Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.Wie das Liecht in vns muß vntergehen wundern) das jhn Gott wölle für Fin-Finster- niß der Sünden dempfet das Gna- den Liechtsterniß der Sünden bewahren/ vnd in seiner Furcht erhalten. Ja es ist diß Gnaden Liecht so vberschwenglich gut vnnd groß/ das es auch offt als ein Stral in der Gottlosen Hertzen schlegt/ vnd sie warnet für jrem verderben/ wel- ches nirgend anders herkömpt/ denn Joh. 1.von dieser Erleuchtigung. Also scheinet diß Liecht offt in der Finsterniß/ aber die Finsterniß können es nicht begreiffen. Warumb aber diß Liecht/ den innersten/ grund der Seelen berühre/ ist diese Vr- sach/ dz die kreffte der Seelen zerstrewet sein in die eusserliche Sinne/ da keine Ruhe ist. Denn daselbst ist keine Eccle. 1.Ruhe/ da das Ohr alle ding hören will/ da das Auge alle ding sehen/ das Hertz alle ding bedencken will: In eusser- lichen sin- nen keine ruhe.Denn das ist eine vnruhige/ vnd zer- strewete Seele mit jhren krefften: Diß Liecht aber suchet vnnd begehret/ einen stillen Sabbath des Hertzens/ auff das
Wie das Liecht in vns muß vntergehen wundern) das jhn Gott woͤlle fuͤr Fin-Finſter- niß der Suͤnden dempfet das Gna- den Liechtſterniß der Suͤnden bewahren/ vnd in ſeiner Furcht erhalten. Ja es iſt diß Gnaden Liecht ſo vberſchwenglich gut vnnd groß/ das es auch offt als ein Stral in der Gottloſen Hertzẽ ſchlegt/ vñ ſie warnet fuͤr jrem verderben/ wel- ches nirgend anders herkoͤmpt/ denn Joh. 1.von dieſer Erleuchtigung. Alſo ſcheinet diß Liecht offt in der Finſterniß/ aber die Finſterniß koͤnnen es nicht begreiffen. Warumb aber diß Liecht/ den innerſtẽ/ grund der Seelen beruͤhre/ iſt dieſe Vr- ſach/ dz die kreffte der Seelen zerſtrewet ſein in die euſſerliche Sinne/ da keine Ruhe iſt. Denn daſelbſt iſt keine Eccle. 1.Ruhe/ da das Ohr alle ding hoͤren will/ da das Auge alle ding ſehen/ das Hertz alle ding bedencken will: In euſſer- lichen ſin- nen keine ruhe.Denn das iſt eine vnruhige/ vnd zer- ſtrewete Seele mit jhren krefften: Diß Liecht aber ſuchet vnnd begehret/ einen ſtillen Sabbath des Hertzens/ auff das
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Wie das Liecht in vns muß vntergehen
wundern) das jhn Gott woͤlle fuͤr Fin-
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ſeiner Furcht erhalten. Ja es iſt diß
Gnaden Liecht ſo vberſchwenglich gut
vnnd groß/ das es auch offt als ein
Stral in der Gottloſen Hertzẽ ſchlegt/
vñ ſie warnet fuͤr jrem verderben/ wel-
ches nirgend anders herkoͤmpt/ denn
von dieſer Erleuchtigung. Alſo ſcheinet
diß Liecht offt in der Finſterniß/ aber die
Finſterniß koͤnnen es nicht begreiffen.
Warumb aber diß Liecht/ den innerſtẽ/
grund der Seelen beruͤhre/ iſt dieſe Vr-
ſach/ dz die kreffte d̕ Seelen zerſtrewet
ſein in die euſſerliche Sinne/ da keine
Ruhe iſt. Denn daſelbſt iſt keine
Ruhe/ da das Ohr alle ding hoͤren
will/ da das Auge alle ding ſehen/
das Hertz alle ding bedencken will:
Denn das iſt eine vnruhige/ vnd zer-
ſtrewete Seele mit jhren krefften: Diß
Liecht aber ſuchet vnnd begehret/ einen
ſtillen Sabbath des Hertzens/ auff
das
Finſter-
niß der
Suͤnden
dempfet
das Gna-
den Liecht
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In euſſer-
lichen ſin-
nen keine
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