Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.Der Mensch ist die Nahrung/ die Früchte den Thieren/die Thiere dem Menschen. Also er- helt eines das ander. Eins hilfft dem andern. Die obern Kräffte dienen den vntern/ vnnd gehen alle in einer schönen consonantz vnd ordnung zu einem einigen Ende/ in eine Einigkeit vnd Freundtschafft deß Menschen. Mensch die Edle- ste Crea- tur. Darauß erkennet man/ das der turen Werck ru- hen im Menschen. Wann die Creaturen alle jhr den
Der Menſch iſt die Nahrung/ die Fruͤchte den Thieren/die Thiere dem Menſchen. Alſo er- helt eines das ander. Eins hilfft dem andern. Die obern Kraͤffte dienen den vntern/ vnnd gehen alle in einer ſchoͤnen conſonantz vnd ordnung zu einem einigen Ende/ in eine Einigkeit vnd Freundtſchafft deß Menſchen. Menſch die Edle- ſte Crea- tur. Darauß erkennet man/ das der turen Werck ru- hen im Menſchẽ. Wann die Creaturen alle jhr den
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Der Menſch iſt die
Nahrung/ die Fruͤchte den Thieren/
die Thiere dem Menſchen. Alſo er-
helt eines das ander. Eins hilfft dem
andern. Die obern Kraͤffte dienen
den vntern/ vnnd gehen alle in einer
ſchoͤnen conſonantz vnd ordnung zu
einem einigen Ende/ in eine Einigkeit
vnd Freundtſchafft deß Menſchen.
Darauß erkennet man/ das der
Menſch die Edelſte Creatur ſey/ weil
alle Creaturen dem einigen Menſchen
zu dienen von dem Schoͤpffer aller
ding verordnet ſein. Dadurch wirſtu
aber/ liebor Menſch/ ermahnet vnnd
gelehrt dem einigen GOtt zu dienen/
vnd zwar mit allem vermuͤgen/ gleich
wie dir die Creaturen mit jhrem gan-
tzen vnnd hoͤchſtem vermuͤgen dienen.
Ja dadurch wirſtu ermahnet dich zu
dem zuwenden/ der dir alle Creaturen
zum dienſte verordnet hat.
Wann die Creaturen alle jhr
vermuͤgen dem Menſchen gegeben ha-
ben/ das der Menſch jhr genieſſen/ von
den
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