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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Wie das Liecht in vns muß vntergehen
ist inwendig im grund der Seelen/ vnd
nicht außwendig. Auß diesem Liecht
der Seelen steiget offt auff ein solcher
heller schein vnd glantz/ das ist: Eine
solche erkentniß/ das der Mensch offt
mehr weiß vnd erkennet/ denn jhm Je-
mand lehren kan. Vnnd welcher
Mensch deß Göttlichen Liechtes in
jhm gewar wird ein Augenblick/ der
wird also getröstet vnnd erfrewet/ das
dieselbe Wonne vnd Frewde vbertrif-
fet Tausentmal/ alle Wonne/ Frewde
vnd Trost/ die alle Welt mit einander
leisten mag/ doch ist diß alles in den ni-
dersten krefften der Seelen. Auß die-
sem Fundament/ hat der Königliche
Prophet Dauid geredt/ Psalm. 119.
Du machest mich mit deinem Gebot
Weiser denn meine Feinde/ denn es ist
ewiglich mein Schatz/ ich bin Gelerter
denn alle meine Lehrer/ ich bin klüger
denn die Alten/ denn ich halte deinen
befehl/ dein Wort macht mich klug/
darumb hasse ich alle falsche Wege.

Vnd

Wie das Liecht in vns muß vntergehen
iſt inwendig im grund der Seelen/ vnd
nicht außwendig. Auß dieſem Liecht
der Seelen ſteiget offt auff ein ſolcher
heller ſchein vnd glantz/ das iſt: Eine
ſolche erkentniß/ das der Menſch offt
mehr weiß vnd erkennet/ denn jhm Je-
mand lehren kan. Vnnd welcher
Menſch deß Goͤttlichen Liechtes in
jhm gewar wird ein Augenblick/ der
wird alſo getroͤſtet vnnd erfrewet/ das
dieſelbe Wonne vnd Frewde vbertrif-
fet Tauſentmal/ alle Wonne/ Frewde
vnd Troſt/ die alle Welt mit einander
leiſten mag/ doch iſt diß alles in den ni-
derſten krefften der Seelen. Auß die-
ſem Fundament/ hat der Koͤnigliche
Prophet Dauid geredt/ Pſalm. 119.
Du macheſt mich mit deinem Gebot
Weiſer denn meine Feinde/ denn es iſt
ewiglich mein Schatz/ ich bin Gelerter
denn alle meine Lehrer/ ich bin kluͤger
denn die Alten/ denn ich halte deinen
befehl/ dein Wort macht mich klug/
darumb haſſe ich alle falſche Wege.

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[78/0102] Wie das Liecht in vns muß vntergehen iſt inwendig im grund der Seelen/ vnd nicht außwendig. Auß dieſem Liecht der Seelen ſteiget offt auff ein ſolcher heller ſchein vnd glantz/ das iſt: Eine ſolche erkentniß/ das der Menſch offt mehr weiß vnd erkennet/ denn jhm Je- mand lehren kan. Vnnd welcher Menſch deß Goͤttlichen Liechtes in jhm gewar wird ein Augenblick/ der wird alſo getroͤſtet vnnd erfrewet/ das dieſelbe Wonne vnd Frewde vbertrif- fet Tauſentmal/ alle Wonne/ Frewde vnd Troſt/ die alle Welt mit einander leiſten mag/ doch iſt diß alles in den ni- derſten krefften der Seelen. Auß die- ſem Fundament/ hat der Koͤnigliche Prophet Dauid geredt/ Pſalm. 119. Du macheſt mich mit deinem Gebot Weiſer denn meine Feinde/ denn es iſt ewiglich mein Schatz/ ich bin Gelerter denn alle meine Lehrer/ ich bin kluͤger denn die Alten/ denn ich halte deinen befehl/ dein Wort macht mich klug/ darumb haſſe ich alle falſche Wege. Vnd

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/102>, abgerufen am 22.11.2024.