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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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ins Leben verwandeln.

Das ander Mirtel zu einem heiligen
Leben ist/ daß er spricht: Ich komme früe
(vnd schreye/ auff dein Wort hoffe ich.
Ich wache früe auff. Vor Tage ehe die
Nachtwache aus ist) das ich rede von dei-
nem Wort/ daß ich dasselbe betrachte.
Diese Wort sindt beyde von einem son-
derbaren fleiß/ vnd empsigkeit zuverste-
hen/ vnd von einem sonderbaren ernst vnd
liebe zu Gottes Wort/ vnd dann auch
von der nachtlichen Zeit/ vnd früe stun-
den/ in welchen man sonderlich scharff
vnd tieff gedencken kan: sonderlich aber/
wann man mit hohen Anfechtungen vnd
Geistlicher trawrigkeit geplagt wird/ da
man des trostes wartet von einer Mor-Psal. 130.
Psal. 77.

genwache biß zur andern/ da Gott der
HErr einem die Augen helt/ daß er muß
wachen vnnd hoffen/ da man ist wie ein
einsamer Vogel auff dem Dache/ wiePsal. 102.
ein Keutzlein in den verstöreten Einöden/
daß allein sitzet vnd kirret/ Da vnser lieber
Gott einen so müde machet von seufftzen/Psal. 6.
daß man kaum Othem holen kan.

Sehet
F
ins Leben verwandeln.

Das ander Mirtel zu einem heiligen
Leben iſt/ daß er ſpricht: Ich komme fruͤe
(vnd ſchreye/ auff dein Wort hoffe ich.
Ich wache fruͤe auff. Vor Tage ehe die
Nachtwache aus iſt) das ich rede von dei-
nem Wort/ daß ich daſſelbe betrachte.
Dieſe Wort ſindt beyde von einem ſon-
derbaren fleiß/ vnd empſigkeit zuverſte-
hen/ vnd von einem ſonderbaren ernſt vñ
liebe zu Gottes Wort/ vnd dann auch
von der nachtlichen Zeit/ vnd fruͤe ſtun-
den/ in welchen man ſonderlich ſcharff
vnd tieff gedencken kan: ſonderlich aber/
wann man mit hohen Anfechtungen vnd
Geiſtlicher trawrigkeit geplagt wird/ da
man des troſtes wartet von einer Mor-Pſal. 130.
Pſal. 77.

genwache biß zur andern/ da Gott der
HErꝛ einem die Augen helt/ daß er muß
wachen vnnd hoffen/ da man iſt wie ein
einſamer Vogel auff dem Dache/ wiePſal. 102.
ein Keutzlein in den verſtoͤreten Einoͤden/
daß allein ſitzet vñ kirret/ Da vnſer lieber
Gott einen ſo muͤde machet von ſeufftzen/Pſal. 6.
daß man kaum Othem holen kan.

Sehet
F
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[63/0087] ins Leben verwandeln. Das ander Mirtel zu einem heiligen Leben iſt/ daß er ſpricht: Ich komme fruͤe (vnd ſchreye/ auff dein Wort hoffe ich. Ich wache fruͤe auff. Vor Tage ehe die Nachtwache aus iſt) das ich rede von dei- nem Wort/ daß ich daſſelbe betrachte. Dieſe Wort ſindt beyde von einem ſon- derbaren fleiß/ vnd empſigkeit zuverſte- hen/ vnd von einem ſonderbaren ernſt vñ liebe zu Gottes Wort/ vnd dann auch von der nachtlichen Zeit/ vnd fruͤe ſtun- den/ in welchen man ſonderlich ſcharff vnd tieff gedencken kan: ſonderlich aber/ wann man mit hohen Anfechtungen vnd Geiſtlicher trawrigkeit geplagt wird/ da man des troſtes wartet von einer Mor- genwache biß zur andern/ da Gott der HErꝛ einem die Augen helt/ daß er muß wachen vnnd hoffen/ da man iſt wie ein einſamer Vogel auff dem Dache/ wie ein Keutzlein in den verſtoͤreten Einoͤden/ daß allein ſitzet vñ kirret/ Da vnſer lieber Gott einen ſo muͤde machet von ſeufftzen/ daß man kaum Othem holen kan. Pſal. 130. Pſal. 77. Pſal. 102. Pſal. 6. Sehet F

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/87>, abgerufen am 21.11.2024.