Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

in den gleubigen Hertzen.
von Christo/ vnd die verborgene Weiß-Psal. 51.
heit/ vnnd verbirget sie den grossen klu-
gen vnd Weisen dieser Welt. DennMatth. 11
in diesser blossen niedrigkeit vnd klein-1. Cor. 1.
heit ist allein das Verstendtniß vnd Er-
kentniß der blossen lautern Göttlichen
Warheit/ da das wesen der Ewigen
Seligkeit inne verborgen liegt. Da-
selbst offenbaret sich die hoheit derGottes
hoheit of-
fenbaret
vnsere
nichtig-
keit.

Mayestet Gottes/ vnd je mehr die ho-
heit Gottes dem Menschen offenba-
ret wird/ je mehr wird jhm bekant seine
nichtigkeit/ vnnd daran sol man erken-
nen die Warheit des Göttlichen ein-
leuchtens/ den dieselbe versencket einen
Menschen immer tieffer in sein eigen
nichtigkeit/ auff das der Mensch nichtEigner
Liebe scha
den.

sey ein liebhaber sein selbst/ denn daher
ist alle Finsterniß/ Blindheit vnd Irr-
thumb kommen. Welche aber das
rechte Göttliche Liecht empfinden/
dem dürstet immer nach Leiden vnnd
verkleinerung jhr selbst/ vnd nachzufol-
gen der Lehre vnnd Exempel jhres

Herrn
J iij

in den gleubigen Hertzen.
von Chriſto/ vnd die verborgene Weiß-Pſal. 51.
heit/ vnnd verbirget ſie den groſſen klu-
gen vnd Weiſen dieſer Welt. DennMatth. 11
in dieſſer bloſſen niedrigkeit vnd klein-1. Cor. 1.
heit iſt allein das Verſtendtniß vnd Er-
kentniß der bloſſen lautern Goͤttlichen
Warheit/ da das weſen der Ewigen
Seligkeit inne verborgen liegt. Da-
ſelbſt offenbaret ſich die hoheit derGottes
hoheit of-
fenbaret
vnſere
nichtig-
keit.

Mayeſtet Gottes/ vnd je mehr die ho-
heit Gottes dem Menſchen offenba-
ret wird/ je mehr wird jhm bekant ſeine
nichtigkeit/ vnnd daran ſol man erken-
nen die Warheit des Goͤttlichen ein-
leuchtens/ den dieſelbe verſencket einen
Menſchen immer tieffer in ſein eigen
nichtigkeit/ auff das der Menſch nichtEigner
Liebe ſcha
den.

ſey ein liebhaber ſein ſelbſt/ denn daher
iſt alle Finſterniß/ Blindheit vnd Irr-
thumb kommen. Welche aber das
rechte Goͤttliche Liecht empfinden/
dem duͤrſtet immer nach Leiden vnnd
verkleinerung jhr ſelbſt/ vnd nachzufol-
gen der Lehre vnnd Exempel jhres

Herrn
J iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0135" n="111"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">in den gleubigen Hertzen.</hi></fw><lb/>
von Chri&#x017F;to/ vnd die verborgene Weiß-<note place="right">P&#x017F;al. 51.</note><lb/>
heit/ vnnd verbirget &#x017F;ie den gro&#x017F;&#x017F;en klu-<lb/>
gen vnd Wei&#x017F;en die&#x017F;er Welt. Denn<note place="right">Matth. 11</note><lb/>
in die&#x017F;&#x017F;er blo&#x017F;&#x017F;en niedrigkeit vnd klein-<note place="right">1. Cor. 1.</note><lb/>
heit i&#x017F;t allein das Ver&#x017F;tendtniß vnd Er-<lb/>
kentniß der blo&#x017F;&#x017F;en lautern Go&#x0364;ttlichen<lb/>
Warheit/ da das we&#x017F;en der Ewigen<lb/>
Seligkeit inne verborgen liegt. Da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t offenbaret &#x017F;ich die hoheit der<note place="right">Gottes<lb/>
hoheit of-<lb/>
fenbaret<lb/>
vn&#x017F;ere<lb/>
nichtig-<lb/>
keit.</note><lb/>
Maye&#x017F;tet Gottes/ vnd je mehr die ho-<lb/>
heit Gottes dem Men&#x017F;chen offenba-<lb/>
ret wird/ je mehr wird jhm bekant &#x017F;eine<lb/>
nichtigkeit/ vnnd daran &#x017F;ol man erken-<lb/>
nen die Warheit des Go&#x0364;ttlichen ein-<lb/>
leuchtens/ den die&#x017F;elbe ver&#x017F;encket einen<lb/>
Men&#x017F;chen immer tieffer in &#x017F;ein eigen<lb/>
nichtigkeit/ auff das der Men&#x017F;ch nicht<note place="right">Eigner<lb/>
Liebe &#x017F;cha<lb/>
den.</note><lb/>
&#x017F;ey ein liebhaber &#x017F;ein &#x017F;elb&#x017F;t/ denn daher<lb/>
i&#x017F;t alle Fin&#x017F;terniß/ Blindheit vnd Irr-<lb/>
thumb kommen. Welche aber das<lb/>
rechte Go&#x0364;ttliche Liecht empfinden/<lb/>
dem du&#x0364;r&#x017F;tet immer nach Leiden vnnd<lb/>
verkleinerung jhr &#x017F;elb&#x017F;t/ vnd nachzufol-<lb/>
gen der Lehre vnnd Exempel jhres<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J iij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#k">He</hi>rrn</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0135] in den gleubigen Hertzen. von Chriſto/ vnd die verborgene Weiß- heit/ vnnd verbirget ſie den groſſen klu- gen vnd Weiſen dieſer Welt. Denn in dieſſer bloſſen niedrigkeit vnd klein- heit iſt allein das Verſtendtniß vnd Er- kentniß der bloſſen lautern Goͤttlichen Warheit/ da das weſen der Ewigen Seligkeit inne verborgen liegt. Da- ſelbſt offenbaret ſich die hoheit der Mayeſtet Gottes/ vnd je mehr die ho- heit Gottes dem Menſchen offenba- ret wird/ je mehr wird jhm bekant ſeine nichtigkeit/ vnnd daran ſol man erken- nen die Warheit des Goͤttlichen ein- leuchtens/ den dieſelbe verſencket einen Menſchen immer tieffer in ſein eigen nichtigkeit/ auff das der Menſch nicht ſey ein liebhaber ſein ſelbſt/ denn daher iſt alle Finſterniß/ Blindheit vnd Irr- thumb kommen. Welche aber das rechte Goͤttliche Liecht empfinden/ dem duͤrſtet immer nach Leiden vnnd verkleinerung jhr ſelbſt/ vnd nachzufol- gen der Lehre vnnd Exempel jhres Herrn Pſal. 51. Matth. 11 1. Cor. 1. Gottes hoheit of- fenbaret vnſere nichtig- keit. Eigner Liebe ſcha den. J iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/135
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/135>, abgerufen am 18.05.2024.