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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Vom Geheimniß des Creutzes
triebe/ wir lieffen viel Meileweges dem
Creutz entgegen. Denn Leiden vnnd
Creutz ist so Edel vnd nütze/ das vnser
lieber GOtt alle seine Freunde ohne
Leiden nicht lassen will.

Verstünden wir den Adel des
Creutzes/ wir achteten vns desselben
Vnwirdig/ so eine grosse gnade Got-
tes ist es/ Christi Bilde gleich werden.
Christus hat der Welt nie gefallen/
darumb hat jhn die Welt verschmehet:
Gal. 1.Vnter tausendt Christen aber findet
man kaum einen/ der zu dieser vollkom-
menheit kommen ist/ das er der Welt
nicht begehre zu gefallen. Denn wer
Der Welt
vnd jhm
selbst ab-
sterben.
der Welt gefallen wil/ kan Gott nicht
gefallen/ vnd wer der Welt voll ist/ der
ist Gottes leer/ denn so viel ein Mensch
der Welt vnd jhm selbst stirbt vnd auß-
gehet/ also viel gehet vnser Herr
GOtt wieder ein/ der das Leben ist.
Kein Mensch gefellet Gott besser/
denn an dem Gott seinen willen voll-
bringet. Were ein König deme ich

gerne

Vom Geheimniß des Creutzes
triebe/ wir lieffen viel Meileweges dem
Creutz entgegen. Denn Leiden vnnd
Creutz iſt ſo Edel vnd nuͤtze/ das vnſer
lieber GOtt alle ſeine Freunde ohne
Leiden nicht laſſen will.

Verſtuͤnden wir den Adel des
Creutzes/ wir achteten vns deſſelben
Vnwirdig/ ſo eine groſſe gnade Got-
tes iſt es/ Chriſti Bilde gleich werden.
Chriſtus hat der Welt nie gefallen/
darumb hat jhn die Welt verſchmehet:
Gal. 1.Vnter tauſendt Chriſten aber findet
man kaum einen/ der zu dieſer vollkom-
menheit kommen iſt/ das er der Welt
nicht begehre zu gefallen. Denn wer
Der Welt
vnd jhm
ſelbſt ab-
ſterben.
der Welt gefallen wil/ kan Gott nicht
gefallen/ vnd wer der Welt voll iſt/ der
iſt Gottes leer/ denn ſo viel ein Menſch
der Welt vnd jhm ſelbſt ſtirbt vnd auß-
gehet/ alſo viel gehet vnſer Herr
GOtt wieder ein/ der das Leben iſt.
Kein Menſch gefellet Gott beſſer/
denn an dem Gott ſeinen willen voll-
bringet. Were ein Koͤnig deme ich

gerne
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[162/0186] Vom Geheimniß des Creutzes triebe/ wir lieffen viel Meileweges dem Creutz entgegen. Denn Leiden vnnd Creutz iſt ſo Edel vnd nuͤtze/ das vnſer lieber GOtt alle ſeine Freunde ohne Leiden nicht laſſen will. Verſtuͤnden wir den Adel des Creutzes/ wir achteten vns deſſelben Vnwirdig/ ſo eine groſſe gnade Got- tes iſt es/ Chriſti Bilde gleich werden. Chriſtus hat der Welt nie gefallen/ darumb hat jhn die Welt verſchmehet: Vnter tauſendt Chriſten aber findet man kaum einen/ der zu dieſer vollkom- menheit kommen iſt/ das er der Welt nicht begehre zu gefallen. Denn wer der Welt gefallen wil/ kan Gott nicht gefallen/ vnd wer der Welt voll iſt/ der iſt Gottes leer/ denn ſo viel ein Menſch der Welt vnd jhm ſelbſt ſtirbt vnd auß- gehet/ alſo viel gehet vnſer Herr GOtt wieder ein/ der das Leben iſt. Kein Menſch gefellet Gott beſſer/ denn an dem Gott ſeinen willen voll- bringet. Were ein Koͤnig deme ich gerne Gal. 1. Der Welt vnd jhm ſelbſt ab- ſterben.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/186>, abgerufen am 21.11.2024.