Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.ist Gott zuwieder. treibet also Gottes Ehre auß seinemHertzen. Dann sein Hertz soll der Eh- ren Gottes voll sein/ so ists voll seiner eigener Ehre/ vnnd findet demnach Gottes Ehr keine statt vnnd raum in desselben Menschen Hertzen. Nicht allein aber hat er sein eigenEigne Eh mel Z ij
iſt Gott zuwieder. treibet alſo Gottes Ehre auß ſeinemHertzen. Dann ſein Hertz ſoll der Eh- ren Gottes voll ſein/ ſo iſts voll ſeiner eigener Ehre/ vnnd findet demnach Gottes Ehr keine ſtatt vnnd raum in deſſelben Menſchen Hertzen. Nicht allein aber hat er ſein eigenEigne Eh mel Z ij
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iſt Gott zuwieder.
treibet alſo Gottes Ehre auß ſeinem
Hertzen. Dann ſein Hertz ſoll der Eh-
ren Gottes voll ſein/ ſo iſts voll ſeiner
eigener Ehre/ vnnd findet demnach
Gottes Ehr keine ſtatt vnnd raum in
deſſelben Menſchen Hertzen.
Nicht allein aber hat er ſein eigen
Hertz alſo vergifftet/ ſondern er wil
auch anderer Leute Hertzen (welche
ſollen ſein ein Sitz vnd Hauß der Eh-
re Gottes) mit ſeiner eigenen Ehre er-
fuͤllen/ das er von jhnen hoch gehalten
werde. Vnd alſo vertreibet er Gott võ
ſeinẽ Stuel/ auß der Menſchen Her-
tzen/ vnd ſetzet ſich ſelbſt mit ſeiner Eh-
re hinnein. Wie koͤnte nun ein groͤſſer
Feindt Gottes ſein? Darumb wiltu
kein Feindt Gottes ſein/ ſo ſiehe zu/ dz
du bald aus deinem Hertzen außtilgeſt
vnd toͤdteſt die eigene Liebe vnd eigene
Ehre. Darumb muſtu dich ſelbſt haſſẽ
vnd verleugnen/ wiltu Gottes Freund
ſein. Dann durch eigene Liebe vnnd
Ehre wirſtu Gottes Feind. Dadurch
wird ein ſolcher Menſch aus dem Him-
mel
Eigne Eh
re erfuͤllet
auch ande
rer Men-
ſchẽ Hertz
mit Gifft.
Z ij
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