Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
Romanze vom großen Bergbau der Welt.

Im Ton: Wie schön leucht uns der Morgenstern.

Der durch das geistliche Schlegel andächtige Berg-Reihen das Gedinge sei-
nes Glaubens herausschlagende Bergmann. Anno 1712. S. 56-61.

Auf! richtet Augen, Herz und Sinn
Zu jenen blauen Bergen hin,
Da Gott der Berg-Herr thronet!
Fahrt von der Erde tiefen Bahn
In grünen Hoffnungs-Kleidern an,
Wo milder Segen wohnet;
Betet, tretet
Im Gemüthe
Zu der Güte,
Die beschweret,
Was den Leib und Geist ernähret.
Gott hat in diesem Erdenball
So mancher Erze reichen Fall
Mit weiser Hand verborgen.
Gold, Silber, Kupfer auf sein Wort,
Streicht in den edlen Gängen fort,
Die Menschen zu versorgen,
Mächtig, prächtig
Durch die Flötzen
Heißt er setzen
Die Metallen,
Daß sein Ruhm muß herrlich schallen.

Romanze vom großen Bergbau der Welt.

Im Ton: Wie ſchoͤn leucht uns der Morgenſtern.

Der durch das geiſtliche Schlegel andaͤchtige Berg-Reihen das Gedinge ſei-
nes Glaubens herausſchlagende Bergmann. Anno 1712. S. 56-61.

Auf! richtet Augen, Herz und Sinn
Zu jenen blauen Bergen hin,
Da Gott der Berg-Herr thronet!
Fahrt von der Erde tiefen Bahn
In gruͤnen Hoffnungs-Kleidern an,
Wo milder Segen wohnet;
Betet, tretet
Im Gemuͤthe
Zu der Guͤte,
Die beſchweret,
Was den Leib und Geiſt ernaͤhret.
Gott hat in dieſem Erdenball
So mancher Erze reichen Fall
Mit weiſer Hand verborgen.
Gold, Silber, Kupfer auf ſein Wort,
Streicht in den edlen Gaͤngen fort,
Die Menſchen zu verſorgen,
Maͤchtig, praͤchtig
Durch die Floͤtzen
Heißt er ſetzen
Die Metallen,
Daß ſein Ruhm muß herrlich ſchallen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0192" n="183"/>
        <div n="2">
          <head>Romanze vom großen Bergbau der Welt.</head><lb/>
          <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Im Ton</hi>: Wie &#x017F;cho&#x0364;n leucht uns der Morgen&#x017F;tern.</p><lb/>
          <p rendition="#c">Der durch das gei&#x017F;tliche Schlegel anda&#x0364;chtige Berg-Reihen das Gedinge &#x017F;ei-<lb/>
nes Glaubens heraus&#x017F;chlagende Bergmann. Anno 1712. S. 56-61.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">A</hi>uf! richtet Augen, Herz und Sinn</l><lb/>
              <l>Zu jenen blauen Bergen hin,</l><lb/>
              <l>Da Gott der Berg-Herr thronet!</l><lb/>
              <l>Fahrt von der Erde tiefen Bahn</l><lb/>
              <l>In gru&#x0364;nen Hoffnungs-Kleidern an,</l><lb/>
              <l>Wo milder Segen wohnet;</l><lb/>
              <l>Betet, tretet</l><lb/>
              <l>Im Gemu&#x0364;the</l><lb/>
              <l>Zu der Gu&#x0364;te,</l><lb/>
              <l>Die be&#x017F;chweret,</l><lb/>
              <l>Was den Leib und Gei&#x017F;t erna&#x0364;hret.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Gott hat in die&#x017F;em Erdenball</l><lb/>
              <l>So mancher Erze reichen Fall</l><lb/>
              <l>Mit wei&#x017F;er Hand verborgen.</l><lb/>
              <l>Gold, Silber, Kupfer auf &#x017F;ein Wort,</l><lb/>
              <l>Streicht in den edlen Ga&#x0364;ngen fort,</l><lb/>
              <l>Die Men&#x017F;chen zu ver&#x017F;orgen,</l><lb/>
              <l>Ma&#x0364;chtig, pra&#x0364;chtig</l><lb/>
              <l>Durch die Flo&#x0364;tzen</l><lb/>
              <l>Heißt er &#x017F;etzen</l><lb/>
              <l>Die Metallen,</l><lb/>
              <l>Daß &#x017F;ein Ruhm muß herrlich &#x017F;challen.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0192] Romanze vom großen Bergbau der Welt. Im Ton: Wie ſchoͤn leucht uns der Morgenſtern. Der durch das geiſtliche Schlegel andaͤchtige Berg-Reihen das Gedinge ſei- nes Glaubens herausſchlagende Bergmann. Anno 1712. S. 56-61. Auf! richtet Augen, Herz und Sinn Zu jenen blauen Bergen hin, Da Gott der Berg-Herr thronet! Fahrt von der Erde tiefen Bahn In gruͤnen Hoffnungs-Kleidern an, Wo milder Segen wohnet; Betet, tretet Im Gemuͤthe Zu der Guͤte, Die beſchweret, Was den Leib und Geiſt ernaͤhret. Gott hat in dieſem Erdenball So mancher Erze reichen Fall Mit weiſer Hand verborgen. Gold, Silber, Kupfer auf ſein Wort, Streicht in den edlen Gaͤngen fort, Die Menſchen zu verſorgen, Maͤchtig, praͤchtig Durch die Floͤtzen Heißt er ſetzen Die Metallen, Daß ſein Ruhm muß herrlich ſchallen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/192
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/192>, abgerufen am 24.11.2024.