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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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ist hertzlich vnd gründlich.
schen selbst/ weil er selbst ist die Liebe/
denn es ist ja so vnmüglich/ das der1. Joh. 4.
Mensch GOtt habe ohne die Liebe/ so
vnmüglich es ist/ das der Mensch lebe
ohne Seele. Denn dz Christus durch
den Glauben in vnserm Hertzen woh-
net/ wird durch die Liebe bezeuget vnndEph. 3.
offenbahr. Es kan aber diese Liebe
Gottes in vns nicht raum oder statt
finden/ wo die Welt Liebe nicht außge-
trieben/ vnd GOtt nicht lauter gemei-
net wird in allen dingen. Darumb
sehe ein jglicher Mensch offt in seinen
inwendigen grund/ vnnd erforsche daGrund zu
prüfen
was am
höchsten
geliebet
werde.

mit fleiß/ was in jhm am allermeisten
geliebet vnd gemeinet werde/ obs Gott
sey/ oder er selber/ oder die Creaturen/
Lebendig oder Tod/ was da allermeist
besitzt sein Hertz vnd Seele/ vnnd war-
auff dein begierde vnnd lust hafftet.
Denn ist dein grund etwas anders das
da gemeinet vnd geliebet wird/ das nit
warhafftig vnd lauter Gott ist/ vnnd
dessen Gott nicht eine wahre Vrsach

ist/ so
F iij

iſt hertzlich vnd gruͤndlich.
ſchen ſelbſt/ weil er ſelbſt iſt die Liebe/
denn es iſt ja ſo vnmuͤglich/ das der1. Joh. 4.
Menſch GOtt habe ohne die Liebe/ ſo
vnmuͤglich es iſt/ das der Menſch lebe
ohne Seele. Denn dz Chriſtus durch
den Glauben in vnſerm Hertzen woh-
net/ wird durch die Liebe bezeuget vnndEph. 3.
offenbahr. Es kan aber dieſe Liebe
Gottes in vns nicht raum oder ſtatt
finden/ wo die Welt Liebe nicht außge-
trieben/ vnd GOtt nicht lauter gemei-
net wird in allen dingen. Darumb
ſehe ein jglicher Menſch offt in ſeinen
inwendigen grund/ vnnd erforſche daGrund zu
pruͤfen
was am
hoͤchſten
geliebet
werde.

mit fleiß/ was in jhm am allermeiſten
geliebet vnd gemeinet werde/ obs Gott
ſey/ oder er ſelber/ oder die Creaturen/
Lebendig oder Tod/ was da allermeiſt
beſitzt ſein Hertz vnd Seele/ vnnd war-
auff dein begierde vnnd luſt hafftet.
Denn iſt dein grund etwas anders das
da gemeinet vnd geliebet wird/ das nit
warhafftig vnd lauter Gott iſt/ vnnd
deſſen Gott nicht eine wahre Vrſach

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[63/0087] iſt hertzlich vnd gruͤndlich. ſchen ſelbſt/ weil er ſelbſt iſt die Liebe/ denn es iſt ja ſo vnmuͤglich/ das der Menſch GOtt habe ohne die Liebe/ ſo vnmuͤglich es iſt/ das der Menſch lebe ohne Seele. Denn dz Chriſtus durch den Glauben in vnſerm Hertzen woh- net/ wird durch die Liebe bezeuget vnnd offenbahr. Es kan aber dieſe Liebe Gottes in vns nicht raum oder ſtatt finden/ wo die Welt Liebe nicht außge- trieben/ vnd GOtt nicht lauter gemei- net wird in allen dingen. Darumb ſehe ein jglicher Menſch offt in ſeinen inwendigen grund/ vnnd erforſche da mit fleiß/ was in jhm am allermeiſten geliebet vnd gemeinet werde/ obs Gott ſey/ oder er ſelber/ oder die Creaturen/ Lebendig oder Tod/ was da allermeiſt beſitzt ſein Hertz vnd Seele/ vnnd war- auff dein begierde vnnd luſt hafftet. Denn iſt dein grund etwas anders das da gemeinet vnd geliebet wird/ das nit warhafftig vnd lauter Gott iſt/ vnnd deſſen Gott nicht eine wahre Vrſach iſt/ ſo 1. Joh. 4. Eph. 3. Grund zu pruͤfen was am hoͤchſten geliebet werde. F iij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/87>, abgerufen am 21.11.2024.