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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Ein wahrer Christ muß Gottes Wort
Wir sollen
wacker
seyn alle-
zeit.
Luc. 21.
Psad. 119.
wird mir geholffen/ Dann du bist mein
Ruhm. Darumb spricht er ferner: Ich
ruffe zu dir/ hilff mir daß ich deine zeug-
nuß halte. Gott muß vns freylich helf-
fen vnd stercken/ Dann die Sünde vnd
deß Teuffels Reich ist sonst zu mechtig
im Menschen.

So sollen wirs an vnserm fleis nicht
mangeln lassen/ die Faulheit vnd sieher-
heit vns aus den Augen wischen/ wie er
ferner spricht: Ich komme früe/ vnnd
schreie/ auff dein Wort hoffe ich. Ich
wache früe auff/ das ich rede von deinan
Wort. Daruon stehet ein schöner spruch
im Propheten Esaia am 50. Der wo[l]
zu mercken. Der HERR wecket mich al-
le Morgen/ er wecket mir das Ohr/ daß
ich höre wie ein Jünger. Vnnd im Ho-
henlied Salomon: am 4. Ich schlaffe/
aber mein Hertz wachet/ vnnd höret die
stimme meines Freundens/ der anklopffet etc.

Mit diesen Worten werden wir auch
erinnert der Väterlichen Vorsorge vnd
Freundseligkeit deß freundlichen gnedigen

Got-

Ein wahrer Chriſt muß Gottes Wort
Wir ſollẽ
wacker
ſeyn alle-
zeit.
Luc. 21.
Pſad. 119.
wird mir geholffen/ Dann du biſt mein
Ruhm. Darumb ſpricht er ferner: Ich
ruffe zu dir/ hilff mir daß ich deine zeug-
nuß halte. Gott muß vns freylich helf-
fen vnd ſtercken/ Dann die Suͤnde vnd
deß Teuffels Reich iſt ſonſt zu mechtig
im Menſchen.

So ſollen wirs an vnſerm fleis nicht
mangeln laſſen/ die Faulheit vnd ſieher-
heit vns aus den Augen wiſchen/ wie er
ferner ſpricht: Ich komme fruͤe/ vnnd
ſchreie/ auff dein Wort hoffe ich. Ich
wache fruͤe auff/ das ich rede von deinan
Wort. Daruon ſtehet ein ſchoͤner ſpruch
im Propheten Eſaia am 50. Der wo[l]
zu mercken. Der HERR wecket mich al-
le Morgen/ er wecket mir das Ohr/ daß
ich hoͤre wie ein Juͤnger. Vnnd im Ho-
henlied Salomon: am 4. Ich ſchlaffe/
aber mein Hertz wachet/ vnnd hoͤret die
ſtim̃e meines Freũdens/ der anklopffet ꝛc.

Mit dieſen Worten werden wir auch
erinnert der Vaͤterlichen Vorſorge vnd
Freundſeligkeit deß freundlichẽ gnedigen

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[72/0096] Ein wahrer Chriſt muß Gottes Wort wird mir geholffen/ Dann du biſt mein Ruhm. Darumb ſpricht er ferner: Ich ruffe zu dir/ hilff mir daß ich deine zeug- nuß halte. Gott muß vns freylich helf- fen vnd ſtercken/ Dann die Suͤnde vnd deß Teuffels Reich iſt ſonſt zu mechtig im Menſchen. Wir ſollẽ wacker ſeyn alle- zeit. Luc. 21. Pſad. 119. So ſollen wirs an vnſerm fleis nicht mangeln laſſen/ die Faulheit vnd ſieher- heit vns aus den Augen wiſchen/ wie er ferner ſpricht: Ich komme fruͤe/ vnnd ſchreie/ auff dein Wort hoffe ich. Ich wache fruͤe auff/ das ich rede von deinan Wort. Daruon ſtehet ein ſchoͤner ſpruch im Propheten Eſaia am 50. Der wol zu mercken. Der HERR wecket mich al- le Morgen/ er wecket mir das Ohr/ daß ich hoͤre wie ein Juͤnger. Vnnd im Ho- henlied Salomon: am 4. Ich ſchlaffe/ aber mein Hertz wachet/ vnnd hoͤret die ſtim̃e meines Freũdens/ der anklopffet ꝛc. Mit dieſen Worten werden wir auch erinnert der Vaͤterlichen Vorſorge vnd Freundſeligkeit deß freundlichẽ gnedigen Got-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/96>, abgerufen am 21.11.2024.