Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Register.

28.

Das die erste Eigenschafft der Liebe ist:
Das sie den Liebhaber mit dem geliebten
Vereiniget/ vnd den Liebenden in das Ge-
liebte verwandele.

29.

Es ist kein ding in der Welt das da Wir-
dig sey vnser Liebe/ ohne das vns wieder
Lieben könne/ vnd vnsere Liebe könne Ed-
ler vnd besser machen.

30.

Die erste Liebe des Menschen/ soll billig
vor allen andern dingen/ GOtt dem HEr-
ren als dem Ersten vnd Letztem dem An-
fang aller dinge gegeben werden.

31.

Das der Mensch der sich selbst zu erst Lie-
bet/ sich selbst zu GOtt macht/ vnnd zeucht
sich selbst GOtte für.

32.

Gleich wie die Liebe Gottes/ wenn diesel-
bige die Erste ist/ vnnd den Vorzug hat/ die
Erste Wurtzel/ Vrsprung vnd Brunnen ist
alles guts: Also ist die eigene Liebe/ wenn
dieselbige den Vorzug hat/ ein Vrsprung
vnd Wurtzel alles bösen.

Gottes
Regiſter.

28.

Das die erſte Eigenſchafft der Liebe iſt:
Das ſie den Liebhaber mit dem geliebten
Vereiniget/ vnd den Liebenden in das Ge-
liebte verwandele.

29.

Es iſt kein ding in der Welt das da Wir-
dig ſey vnſer Liebe/ ohne das vns wieder
Lieben koͤnne/ vnd vnſere Liebe koͤnne Ed-
ler vnd beſſer machen.

30.

Die erſte Liebe des Menſchen/ ſoll billig
vor allen andern dingen/ GOtt dem HEr-
ren als dem Erſten vnd Letztem dem An-
fang aller dinge gegeben werden.

31.

Das der Menſch der ſich ſelbſt zu erſt Lie-
bet/ ſich ſelbſt zu GOtt macht/ vnnd zeucht
ſich ſelbſt GOtte fuͤr.

32.

Gleich wie die Liebe Gottes/ wenn dieſel-
bige die Erſte iſt/ vnnd den Vorzug hat/ die
Erſte Wurtzel/ Vrſprung vnd Brunnen iſt
alles guts: Alſo iſt die eigene Liebe/ wenn
dieſelbige den Vorzug hat/ ein Vrſprung
vnd Wurtzel alles boͤſen.

Gottes
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="contents">
        <div>
          <pb facs="#f0020"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Regi&#x017F;ter.</hi> </fw><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">28.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Das die er&#x017F;te Eigen&#x017F;chafft der Liebe i&#x017F;t:<lb/>
Das &#x017F;ie den Liebhaber mit dem geliebten<lb/>
Vereiniget/ vnd den Liebenden in das Ge-<lb/>
liebte verwandele.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">29.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t kein ding in der Welt das da Wir-<lb/>
dig &#x017F;ey vn&#x017F;er Liebe/ ohne das vns wieder<lb/>
Lieben ko&#x0364;nne/ vnd vn&#x017F;ere Liebe ko&#x0364;nne Ed-<lb/>
ler vnd be&#x017F;&#x017F;er machen.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">30.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Die er&#x017F;te Liebe des Men&#x017F;chen/ &#x017F;oll billig<lb/>
vor allen andern dingen/ GOtt dem HEr-<lb/>
ren als dem Er&#x017F;ten vnd Letztem dem An-<lb/>
fang aller dinge gegeben werden.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">31.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Das der Men&#x017F;ch der &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t zu er&#x017F;t Lie-<lb/>
bet/ &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t zu GOtt macht/ vnnd zeucht<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t GOtte fu&#x0364;r.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">32.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Gleich wie die Liebe Gottes/ wenn die&#x017F;el-<lb/>
bige die Er&#x017F;te i&#x017F;t/ vnnd den Vorzug hat/ die<lb/>
Er&#x017F;te Wurtzel/ Vr&#x017F;prung vnd Brunnen i&#x017F;t<lb/>
alles guts: Al&#x017F;o i&#x017F;t die eigene Liebe/ wenn<lb/>
die&#x017F;elbige den Vorzug hat/ ein Vr&#x017F;prung<lb/>
vnd Wurtzel alles bo&#x0364;&#x017F;en.</hi> </p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Gottes</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0020] Regiſter. 28. Das die erſte Eigenſchafft der Liebe iſt: Das ſie den Liebhaber mit dem geliebten Vereiniget/ vnd den Liebenden in das Ge- liebte verwandele. 29. Es iſt kein ding in der Welt das da Wir- dig ſey vnſer Liebe/ ohne das vns wieder Lieben koͤnne/ vnd vnſere Liebe koͤnne Ed- ler vnd beſſer machen. 30. Die erſte Liebe des Menſchen/ ſoll billig vor allen andern dingen/ GOtt dem HEr- ren als dem Erſten vnd Letztem dem An- fang aller dinge gegeben werden. 31. Das der Menſch der ſich ſelbſt zu erſt Lie- bet/ ſich ſelbſt zu GOtt macht/ vnnd zeucht ſich ſelbſt GOtte fuͤr. 32. Gleich wie die Liebe Gottes/ wenn dieſel- bige die Erſte iſt/ vnnd den Vorzug hat/ die Erſte Wurtzel/ Vrſprung vnd Brunnen iſt alles guts: Alſo iſt die eigene Liebe/ wenn dieſelbige den Vorzug hat/ ein Vrſprung vnd Wurtzel alles boͤſen. Gottes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/20
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/20>, abgerufen am 21.11.2024.