Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
eignen Bilde vnd Gleichheit da
Wirckt er solche Wercke wie Er
selbst ist/ da Antwortet Er im
Hertzen allzeit auff vnser seuff-
tzen. Denn wie ists müglich dz Er
sich dem Jenigen versagen kan/
bey dem Er seine Wohnung hat/
ja welchen Er selbst beweget vnd
treget/ denn jhm nichts liebers
vnd angenemers ist den dz Er sich
allen mittheile die jn suchen. Da
gehöret nu eine feine stille vnd ru-Ruhe der
Seelen in
abwen-
dung von
der Welt.

hige Seele zu. Denn wird aber die
Seele ruhig vnd stille/ wenn sie sich
von der Welt abwendet. Daher
auch die Heyden gesagt haben:

Animan nostran tum demum fieri sa-
pienten, cum quieta & tranquilla sit.

Denn werde vnser Seele weise vnd
klug/ wen sie ruhig vnd stille wird

Davon

Vorrede.
eignen Bilde vnd Gleichheit da
Wirckt er ſolche Wercke wie Er
ſelbſt iſt/ da Antwortet Er im
Hertzen allzeit auff vnſer ſeuff-
tzẽ. Denn wie iſts muͤglich dz Er
ſich dem Jenigen verſagen kan/
bey dem Er ſeine Wohnung hat/
ja welchen Er ſelbſt beweget vnd
treget/ denn jhm nichts liebers
vñ angenemers iſt den dz Er ſich
allen mittheile die jn ſuchen. Da
gehoͤret nu eine feine ſtille vñ ru-Ruhe der
Seelen in
abwen-
dung von
der Welt.

hige Seele zu. Deñ wird aber die
Seele ruhig vñ ſtille/ weñ ſie ſich
von der Welt abwendet. Daher
auch die Heyden geſagt haben:

Animã noſtrã tùm demùm fieri ſa-
pientẽ, cùm quieta & tranquilla ſit.

Deñ werde vnſer Seele weiſe vñ
klug/ wen ſie ruhig vñ ſtille wird

Davon
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0013"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
eignen Bilde vnd Gleichheit da<lb/>
Wirckt er &#x017F;olche Wercke wie Er<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t/ da Antwortet Er im<lb/>
Hertzen allzeit auff vn&#x017F;er &#x017F;euff-<lb/>
tze&#x0303;. Denn wie i&#x017F;ts mu&#x0364;glich dz Er<lb/>
&#x017F;ich dem Jenigen ver&#x017F;agen kan/<lb/>
bey dem Er &#x017F;eine Wohnung hat/<lb/>
ja welchen Er &#x017F;elb&#x017F;t beweget vnd<lb/>
treget/ denn jhm nichts liebers<lb/>
vn&#x0303; angenemers i&#x017F;t den dz Er &#x017F;ich<lb/>
allen mittheile die jn &#x017F;uchen. Da<lb/>
geho&#x0364;ret nu eine feine &#x017F;tille vn&#x0303; ru-<note place="right">Ruhe der<lb/>
Seelen in<lb/>
abwen-<lb/>
dung von<lb/>
der Welt.</note><lb/>
hige Seele zu. Den&#x0303; wird aber die<lb/>
Seele ruhig vn&#x0303; &#x017F;tille/ wen&#x0303; &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
von der Welt abwendet. Daher<lb/>
auch die Heyden ge&#x017F;agt haben:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Anima&#x0303; no&#x017F;tra&#x0303; tùm demùm fieri &#x017F;a-<lb/>
piente&#x0303;, cùm quieta &amp; tranquilla &#x017F;it.</hi> </hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p>Den&#x0303; werde vn&#x017F;er Seele wei&#x017F;e vn&#x0303;<lb/>
klug/ wen &#x017F;ie ruhig vn&#x0303; &#x017F;tille wird<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Davon</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0013] Vorrede. eignen Bilde vnd Gleichheit da Wirckt er ſolche Wercke wie Er ſelbſt iſt/ da Antwortet Er im Hertzen allzeit auff vnſer ſeuff- tzẽ. Denn wie iſts muͤglich dz Er ſich dem Jenigen verſagen kan/ bey dem Er ſeine Wohnung hat/ ja welchen Er ſelbſt beweget vnd treget/ denn jhm nichts liebers vñ angenemers iſt den dz Er ſich allen mittheile die jn ſuchen. Da gehoͤret nu eine feine ſtille vñ ru- hige Seele zu. Deñ wird aber die Seele ruhig vñ ſtille/ weñ ſie ſich von der Welt abwendet. Daher auch die Heyden geſagt haben: Ruhe der Seelen in abwen- dung von der Welt. Animã noſtrã tùm demùm fieri ſa- pientẽ, cùm quieta & tranquilla ſit. Deñ werde vnſer Seele weiſe vñ klug/ wen ſie ruhig vñ ſtille wird Davon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/13
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/13>, abgerufen am 03.12.2024.