Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom vierdten Tagewerck Gottes
sind vber denselben/ vnnd jhre Wercke
haben ein höhern Vrsprung/ nemlich
aus Gott selbst. Solche Leute sind ge-
wesen die H. Ertzväter vnnd Prophe-
ten/ wie vom Joseph/ Daniel/ vnnd
Salomon geschrieben ist/ daß jhre
Weißheit vbertroffen hab alle Weiß-
heit AEgypti vnd in Persia, vnd gan-
tzen Orient. Dann diese haben nur die
natürliche Weißheit des natürlichen
Himmels gehabt: Moses aber/ Jo-
seph/ Daniel/ David/ Salomo ha-
ben vber dieselbe auch die vbernatürli-
che Weißheit gebabt. Die H. Apostel
Act. 3[.]sind mit dem H. Geist/ mit Liecht vnd
Krafft aus der höhe angezogen. Dann
sie solten nicht natürliche Weißheit
vnd Kunst verkündigen/ vnd natürli-
che Meister vnnd Liechter der Welt
seyn/ sondern sie sollen die Himlische
ewige Weißheit verkündigen/ welche die
1. Cor. 2.Weisen dieser Welt nit erkant haben.

Diß ist obgedachtes Philosophi
meynung/ welche auff des Authoris

ver-

Vom vierdten Tagewerck Gottes
ſind vber denſelben/ vnnd jhre Wercke
haben ein hoͤhern Vrſprung/ nemlich
aus Gott ſelbſt. Solche Leute ſind ge-
weſen die H. Ertzvaͤter vnnd Prophe-
ten/ wie vom Joſeph/ Daniel/ vnnd
Salomon geſchrieben iſt/ daß jhre
Weißheit vbertroffen hab alle Weiß-
heit AEgypti vnd in Perſia, vnd gan-
tzen Orient. Dann dieſe haben nur die
natuͤrliche Weißheit des natuͤrlichen
Himmels gehabt: Moſes aber/ Jo-
ſeph/ Daniel/ David/ Salomo ha-
ben vber dieſelbe auch die vbernatuͤrli-
che Weißheit gebabt. Die H. Apoſtel
Act. 3[.]ſind mit dem H. Geiſt/ mit Liecht vnd
Krafft aus der hoͤhe angezogen. Dann
ſie ſolten nicht natuͤrliche Weißheit
vnd Kunſt verkuͤndigen/ vnd natuͤrli-
che Meiſter vnnd Liechter der Welt
ſeyn/ ſondern ſie ſollen die Himliſche
ewige Weißheit verkuͤndigẽ/ welche die
1. Cor. 2.Weiſen dieſer Welt nit erkant haben.

Diß iſt obgedachtes Philoſophi
meynung/ welche auff des Authoris

ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0116" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom vierdten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/>
&#x017F;ind vber den&#x017F;elben/ vnnd jhre Wercke<lb/>
haben ein ho&#x0364;hern Vr&#x017F;prung/ nemlich<lb/>
aus Gott &#x017F;elb&#x017F;t. Solche Leute &#x017F;ind ge-<lb/>
we&#x017F;en die H. Ertzva&#x0364;ter vnnd Prophe-<lb/>
ten/ wie vom Jo&#x017F;eph/ Daniel/ vnnd<lb/>
Salomon ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t/ daß jhre<lb/>
Weißheit vbertroffen hab alle Weiß-<lb/>
heit <hi rendition="#aq">AEgypti</hi> vnd in <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ia,</hi> vnd gan-<lb/>
tzen <hi rendition="#aq">Orient.</hi> Dann die&#x017F;e haben nur die<lb/>
natu&#x0364;rliche Weißheit des natu&#x0364;rlichen<lb/>
Himmels gehabt: Mo&#x017F;es aber/ Jo-<lb/>
&#x017F;eph/ Daniel/ David/ Salomo ha-<lb/>
ben vber die&#x017F;elbe auch die vbernatu&#x0364;rli-<lb/>
che Weißheit gebabt. Die H. Apo&#x017F;tel<lb/><note place="left">Act. 3<supplied>.</supplied></note>&#x017F;ind mit dem H. Gei&#x017F;t/ mit Liecht vnd<lb/>
Krafft aus der ho&#x0364;he angezogen. Dann<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;olten nicht natu&#x0364;rliche Weißheit<lb/>
vnd Kun&#x017F;t verku&#x0364;ndigen/ vnd natu&#x0364;rli-<lb/>
che Mei&#x017F;ter vnnd Liechter der Welt<lb/>
&#x017F;eyn/ &#x017F;ondern &#x017F;ie &#x017F;ollen die Himli&#x017F;che<lb/>
ewige Weißheit verku&#x0364;ndige&#x0303;/ welche die<lb/><note place="left">1. Cor. 2.</note>Wei&#x017F;en die&#x017F;er Welt nit erkant haben.</p><lb/>
        <p>Diß i&#x017F;t obgedachtes <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi</hi><lb/>
meynung/ welche auff des <hi rendition="#aq">Authoris</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0116] Vom vierdten Tagewerck Gottes ſind vber denſelben/ vnnd jhre Wercke haben ein hoͤhern Vrſprung/ nemlich aus Gott ſelbſt. Solche Leute ſind ge- weſen die H. Ertzvaͤter vnnd Prophe- ten/ wie vom Joſeph/ Daniel/ vnnd Salomon geſchrieben iſt/ daß jhre Weißheit vbertroffen hab alle Weiß- heit AEgypti vnd in Perſia, vnd gan- tzen Orient. Dann dieſe haben nur die natuͤrliche Weißheit des natuͤrlichen Himmels gehabt: Moſes aber/ Jo- ſeph/ Daniel/ David/ Salomo ha- ben vber dieſelbe auch die vbernatuͤrli- che Weißheit gebabt. Die H. Apoſtel ſind mit dem H. Geiſt/ mit Liecht vnd Krafft aus der hoͤhe angezogen. Dann ſie ſolten nicht natuͤrliche Weißheit vnd Kunſt verkuͤndigen/ vnd natuͤrli- che Meiſter vnnd Liechter der Welt ſeyn/ ſondern ſie ſollen die Himliſche ewige Weißheit verkuͤndigẽ/ welche die Weiſen dieſer Welt nit erkant haben. Act. 3. 1. Cor. 2. Diß iſt obgedachtes Philoſophi meynung/ welche auff des Authoris ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/116
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/116>, abgerufen am 21.11.2024.