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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Durch was Mittel ein Mensch
ein Fewr anzuzünden/ vnd wolte Gott
Luc. 12.es Brennete schon/ wolte Gott das in
Fewr der
Göttlichen
Liebe soll
vnsers
Flersches
lüste ver-
zehren.
dem Fewr der Göttlichen Liebe/ alle vn-
sere affecten, Fleischlicher wille vnnd
lüste Verbrenneten/ das allein Gottes
Wille vnnd Wolgefallen in vns voll-
bracht würde. Er spricht jhr sollet
nicht meinen das ich kommen hin frie-
de zu bringen/ sondern Krieg vnnd
Schwerdt/ wolte GOtt es würden
durch den Geist Gottes/ alle Fleischli-
che Sinne vnd Begierde/ getödtet vnd
erwürget auff das GOtt in vns Leben
vnnd Wircken müge. So dich aber
dein Ampt vnd Beruff hindert das du
nicht in dein Hertz gehen kanst soltu al-
lezeit bey Tage oder Nacht ein Stät-
lein suchen/ oder ein zeit erwehlen ein-
zukehren in den grund deines Her-
tzens/ auff was weise du kanst vnnd
magst/ vnd mit S. Augustino sagen:
Ach lieber Herr ich will ein geding
mit dir machen/ ich wil recht in mir
sterben/ auff das du in mir Lebest/ ich

will

Durch was Mittel ein Menſch
ein Fewr anzuzuͤnden/ vnd wolte Gott
Luc. 12.es Brennete ſchon/ wolte Gott das in
Fewr der
Goͤttlichẽ
Liebe ſoll
vnſers
Flerſches
luͤſte ver-
zehren.
dem Fewr der Goͤttlichẽ Liebe/ alle vn-
ſere affecten, Fleiſchlicher wille vnnd
luͤſte Verbrenneten/ das allein Gottes
Wille vnnd Wolgefallen in vns voll-
bracht wuͤrde. Er ſpricht jhr ſollet
nicht meinen das ich kommen hin frie-
de zu bringen/ ſondern Krieg vnnd
Schwerdt/ wolte GOtt es wuͤrden
durch den Geiſt Gottes/ alle Fleiſchli-
che Sinne vnd Begierde/ getoͤdtet vnd
erwuͤrget auff das GOtt in vns Leben
vnnd Wircken muͤge. So dich aber
dein Ampt vnd Beruff hindert das du
nicht in dein Hertz gehen kanſt ſoltu al-
lezeit bey Tage oder Nacht ein Staͤt-
lein ſuchen/ oder ein zeit erwehlen ein-
zukehren in den grund deines Her-
tzens/ auff was weiſe du kanſt vnnd
magſt/ vnd mit S. Auguſtino ſagen:
Ach lieber Herr ich will ein geding
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[22/0046] Durch was Mittel ein Menſch ein Fewr anzuzuͤnden/ vnd wolte Gott es Brennete ſchon/ wolte Gott das in dem Fewr der Goͤttlichẽ Liebe/ alle vn- ſere affecten, Fleiſchlicher wille vnnd luͤſte Verbrenneten/ das allein Gottes Wille vnnd Wolgefallen in vns voll- bracht wuͤrde. Er ſpricht jhr ſollet nicht meinen das ich kommen hin frie- de zu bringen/ ſondern Krieg vnnd Schwerdt/ wolte GOtt es wuͤrden durch den Geiſt Gottes/ alle Fleiſchli- che Sinne vnd Begierde/ getoͤdtet vnd erwuͤrget auff das GOtt in vns Leben vnnd Wircken muͤge. So dich aber dein Ampt vnd Beruff hindert das du nicht in dein Hertz gehen kanſt ſoltu al- lezeit bey Tage oder Nacht ein Staͤt- lein ſuchen/ oder ein zeit erwehlen ein- zukehren in den grund deines Her- tzens/ auff was weiſe du kanſt vnnd magſt/ vnd mit S. Auguſtino ſagen: Ach lieber Herr ich will ein geding mit dir machen/ ich wil recht in mir ſterben/ auff das du in mir Lebeſt/ ich will Luc. 12. Fewr der Goͤttlichẽ Liebe ſoll vnſers Flerſches luͤſte ver- zehren.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/46>, abgerufen am 21.11.2024.