Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.vnd das Gnaden Liecht auffgehen. halten/ kan das Gnaden Liecht/ dielauter blosse Seele nicht erleuchten/ darumb wo das Gnadenliecht soll scheinen/ da muß das Natürliche Liecht vntergehen/ denn die erleuchtigung desDas Na- türliche Liecht muß vn- ter gehen/ soll das Gnaden- Liecht scheinen. Gnaden Liechtes ist vber alle Sinne vnd Vernunfft. Ja es wird durch die Natürlichen Sinne vnnd Fleischliche Vernunfft verhindert. Da siehestu was der Natürliche Mensch/ in Gött- lichen dingen vermag? lauter nichts. Wie aber das Gnaden Liecht gemei- ner ordnung nach in der Seelen auff- gehet/ da mercke: GOtt hat ein Gna- den Wort das lest Er verkündigen:Joh. 6. Vnd wircket durch dasselbe/ vnd das- selbe Wort ist Geist vnnd Leben/ wie- wol nun GOtt in allen dingen ist mit seiner Gewalt/ Wirckung vnd Leben/ so hat Er doch nirgend seine eigne Werckstatt seine Gnade zu Wircken/Die Seele Gottes Werck- stat. vnd das Gnaden Liecht anzuzünden/ denn in der Seele des Menschen. Dar- umb das Göttliche Liecht/ vnd erleuch- tigung G
vnd das Gnaden Liecht auffgehen. halten/ kan das Gnaden Liecht/ dielauter bloſſe Seele nicht erleuchten/ darumb wo das Gnadenliecht ſoll ſcheinen/ da muß das Natuͤrliche Liecht vntergehen/ denn die erleuchtigung desDas Na- tuͤrliche Liecht muß vn- ter gehen/ ſoll das Gnaden- Liecht ſcheinen. Gnaden Liechtes iſt vber alle Sinne vnd Vernunfft. Ja es wird durch die Natuͤrlichen Sinne vnnd Fleiſchliche Vernunfft verhindert. Da ſieheſtu was der Natuͤrliche Menſch/ in Goͤtt- lichen dingen vermag? lauter nichts. Wie aber das Gnaden Liecht gemei- ner ordnung nach in der Seelen auff- gehet/ da mercke: GOtt hat ein Gna- den Wort das leſt Er verkuͤndigen:Joh. 6. Vnd wircket durch daſſelbe/ vnd daſ- ſelbe Wort iſt Geiſt vnnd Leben/ wie- wol nun GOtt in allen dingen iſt mit ſeiner Gewalt/ Wirckung vnd Leben/ ſo hat Er doch nirgend ſeine eigne Werckſtatt ſeine Gnade zu Wircken/Die Seele Gottes Werck- ſtat. vnd das Gnaden Liecht anzuzuͤnden/ denn in der Seele des Menſchen. Dar- umb das Goͤttliche Liecht/ vnd erleuch- tigung G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0099" n="75"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vnd das Gnaden Liecht auffgehen.</hi></fw><lb/> halten/ kan das Gnaden Liecht/ die<lb/> lauter bloſſe Seele nicht erleuchten/<lb/> darumb wo das Gnadenliecht ſoll<lb/> ſcheinen/ da muß das Natuͤrliche Liecht<lb/> vntergehen/ denn die erleuchtigung des<note place="right">Das Na-<lb/> tuͤrliche<lb/> Liecht<lb/> muß vn-<lb/> ter gehen/<lb/> ſoll das<lb/> Gnaden-<lb/> Liecht<lb/> ſcheinen.</note><lb/> Gnaden Liechtes iſt vber alle Sinne<lb/> vnd Vernunfft. Ja es wird durch die<lb/> Natuͤrlichen Sinne vnnd Fleiſchliche<lb/> Vernunfft verhindert. Da ſieheſtu<lb/> was der Natuͤrliche Menſch/ in Goͤtt-<lb/> lichen dingen vermag? lauter nichts.<lb/> Wie aber das Gnaden Liecht gemei-<lb/> ner ordnung nach in der Seelen auff-<lb/> gehet/ da mercke: GOtt hat ein Gna-<lb/> den Wort das leſt Er verkuͤndigen:<note place="right">Joh. 6.</note><lb/> Vnd wircket durch daſſelbe/ vnd daſ-<lb/> ſelbe Wort iſt Geiſt vnnd Leben/ wie-<lb/> wol nun GOtt in allen dingen iſt mit<lb/> ſeiner Gewalt/ Wirckung vnd Leben/<lb/> ſo hat Er doch nirgend ſeine eigne<lb/> Werckſtatt ſeine Gnade zu Wircken/<note place="right">Die Seele<lb/> Gottes<lb/> Werck-<lb/> ſtat.</note><lb/> vnd das Gnaden Liecht anzuzuͤnden/<lb/> denn in der Seele des Menſchen. Dar-<lb/> umb das Goͤttliche Liecht/ vnd erleuch-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G</fw><fw place="bottom" type="catch">tigung</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [75/0099]
vnd das Gnaden Liecht auffgehen.
halten/ kan das Gnaden Liecht/ die
lauter bloſſe Seele nicht erleuchten/
darumb wo das Gnadenliecht ſoll
ſcheinen/ da muß das Natuͤrliche Liecht
vntergehen/ denn die erleuchtigung des
Gnaden Liechtes iſt vber alle Sinne
vnd Vernunfft. Ja es wird durch die
Natuͤrlichen Sinne vnnd Fleiſchliche
Vernunfft verhindert. Da ſieheſtu
was der Natuͤrliche Menſch/ in Goͤtt-
lichen dingen vermag? lauter nichts.
Wie aber das Gnaden Liecht gemei-
ner ordnung nach in der Seelen auff-
gehet/ da mercke: GOtt hat ein Gna-
den Wort das leſt Er verkuͤndigen:
Vnd wircket durch daſſelbe/ vnd daſ-
ſelbe Wort iſt Geiſt vnnd Leben/ wie-
wol nun GOtt in allen dingen iſt mit
ſeiner Gewalt/ Wirckung vnd Leben/
ſo hat Er doch nirgend ſeine eigne
Werckſtatt ſeine Gnade zu Wircken/
vnd das Gnaden Liecht anzuzuͤnden/
denn in der Seele des Menſchen. Dar-
umb das Goͤttliche Liecht/ vnd erleuch-
tigung
Das Na-
tuͤrliche
Liecht
muß vn-
ter gehen/
ſoll das
Gnaden-
Liecht
ſcheinen.
Joh. 6.
Die Seele
Gottes
Werck-
ſtat.
G
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |