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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom dritten Tagewerck Gottes
tes/ als auß der Wurtzel des Segens
Gottes/ die nicht faulet/ wechset heute
Psal. 65.zu Tage noch alles. Vnd diß Brünn-
lein Gottes hat Wasser die fülle. Die
Erde ist die grosse Speisekammer
Gottes/ da ein grosser Vorrath ist für
alle Menschen vnd Viehe.

2. Du lessest Graß wachsen für
Psal. 104das Viehe. Mancher möchte dencken
was ist das/ das der Psalm vom Graß
saget? Ist das so ein groß Wunder?
O lieber Mensch/ das Graß auff dem
Graß ein
herrlich
Geschöpff
Gottes.
Felde ist ein herrlich Geschöpff vnnd
grosse Wolthat Gottes. Denn wer
wolte sonst so viel tausent Häupter
Viehe ernehren? Es müst ja dz Viehe
vnd Wild verschmachten. Welch jam-
mer würde werden/ wann Gott einen
einigen Sommer kein Graß wachsen
ließ? Ja es bezeuget die erfahrung/
wann manches dürres Jahr einfelt/ dz
man meinet/ es könne das Land so viel
Viehe nicht tragen oder Weyden:
Dennoch muß das Viehe erhalten
werden/ das man nicht anders dencken

kan/

Vom dritten Tagewerck Gottes
tes/ als auß der Wurtzel des Segens
Gottes/ die nicht faulet/ wechſet heute
Pſal. 65.zu Tage noch alles. Vnd diß Bruͤnn-
lein Gottes hat Waſſer die fuͤlle. Die
Erde iſt die groſſe Speiſekammer
Gottes/ da ein groſſer Vorrath iſt fuͤr
alle Menſchen vnd Viehe.

2. Du leſſeſt Graß wachſen fuͤr
Pſal. 104das Viehe. Mancher moͤchte dencken
was iſt das/ das der Pſalm vom Graß
ſaget? Iſt das ſo ein groß Wunder?
O lieber Menſch/ das Graß auff dem
Graß ein
herrlich
Geſchoͤpff
Gottes.
Felde iſt ein herrlich Geſchoͤpff vnnd
groſſe Wolthat Gottes. Denn wer
wolte ſonſt ſo viel tauſent Haͤupter
Viehe ernehren? Es muͤſt ja dz Viehe
vnd Wild verſchmachten. Welch jam-
mer wuͤrde werden/ wann Gott einen
einigen Sommer kein Graß wachſen
ließ? Ja es bezeuget die erfahrung/
wann manches duͤrres Jahr einfelt/ dz
man meinet/ es koͤnne das Land ſo viel
Viehe nicht tragen oder Weyden:
Dennoch muß das Viehe erhalten
werden/ das man nicht anders dencken

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[62/0084] Vom dritten Tagewerck Gottes tes/ als auß der Wurtzel des Segens Gottes/ die nicht faulet/ wechſet heute zu Tage noch alles. Vnd diß Bruͤnn- lein Gottes hat Waſſer die fuͤlle. Die Erde iſt die groſſe Speiſekammer Gottes/ da ein groſſer Vorrath iſt fuͤr alle Menſchen vnd Viehe. Pſal. 65. 2. Du leſſeſt Graß wachſen fuͤr das Viehe. Mancher moͤchte dencken was iſt das/ das der Pſalm vom Graß ſaget? Iſt das ſo ein groß Wunder? O lieber Menſch/ das Graß auff dem Felde iſt ein herrlich Geſchoͤpff vnnd groſſe Wolthat Gottes. Denn wer wolte ſonſt ſo viel tauſent Haͤupter Viehe ernehren? Es muͤſt ja dz Viehe vnd Wild verſchmachten. Welch jam- mer wuͤrde werden/ wann Gott einen einigen Sommer kein Graß wachſen ließ? Ja es bezeuget die erfahrung/ wann manches duͤrres Jahr einfelt/ dz man meinet/ es koͤnne das Land ſo viel Viehe nicht tragen oder Weyden: Dennoch muß das Viehe erhalten werden/ das man nicht anders dencken kan/ Pſal. 104 Graß ein herrlich Geſchoͤpff Gottes.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/84>, abgerufen am 27.11.2024.