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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Wie vnser Werck Gott gefallen
trus/ darin legt er seinen Schatz. Die
inwendige Hoffart ist die grosse Wur-
tzel aller Vntugend/ dardurch besitzet
der Teuffel die stadt/ die allein der
ewige GOtt/ mit seiner gnade besitzen
solte. Gleich wie ein Weinstock/ auß-
Schönes
gleichnis.
wendig vngestalt/ vnnd vnansehnlich
ist/ vnnd wenn er dem Menschen nicht
bekant were/ würde es jhm deuchten/
er were nirgend nütze vnnd gut zu/
denn ins Fewer: Aber in diesem deinen
Holtz/ sind die lebendigen Adern dar-
aus die Edelste Süssigkeit entspringt:
Also sind alle Göttliche Leute/ durch
welche GOtt wircket/ außwendig als
ein schwartz verdorben vnnütz Holtz
denn sie sind demütig/ vnachtbar/ we-
der von grossen Worten/ noch eusserli-
chen Scheinwercken: Aber inwendig
sind sie die lebendigen Adern/ da jhr
Theil GOtt selbst ist. Welche aber
mit jhren gaben stoltzieren/ vnd mit jh-
rer milden Almosen prangen/ machen

Fen-

Wie vnſer Werck Gott gefallen
trus/ darin legt er ſeinen Schatz. Die
inwendige Hoffart iſt die groſſe Wur-
tzel aller Vntugend/ dardurch beſitzet
der Teuffel die ſtadt/ die allein der
ewige GOtt/ mit ſeiner gnade beſitzen
ſolte. Gleich wie ein Weinſtock/ auß-
Schoͤnes
gleichnis.
wendig vngeſtalt/ vnnd vnanſehnlich
iſt/ vnnd wenn er dem Menſchen nicht
bekant were/ wuͤrde es jhm deuchten/
er were nirgend nuͤtze vnnd gut zu/
denn ins Fewer: Aber in dieſem deinen
Holtz/ ſind die lebendigen Adern dar-
aus die Edelſte Suͤſſigkeit entſpringt:
Alſo ſind alle Goͤttliche Leute/ durch
welche GOtt wircket/ außwendig als
ein ſchwartz verdorben vnnuͤtz Holtz
denn ſie ſind demuͤtig/ vnachtbar/ we-
der von groſſen Worten/ noch euſſerli-
chen Scheinwercken: Aber inwendig
ſind ſie die lebendigen Adern/ da jhr
Theil GOtt ſelbſt iſt. Welche aber
mit jhren gaben ſtoltzieren/ vnd mit jh-
rer milden Almoſen prangen/ machen

Fen-
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[152/0176] Wie vnſer Werck Gott gefallen trus/ darin legt er ſeinen Schatz. Die inwendige Hoffart iſt die groſſe Wur- tzel aller Vntugend/ dardurch beſitzet der Teuffel die ſtadt/ die allein der ewige GOtt/ mit ſeiner gnade beſitzen ſolte. Gleich wie ein Weinſtock/ auß- wendig vngeſtalt/ vnnd vnanſehnlich iſt/ vnnd wenn er dem Menſchen nicht bekant were/ wuͤrde es jhm deuchten/ er were nirgend nuͤtze vnnd gut zu/ denn ins Fewer: Aber in dieſem deinen Holtz/ ſind die lebendigen Adern dar- aus die Edelſte Suͤſſigkeit entſpringt: Alſo ſind alle Goͤttliche Leute/ durch welche GOtt wircket/ außwendig als ein ſchwartz verdorben vnnuͤtz Holtz denn ſie ſind demuͤtig/ vnachtbar/ we- der von groſſen Worten/ noch euſſerli- chen Scheinwercken: Aber inwendig ſind ſie die lebendigen Adern/ da jhr Theil GOtt ſelbſt iſt. Welche aber mit jhren gaben ſtoltzieren/ vnd mit jh- rer milden Almoſen prangen/ machen Fen- Schoͤnes gleichnis.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/176>, abgerufen am 15.05.2024.