Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.vmb die Ruhe der Seelen in Christo werden/ sie habe dich denn selbst. Der-halben du mein Herr Christe woll gesagt hast/ Wem da dürstet der kom- me zu mir. Du bist meiner Seelen Vrsprung/ darumb kan sie nirgend ruhen denn in dir. Darumb ruffe meine Seele vnnd sprich zu jhr/ komm meine Taube/ meine Taube in den Steinritzen/ vnnd Felßlöchern/ das sind deine Wunden Herr Jesu/ O du Felß des Heyls/ in welchen mei- ne Seele ruhet. Denn auch dein lie- ber Apostel Thomas nicht ehe ruhen konte/ er hette denn seine Hand gelegt in deine Wundenmahl/ das sind vn- sere Heilbrunnen/ vnsere Friedebrun- nen/ vnsere Liebebrunnen. Ach mein Herr Jesu/ wie brünstig ist deine Liebe/ wie rein ist sie ohne allen Falsch/ wie vollkommen/ wie vnbefleckt: Wie groß/ wie hoch/ wie tieff/ wie Hertzgründlich? Ach laß meine Seele in dieser deiner Liebe ruhen/ in dei- nem N iiij
vmb die Ruhe der Seelen in Chriſto werden/ ſie habe dich denn ſelbſt. Der-halben du mein Herr Chriſte woll geſagt haſt/ Wem da duͤrſtet der kom- me zu mir. Du biſt meiner Seelen Vrſprung/ darumb kan ſie nirgend ruhen denn in dir. Darumb ruffe meine Seele vnnd ſprich zu jhr/ kom̃ meine Taube/ meine Taube in den Steinritzen/ vnnd Felßloͤchern/ das ſind deine Wunden Herr Jeſu/ O du Felß des Heyls/ in welchen mei- ne Seele ruhet. Denn auch dein lie- ber Apoſtel Thomas nicht ehe ruhen konte/ er hette denn ſeine Hand gelegt in deine Wundenmahl/ das ſind vn- ſere Heilbrunnen/ vnſere Friedebrun- nen/ vnſere Liebebrunnen. Ach mein Herr Jeſu/ wie bruͤnſtig iſt deine Liebe/ wie rein iſt ſie ohne allen Falſch/ wie vollkommen/ wie vnbefleckt: Wie groß/ wie hoch/ wie tieff/ wie Hertzgruͤndlich? Ach laß meine Seele in dieſer deiner Liebe ruhen/ in dei- nem N iiij
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vmb die Ruhe der Seelen in Chriſto
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halben du mein Herr Chriſte woll
geſagt haſt/ Wem da duͤrſtet der kom-
me zu mir. Du biſt meiner Seelen
Vrſprung/ darumb kan ſie nirgend
ruhen denn in dir. Darumb ruffe
meine Seele vnnd ſprich zu jhr/ kom̃
meine Taube/ meine Taube in den
Steinritzen/ vnnd Felßloͤchern/ das
ſind deine Wunden Herr Jeſu/
O du Felß des Heyls/ in welchen mei-
ne Seele ruhet. Denn auch dein lie-
ber Apoſtel Thomas nicht ehe ruhen
konte/ er hette denn ſeine Hand gelegt
in deine Wundenmahl/ das ſind vn-
ſere Heilbrunnen/ vnſere Friedebrun-
nen/ vnſere Liebebrunnen. Ach mein
Herr Jeſu/ wie bruͤnſtig iſt deine
Liebe/ wie rein iſt ſie ohne allen Falſch/
wie vollkommen/ wie vnbefleckt:
Wie groß/ wie hoch/ wie tieff/ wie
Hertzgruͤndlich? Ach laß meine Seele
in dieſer deiner Liebe ruhen/ in dei-
nem
N iiij
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