Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.Wie der wahre Glaube das Hertz hülffe jhm tausentmal lieber/ wennjhm nur das Hertz gründlich anhan- get/ vnd sich jhm gantz ergibt. Denn wie Gott ein solch Hertz williglich er- füllet/ mit Liecht/ Trost/ Gnade vnd Krafft/ also wird auch ein solch Hertz leicht vber sich gezogen/ also daß dem Fewer nicht so leicht ist zubrennen/ vnnd einem Vogel zu flichen/ als ei- Ledig ge- müt gehet auff in Gott.nem ledigen gemüte auffzugehen in GOTT. Daselbst findet denn GOtt seine rechte Werckstatt/ zu wir- cken solche ding daran er ein wolgefal- len hat/ wie er ein solch wolgefallen hatte/ an Christo vnserm Her- ren/ darumb das GOTT allein in jhm wirckte ohne hindernüß. Denn es gefallen GOTT die Wercke nicht/ derer er nicht ein Anfang vnnd Gott alle- zeit bereit in vns zu wircken.Ende ist. Vnnd weil GOTT so eine grosse Liebe hat zu dem Men- schen in jhm zu wircken/ weil dasselbe seine Natur ist/ so wartet er allezeit auff
Wie der wahre Glaube das Hertz huͤlffe jhm tauſentmal lieber/ wennjhm nur das Hertz gruͤndlich anhan- get/ vnd ſich jhm gantz ergibt. Denn wie Gott ein ſolch Hertz williglich er- fuͤllet/ mit Liecht/ Troſt/ Gnade vnd Krafft/ alſo wird auch ein ſolch Hertz leicht vber ſich gezogen/ alſo daß dem Fewer nicht ſo leicht iſt zubrennen/ vnnd einem Vogel zu flichen/ als ei- Ledig ge- muͤt gehet auff in Gott.nem ledigen gemuͤte auffzugehen in GOTT. Daſelbſt findet denn GOtt ſeine rechte Werckſtatt/ zu wir- cken ſolche ding daran er ein wolgefal- len hat/ wie er ein ſolch wolgefallen hatte/ an Chriſto vnſerm Her- ren/ darumb das GOTT allein in jhm wirckte ohne hindernuͤß. Denn es gefallen GOTT die Wercke nicht/ derer er nicht ein Anfang vnnd Gott alle- zeit bereit in vns zu wircken.Ende iſt. Vnnd weil GOTT ſo eine groſſe Liebe hat zu dem Men- ſchen in jhm zu wircken/ weil daſſelbe ſeine Natur iſt/ ſo wartet er allezeit auff
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Wie der wahre Glaube das Hertz
huͤlffe jhm tauſentmal lieber/ wenn
jhm nur das Hertz gruͤndlich anhan-
get/ vnd ſich jhm gantz ergibt. Denn
wie Gott ein ſolch Hertz williglich er-
fuͤllet/ mit Liecht/ Troſt/ Gnade vnd
Krafft/ alſo wird auch ein ſolch Hertz
leicht vber ſich gezogen/ alſo daß dem
Fewer nicht ſo leicht iſt zubrennen/
vnnd einem Vogel zu flichen/ als ei-
nem ledigen gemuͤte auffzugehen in
GOTT. Daſelbſt findet denn
GOtt ſeine rechte Werckſtatt/ zu wir-
cken ſolche ding daran er ein wolgefal-
len hat/ wie er ein ſolch wolgefallen
hatte/ an Chriſto vnſerm Her-
ren/ darumb das GOTT allein
in jhm wirckte ohne hindernuͤß. Denn
es gefallen GOTT die Wercke
nicht/ derer er nicht ein Anfang vnnd
Ende iſt. Vnnd weil GOTT ſo
eine groſſe Liebe hat zu dem Men-
ſchen in jhm zu wircken/ weil daſſelbe
ſeine Natur iſt/ ſo wartet er allezeit
auff
Ledig ge-
muͤt gehet
auff in
Gott.
Gott alle-
zeit bereit
in vns zu
wircken.
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