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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom andern Tagewerck Gottes
nen einfluß durch die runde gleich auß-
theilen konte.

Himmel
ist das
subtileste
Corpus.

Darumb was dz wesen des Him-
mels anlangt/ so sehet die Erde an/
wie schwartz/ grob/ dicke sie ist/ das
nichts gröbers sein kan/ darnach sie-
he das Wasser an/ wie viel subtiler/
lauterer/ klarer/ reiner ist es dann
die Erde. Dann je weniger Erden
damit vermischet/ je reiner es ist/ also/
das man etliche Elen tieff hinein se-
hen mag. Siehe den Lufft an/ der
ist abermals mehr clarificirt dann
das Wasser/ vnd ist gar durchsichtig
vngreifflicher dann das Wasser/ so
lauter vnd pur/ das man gar nichts in
jhm siehet. Itzt bedencke nun/ wie
vngleich diese corpora gegen einander
sein/ die Erde gegen dem Wasser/ vnd
das Wasser gegen dem Lufft/ wie ein
grosser vnterscheid ist zwischen jhnen
der substantz halben? Itzt beden-
cke nun das corpus des Himmels:
Der ist vber die Lufft/ vnnd das

klar-

Vom andern Tagewerck Gottes
nen einfluß durch die runde gleich auß-
theilen konte.

Himmel
iſt das
ſubtileſte
Corpus.

Darumb was dz weſen des Him-
mels anlangt/ ſo ſehet die Erde an/
wie ſchwartz/ grob/ dicke ſie iſt/ das
nichts groͤbers ſein kan/ darnach ſie-
he das Waſſer an/ wie viel ſubtiler/
lauterer/ klarer/ reiner iſt es dann
die Erde. Dann je weniger Erden
damit vermiſchet/ je reiner es iſt/ alſo/
das man etliche Elen tieff hinein ſe-
hen mag. Siehe den Lufft an/ der
iſt abermals mehr clarificirt dann
das Waſſer/ vnd iſt gar durchſichtig
vngreifflicher dann das Waſſer/ ſo
lauter vnd pur/ das man gar nichts in
jhm ſiehet. Itzt bedencke nun/ wie
vngleich dieſe corpora gegen einander
ſein/ die Erde gegen dem Waſſer/ vnd
das Waſſer gegen dem Lufft/ wie ein
groſſer vnterſcheid iſt zwiſchen jhnen
der ſubſtantz halben? Itzt beden-
cke nun das corpus des Himmels:
Der iſt vber die Lufft/ vnnd das

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[22/0044] Vom andern Tagewerck Gottes nen einfluß durch die runde gleich auß- theilen konte. Darumb was dz weſen des Him- mels anlangt/ ſo ſehet die Erde an/ wie ſchwartz/ grob/ dicke ſie iſt/ das nichts groͤbers ſein kan/ darnach ſie- he das Waſſer an/ wie viel ſubtiler/ lauterer/ klarer/ reiner iſt es dann die Erde. Dann je weniger Erden damit vermiſchet/ je reiner es iſt/ alſo/ das man etliche Elen tieff hinein ſe- hen mag. Siehe den Lufft an/ der iſt abermals mehr clarificirt dann das Waſſer/ vnd iſt gar durchſichtig vngreifflicher dann das Waſſer/ ſo lauter vnd pur/ das man gar nichts in jhm ſiehet. Itzt bedencke nun/ wie vngleich dieſe corpora gegen einander ſein/ die Erde gegen dem Waſſer/ vnd das Waſſer gegen dem Lufft/ wie ein groſſer vnterſcheid iſt zwiſchen jhnen der ſubſtantz halben? Itzt beden- cke nun das corpus des Himmels: Der iſt vber die Lufft/ vnnd das klar-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/44>, abgerufen am 23.11.2024.