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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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"Warum daß ich so schöne bin,
"Das will ich dir wohl sagen:
"Ich eß' weiß Brod, trink kühlen Wein,
"Davon bin ich so schöne."
"Ißt du weiß Brod, trinkst kühlen Wein,
"Und bist davon so schöne:
"So fällt alle Morgen kühler Thau auf mich,
"Davon bin ich so grüne."
"So fällt alle Morgen kühler Thau auf dich,
"Und bist davon so grüne?
"Wenn aber ein Mädchen ihren Kranz verliert,
"Nimmer kriegt sie ihn wieder."
"Wenn aber ein Mädchen ihren Kranz will behalten,
"Zu Hause muß sie bleiben,
"Darf nicht auf alle Narrentänz' gehn;
"Die Narrentänz' muß sie meiden."
"Hab Dank, hab Dank, liebe Hasel mein,
"Daß du mir das gesaget,
"Hätt' mich sonst heut auf'n Narrentanz bereit,
"Zu Hause will ich bleiben."


Die Königstochter aus Engelland.

Kirchengesänge. Cöln 1625. S. 672.

Vionetus in Engelland
War König mächtig sehr,
13.
„Warum daß ich ſo ſchoͤne bin,
„Das will ich dir wohl ſagen:
„Ich eß' weiß Brod, trink kuͤhlen Wein,
„Davon bin ich ſo ſchoͤne.“
„Ißt du weiß Brod, trinkſt kuͤhlen Wein,
„Und biſt davon ſo ſchoͤne:
„So faͤllt alle Morgen kuͤhler Thau auf mich,
„Davon bin ich ſo gruͤne.“
„So faͤllt alle Morgen kuͤhler Thau auf dich,
„Und biſt davon ſo gruͤne?
„Wenn aber ein Maͤdchen ihren Kranz verliert,
„Nimmer kriegt ſie ihn wieder.“
„Wenn aber ein Maͤdchen ihren Kranz will behalten,
„Zu Hauſe muß ſie bleiben,
„Darf nicht auf alle Narrentaͤnz' gehn;
„Die Narrentaͤnz' muß ſie meiden.“
„Hab Dank, hab Dank, liebe Haſel mein,
„Daß du mir das geſaget,
„Haͤtt' mich ſonſt heut auf'n Narrentanz bereit,
„Zu Hauſe will ich bleiben.“


Die Koͤnigstochter aus Engelland.

Kirchengeſaͤnge. Coͤln 1625. S. 672.

Vionetus in Engelland
War Koͤnig maͤchtig ſehr,
13.
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[193/0202] „Warum daß ich ſo ſchoͤne bin, „Das will ich dir wohl ſagen: „Ich eß' weiß Brod, trink kuͤhlen Wein, „Davon bin ich ſo ſchoͤne.“ „Ißt du weiß Brod, trinkſt kuͤhlen Wein, „Und biſt davon ſo ſchoͤne: „So faͤllt alle Morgen kuͤhler Thau auf mich, „Davon bin ich ſo gruͤne.“ „So faͤllt alle Morgen kuͤhler Thau auf dich, „Und biſt davon ſo gruͤne? „Wenn aber ein Maͤdchen ihren Kranz verliert, „Nimmer kriegt ſie ihn wieder.“ „Wenn aber ein Maͤdchen ihren Kranz will behalten, „Zu Hauſe muß ſie bleiben, „Darf nicht auf alle Narrentaͤnz' gehn; „Die Narrentaͤnz' muß ſie meiden.“ „Hab Dank, hab Dank, liebe Haſel mein, „Daß du mir das geſaget, „Haͤtt' mich ſonſt heut auf'n Narrentanz bereit, „Zu Hauſe will ich bleiben.“ Die Koͤnigstochter aus Engelland. Kirchengeſaͤnge. Coͤln 1625. S. 672. Vionetus in Engelland War Koͤnig maͤchtig ſehr, 13.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/202>, abgerufen am 21.11.2024.