Erwünschter Gast In den Herzen, Die verlangen, Dich jetzt zu empfangen.
Setze dich auf jeden, Und laß deinen Frieden Ueberalle seyn; Wie du dich erhebest, Auf dem Wasser schwebest, So kehr bey uns ein. Zeig uns hier Das Oehlblatt für, Als ein höchst erwünschtes Zeichen, Daß die Fluthen weichen.
Was du abgebrochen, Ist uns längst versprochen, Und dieß edle Blat Ist vom Lebensbaume, Der in Edens Raume Längst gegrünet hat. Träuft es doch Vom Oehle noch, Welches Jesus lassen fließen, Als er leiden müssen.
O Geruch des Lebens! Der uns nicht vergebens
Erwuͤnſchter Gaſt In den Herzen, Die verlangen, Dich jetzt zu empfangen.
Setze dich auf jeden, Und laß deinen Frieden Ueberalle ſeyn; Wie du dich erhebeſt, Auf dem Waſſer ſchwebeſt, So kehr bey uns ein. Zeig uns hier Das Oehlblatt fuͤr, Als ein hoͤchſt erwuͤnſchtes Zeichen, Daß die Fluthen weichen.
Was du abgebrochen, Iſt uns laͤngſt verſprochen, Und dieß edle Blat Iſt vom Lebensbaume, Der in Edens Raume Laͤngſt gegruͤnet hat. Traͤuft es doch Vom Oehle noch, Welches Jeſus laſſen fließen, Als er leiden muͤſſen.
O Geruch des Lebens! Der uns nicht vergebens
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="1"><pbfacs="#f0144"n="135"/><l>Erwuͤnſchter Gaſt</l><lb/><l>In den Herzen,</l><lb/><l>Die verlangen,</l><lb/><l>Dich jetzt zu empfangen.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Setze dich auf jeden,</l><lb/><l>Und laß deinen Frieden</l><lb/><l>Ueberalle ſeyn;</l><lb/><l>Wie du dich erhebeſt,</l><lb/><l>Auf dem Waſſer ſchwebeſt,</l><lb/><l>So kehr bey uns ein.</l><lb/><l>Zeig uns hier</l><lb/><l>Das Oehlblatt fuͤr,</l><lb/><l>Als ein hoͤchſt erwuͤnſchtes Zeichen,</l><lb/><l>Daß die Fluthen weichen.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Was du abgebrochen,</l><lb/><l>Iſt uns laͤngſt verſprochen,</l><lb/><l>Und dieß edle Blat</l><lb/><l>Iſt vom Lebensbaume,</l><lb/><l>Der in Edens Raume</l><lb/><l>Laͤngſt gegruͤnet hat.</l><lb/><l>Traͤuft es doch</l><lb/><l>Vom Oehle noch,</l><lb/><l>Welches Jeſus laſſen fließen,</l><lb/><l>Als er leiden muͤſſen.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>O Geruch des Lebens!</l><lb/><l>Der uns nicht vergebens</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[135/0144]
Erwuͤnſchter Gaſt
In den Herzen,
Die verlangen,
Dich jetzt zu empfangen.
Setze dich auf jeden,
Und laß deinen Frieden
Ueberalle ſeyn;
Wie du dich erhebeſt,
Auf dem Waſſer ſchwebeſt,
So kehr bey uns ein.
Zeig uns hier
Das Oehlblatt fuͤr,
Als ein hoͤchſt erwuͤnſchtes Zeichen,
Daß die Fluthen weichen.
Was du abgebrochen,
Iſt uns laͤngſt verſprochen,
Und dieß edle Blat
Iſt vom Lebensbaume,
Der in Edens Raume
Laͤngſt gegruͤnet hat.
Traͤuft es doch
Vom Oehle noch,
Welches Jeſus laſſen fließen,
Als er leiden muͤſſen.
O Geruch des Lebens!
Der uns nicht vergebens
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/144>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.