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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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den zeitlichen Todt.
dem schatten/ vnd ein Taglöhlier/ daß sein
arbeit aus sey: Also habe ich wol gantzer
Monden gearbeitet/ vnd elender Nacht
sind nur viel worden. Job 14. Der Mensch
vom Weibe geboren lebet kurtze zeit/ vnd
ist voll vnruhe. Wann nun der Mensch se-
liglich stirbt/ so stirbt all sein Elend mit.

2. So ist auch das zeitliche Leben mit
vielen Sünden vnd vieler boßheit behaff-
tet. Nicht ehe können wir von der Sünden
gentzlich erlöset vnd gefreyet werden/ dann
wann wir selig sterben. Rom. 7. klägt S.
Paulus: Ich sehe ein ander Gesetz in mei-
nen Gliedern/ daß da wieder strebet dem
Gesetz in meinem gemüt/ vnd nimvt mich
gefangen in d'Sünden Gesetz/ welches ist
in meinen Gliedern. Ich elender Mensch/
wer wird mich erlösen von dem Leibe die-
ses Todes? Was thun wir in dieser WeltWer len-
ger lust zu
leben hat/
hat leitger
lust zu sün
digen.
Rom. 8.

anders dann das wir sündigen? Darumb
jenner Altvatter bat vnd sprach: Ach Herr
laß mich sterben/ daß ich einmal auffhöre
zu sündigen. Alle Creaturen sehnen sich
engstiglich nach der Freyheit der Kinder
Gottes/ daß sie von der Sünden dienst

möchten

den zeitlichen Todt.
dem ſchatten/ vñ ein Tagloͤhlier/ daß ſein
arbeit aus ſey: Alſo habe ich wol gantzer
Monden gearbeitet/ vnd elender Nacht
ſind nur viel wordẽ. Job 14. Der Menſch
vom Weibe geboren lebet kurtze zeit/ vnd
iſt voll vnruhe. Wañ nun der Menſch ſe-
liglich ſtirbt/ ſo ſtirbt all ſein Elend mit.

2. So iſt auch das zeitliche Leben mit
vielen Suͤnden vnd vieler boßheit behaff-
tet. Nicht ehe koͤnnen wir von der Suͤndẽ
gentzlich erloͤſet vnd gefreyet werden/ dañ
wann wir ſelig ſterben. Rom. 7. klaͤgt S.
Paulus: Ich ſehe ein ander Geſetz in mei-
nen Gliedern/ daß da wieder ſtrebet dem
Geſetz in meinem gemuͤt/ vñ nimvt mich
gefangen in d’Suͤnden Geſetz/ welches iſt
in meinen Gliedern. Ich elender Menſch/
wer wird mich erloͤſen von dem Leibe die-
ſes Todes? Was thun wir in dieſer WeltWer len-
ger luſt zu
leben hat/
hat leitger
luſt zu ſuͤn
digen.
Rom. 8.

anders dann das wir ſuͤndigen? Darumb
jenner Altvatter bat vñ ſprach: Ach Herr
laß mich ſterben/ daß ich einmal auffhoͤre
zu ſuͤndigen. Alle Creaturen ſehnen ſich
engſtiglich nach der Freyheit der Kinder
Gottes/ daß ſie von der Suͤnden dienſt

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[699/0723] den zeitlichen Todt. dem ſchatten/ vñ ein Tagloͤhlier/ daß ſein arbeit aus ſey: Alſo habe ich wol gantzer Monden gearbeitet/ vnd elender Nacht ſind nur viel wordẽ. Job 14. Der Menſch vom Weibe geboren lebet kurtze zeit/ vnd iſt voll vnruhe. Wañ nun der Menſch ſe- liglich ſtirbt/ ſo ſtirbt all ſein Elend mit. 2. So iſt auch das zeitliche Leben mit vielen Suͤnden vnd vieler boßheit behaff- tet. Nicht ehe koͤnnen wir von der Suͤndẽ gentzlich erloͤſet vnd gefreyet werden/ dañ wann wir ſelig ſterben. Rom. 7. klaͤgt S. Paulus: Ich ſehe ein ander Geſetz in mei- nen Gliedern/ daß da wieder ſtrebet dem Geſetz in meinem gemuͤt/ vñ nimvt mich gefangen in d’Suͤnden Geſetz/ welches iſt in meinen Gliedern. Ich elender Menſch/ wer wird mich erloͤſen von dem Leibe die- ſes Todes? Was thun wir in dieſer Welt anders dann das wir ſuͤndigen? Darumb jenner Altvatter bat vñ ſprach: Ach Herr laß mich ſterben/ daß ich einmal auffhoͤre zu ſuͤndigen. Alle Creaturen ſehnen ſich engſtiglich nach der Freyheit der Kinder Gottes/ daß ſie von der Suͤnden dienſt moͤchten Wer len- ger luſt zu leben hat/ hat leitger luſt zu ſuͤn digen. Rom. 8.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/723>, abgerufen am 22.11.2024.