Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Durch der Creaturen dienst
sie besser vnd Edler als der Mensch/
weil der Mensch jhrer bedarff/ sie aber
keines erhalters bedürfften/ weil sie
aber viel geringer sind denn d Mensch/
der Mensch aber eines erhalters be-
darff/ so muß folgen/ das sie vielmehr
eines erhalters bedürffen/ denn so der
Mensch die Edelste Creatur eines er-
Die erhal-
tung der
Creaturen
zeuget von
Gott.
halters bedarff/ vielmehr bedürffen die
geringern Creaturen eines erhalters.
Dieweil aber der Mensch die Edelste
Creatur die andern Geschöpff nicht
erhelt/ sondern wird vielmehr durch sie
erhalten im natürlichen Leben/ so muß
folgen/ das noch eine Edlere/ Natur
sein müsse denn der Mensch/ dadurch
die Creaturen erhalten werden vmb
des Menschen willen: Denn eben der/
der die Creaturen erhelt/ der erhelt
auch Consequenter durch die Crea-
turen den Menschen/ vnnd das kan
niemandt anders sein/ denn der/
von welchem der Mensch vnnd alle
Creaturen jhren Vrsprung haben/
denn von dem etwas seinen Vrsprung

hat

Durch der Creaturen dienſt
ſie beſſer vnd Edler als der Menſch/
weil der Menſch jhrer bedarff/ ſie aber
keines erhalters beduͤrfften/ weil ſie
aber viel geringer ſind denn ď Menſch/
der Menſch aber eines erhalters be-
darff/ ſo muß folgen/ das ſie vielmehr
eines erhalters beduͤrffen/ denn ſo der
Menſch die Edelſte Creatur eines er-
Die erhal-
tung der
Creaturẽ
zeuget võ
Gott.
halters bedarff/ vielmehr beduͤrffen die
geringern Creaturen eines erhalters.
Dieweil aber der Menſch die Edelſte
Creatur die andern Geſchoͤpff nicht
erhelt/ ſondern wird vielmehr durch ſie
erhalten im natuͤrlichen Leben/ ſo muß
folgen/ das noch eine Edlere/ Natur
ſein muͤſſe denn der Menſch/ dadurch
die Creaturen erhalten werden vmb
des Menſchen willen: Denn eben der/
der die Creaturen erhelt/ der erhelt
auch Conſequenter durch die Crea-
turen den Menſchen/ vnnd das kan
niemandt anders ſein/ denn der/
von welchem der Menſch vnnd alle
Creaturen jhren Vrſprung haben/
denn von dem etwas ſeinen Vrſprung

hat
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0292" n="270"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Durch der Creaturen dien&#x017F;t</hi></fw><lb/>
&#x017F;ie be&#x017F;&#x017F;er vnd Edler als der Men&#x017F;ch/<lb/>
weil der Men&#x017F;ch jhrer bedarff/ &#x017F;ie aber<lb/>
keines erhalters bedu&#x0364;rfften/ weil &#x017F;ie<lb/>
aber viel geringer &#x017F;ind denn &#x010F; Men&#x017F;ch/<lb/>
der Men&#x017F;ch aber eines erhalters be-<lb/>
darff/ &#x017F;o muß folgen/ das &#x017F;ie vielmehr<lb/>
eines erhalters bedu&#x0364;rffen/ denn &#x017F;o der<lb/>
Men&#x017F;ch die Edel&#x017F;te Creatur eines er-<lb/><note place="left">Die erhal-<lb/>
tung der<lb/>
Creature&#x0303;<lb/>
zeuget vo&#x0303;<lb/>
Gott.</note>halters bedarff/ vielmehr bedu&#x0364;rffen die<lb/>
geringern Creaturen eines erhalters.<lb/>
Dieweil aber der Men&#x017F;ch die Edel&#x017F;te<lb/>
Creatur die andern Ge&#x017F;cho&#x0364;pff nicht<lb/>
erhelt/ &#x017F;ondern wird vielmehr durch &#x017F;ie<lb/>
erhalten im natu&#x0364;rlichen Leben/ &#x017F;o muß<lb/>
folgen/ das noch eine Edlere/ Natur<lb/>
&#x017F;ein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e denn der Men&#x017F;ch/ dadurch<lb/>
die Creaturen erhalten werden vmb<lb/>
des Men&#x017F;chen willen: Denn eben der/<lb/>
der die Creaturen erhelt/ der erhelt<lb/>
auch <hi rendition="#aq">Con&#x017F;equenter</hi> durch die Crea-<lb/>
turen den Men&#x017F;chen/ vnnd das kan<lb/>
niemandt anders &#x017F;ein/ denn der/<lb/>
von welchem der Men&#x017F;ch vnnd alle<lb/>
Creaturen jhren Vr&#x017F;prung haben/<lb/>
denn von dem etwas &#x017F;einen Vr&#x017F;prung<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hat</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[270/0292] Durch der Creaturen dienſt ſie beſſer vnd Edler als der Menſch/ weil der Menſch jhrer bedarff/ ſie aber keines erhalters beduͤrfften/ weil ſie aber viel geringer ſind denn ď Menſch/ der Menſch aber eines erhalters be- darff/ ſo muß folgen/ das ſie vielmehr eines erhalters beduͤrffen/ denn ſo der Menſch die Edelſte Creatur eines er- halters bedarff/ vielmehr beduͤrffen die geringern Creaturen eines erhalters. Dieweil aber der Menſch die Edelſte Creatur die andern Geſchoͤpff nicht erhelt/ ſondern wird vielmehr durch ſie erhalten im natuͤrlichen Leben/ ſo muß folgen/ das noch eine Edlere/ Natur ſein muͤſſe denn der Menſch/ dadurch die Creaturen erhalten werden vmb des Menſchen willen: Denn eben der/ der die Creaturen erhelt/ der erhelt auch Conſequenter durch die Crea- turen den Menſchen/ vnnd das kan niemandt anders ſein/ denn der/ von welchem der Menſch vnnd alle Creaturen jhren Vrſprung haben/ denn von dem etwas ſeinen Vrſprung hat Die erhal- tung der Creaturẽ zeuget võ Gott.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/292
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/292>, abgerufen am 26.11.2024.