Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.Vorrede. gene Schatz in vnser Seelen/ vndAnblick Gottes besser den aller Cre- aturen Lieblig- keit.dieser Anblick ist besser den Him- mel vnd Erden vnd aller Crea- turen liebligkeit/ wie S. Bern- hardus sagt: Welche Seele ein- mahl recht gelernet hat in sich selbst ein zukehren/ vnd Gottes Angesicht zu suchen/ vnd die ge- genwart Gottes in jrem inwen- digen zuschmecken/ so weiß ich nit ob dieselbe Seele/ Peinlicher vnd schmertzhaffter achte/ eine zeit- l[an]g die Helle zu leiden/ oder dz sie nach erkanter vnd empfunde- ner Süssigkeit/ dieser Heiligen vbung/ wiederumb außgehen wolle zur wollust oder vielmehr zur vnlust vnd beschwerung der Welt vnd des Fleisches/ vnd zu der vnersätlichen begierligkeit/ vnd
Vorrede. gene Schatz in vnſer Seelen/ vñAnblick Gottes beſſer den aller Cre- aturen Lieblig- keit.dieſer Anblick iſt beſſer den Him- mel vnd Erden vnd aller Crea- turen liebligkeit/ wie S. Bern- hardus ſagt: Welche Seele ein- mahl recht gelernet hat in ſich ſelbſt ein zukehren/ vnd Gottes Angeſicht zu ſuchen/ vnd die ge- genwart Gottes in jrem inwen- digen zuſchmeckẽ/ ſo weiß ich nit ob dieſelbe Seele/ Peinlicher vnd ſchmertzhaffter achte/ eine zeit- l[an]g die Helle zu leiden/ oder dz ſie nach erkanter vnd empfunde- ner Suͤſſigkeit/ dieſer Heiligen vbung/ wiederumb außgehen wolle zur wolluſt oder vielmehr zur vnluſt vnd beſchwerung der Welt vnd des Fleiſches/ vnd zu der vnerſaͤtlichen begierligkeit/ vnd
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0016"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> gene Schatz in vnſer Seelen/ vñ<lb/><note place="left">Anblick<lb/> Gottes<lb/> beſſer den<lb/> aller Cre-<lb/> aturen<lb/> Lieblig-<lb/> keit.</note>dieſer Anblick iſt beſſer den Him-<lb/> mel vnd Erden vnd aller Crea-<lb/> turen liebligkeit/ wie S. Bern-<lb/> hardus ſagt: Welche Seele ein-<lb/> mahl recht gelernet hat in ſich<lb/> ſelbſt ein zukehren/ vnd Gottes<lb/> Angeſicht zu ſuchen/ vnd die ge-<lb/> genwart Gottes in jrem inwen-<lb/> digen zuſchmeckẽ/ ſo weiß ich nit<lb/> ob dieſelbe Seele/ Peinlicher vnd<lb/> ſchmertzhaffter achte/ eine zeit-<lb/> l<supplied>an</supplied>g die Helle zu leiden/ oder dz<lb/> ſie nach erkanter vnd empfunde-<lb/> ner Suͤſſigkeit/ dieſer Heiligen<lb/> vbung/ wiederumb außgehen<lb/> wolle zur wolluſt oder vielmehr<lb/> zur vnluſt vnd beſchwerung der<lb/> Welt vnd des Fleiſches/ vnd zu<lb/> der vnerſaͤtlichen begierligkeit/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [0016]
Vorrede.
gene Schatz in vnſer Seelen/ vñ
dieſer Anblick iſt beſſer den Him-
mel vnd Erden vnd aller Crea-
turen liebligkeit/ wie S. Bern-
hardus ſagt: Welche Seele ein-
mahl recht gelernet hat in ſich
ſelbſt ein zukehren/ vnd Gottes
Angeſicht zu ſuchen/ vnd die ge-
genwart Gottes in jrem inwen-
digen zuſchmeckẽ/ ſo weiß ich nit
ob dieſelbe Seele/ Peinlicher vnd
ſchmertzhaffter achte/ eine zeit-
lang die Helle zu leiden/ oder dz
ſie nach erkanter vnd empfunde-
ner Suͤſſigkeit/ dieſer Heiligen
vbung/ wiederumb außgehen
wolle zur wolluſt oder vielmehr
zur vnluſt vnd beſchwerung der
Welt vnd des Fleiſches/ vnd zu
der vnerſaͤtlichen begierligkeit/
vnd
Anblick
Gottes
beſſer den
aller Cre-
aturen
Lieblig-
keit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |