Mit Gewalt aus der Höllen. Unter diesen war nicht einer, Der ihm könnt recht tauglich seyn, Als der Mephistophiles geschwind, Wie der Wind, Gab er seinen Willen drein. Geld viel tausend muß er schaffen, Viel Pasteten und Confekt, Gold und Silber was er wollt, Und zu Straßburg schoß er dann, Sehr vortreflich nach der Scheiben, Daß er haben konnt sein Freud, Er thät nach dem Teufel schieben, Daß er vielmal laut aufschreit. Wann er auf der Post thät reiten, Hat er Geister recht geschoren, Hinten, vorn, auf beiden Seiten, Den Weg zu pflastern auserkohren; Kegelschieben auf der Donau, War zu Regensburg sein Freud, Fische fangen nach Verlangen, Ware sein Ergötzlichkeit. Wie er auf den heiligen Karfreitag Zu Jerusalem kam auf die Straß, Wo Christus an dem Kreuzesstamm Hänget ohne Unterlaß, Dieses zeigt ihm an der Geist, Daß er wär für uns gestorben,
Mit Gewalt aus der Hoͤllen. Unter dieſen war nicht einer, Der ihm koͤnnt recht tauglich ſeyn, Als der Mephiſtophiles geſchwind, Wie der Wind, Gab er ſeinen Willen drein. Geld viel tauſend muß er ſchaffen, Viel Paſteten und Confekt, Gold und Silber was er wollt, Und zu Straßburg ſchoß er dann, Sehr vortreflich nach der Scheiben, Daß er haben konnt ſein Freud, Er thaͤt nach dem Teufel ſchieben, Daß er vielmal laut aufſchreit. Wann er auf der Poſt thaͤt reiten, Hat er Geiſter recht geſchoren, Hinten, vorn, auf beiden Seiten, Den Weg zu pflaſtern auserkohren; Kegelſchieben auf der Donau, War zu Regensburg ſein Freud, Fiſche fangen nach Verlangen, Ware ſein Ergoͤtzlichkeit. Wie er auf den heiligen Karfreitag Zu Jeruſalem kam auf die Straß, Wo Chriſtus an dem Kreuzesſtamm Haͤnget ohne Unterlaß, Dieſes zeigt ihm an der Geiſt, Daß er waͤr fuͤr uns geſtorben,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0224"n="215"/><l>Mit Gewalt aus der Hoͤllen.</l><lb/><l>Unter dieſen war nicht einer,</l><lb/><l>Der ihm koͤnnt recht tauglich ſeyn,</l><lb/><l>Als der Mephiſtophiles geſchwind,</l><lb/><l>Wie der Wind,</l><lb/><l>Gab er ſeinen Willen drein.</l><lb/><l>Geld viel tauſend muß er ſchaffen,</l><lb/><l>Viel Paſteten und Confekt,</l><lb/><l>Gold und Silber was er wollt,</l><lb/><l>Und zu Straßburg ſchoß er dann,</l><lb/><l>Sehr vortreflich nach der Scheiben,</l><lb/><l>Daß er haben konnt ſein Freud,</l><lb/><l>Er thaͤt nach dem Teufel ſchieben,</l><lb/><l>Daß er vielmal laut aufſchreit.</l><lb/><l>Wann er auf der Poſt thaͤt reiten,</l><lb/><l>Hat er Geiſter recht geſchoren,</l><lb/><l>Hinten, vorn, auf beiden Seiten,</l><lb/><l>Den Weg zu pflaſtern auserkohren;</l><lb/><l>Kegelſchieben auf der Donau,</l><lb/><l>War zu Regensburg ſein Freud,</l><lb/><l>Fiſche fangen nach Verlangen,</l><lb/><l>Ware ſein Ergoͤtzlichkeit.</l><lb/><l>Wie er auf den heiligen Karfreitag</l><lb/><l>Zu Jeruſalem kam auf die Straß,</l><lb/><l>Wo Chriſtus an dem Kreuzesſtamm</l><lb/><l>Haͤnget ohne Unterlaß,</l><lb/><l>Dieſes zeigt ihm an der Geiſt,</l><lb/><l>Daß er waͤr fuͤr uns geſtorben,</l><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
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Mit Gewalt aus der Hoͤllen.
Unter dieſen war nicht einer,
Der ihm koͤnnt recht tauglich ſeyn,
Als der Mephiſtophiles geſchwind,
Wie der Wind,
Gab er ſeinen Willen drein.
Geld viel tauſend muß er ſchaffen,
Viel Paſteten und Confekt,
Gold und Silber was er wollt,
Und zu Straßburg ſchoß er dann,
Sehr vortreflich nach der Scheiben,
Daß er haben konnt ſein Freud,
Er thaͤt nach dem Teufel ſchieben,
Daß er vielmal laut aufſchreit.
Wann er auf der Poſt thaͤt reiten,
Hat er Geiſter recht geſchoren,
Hinten, vorn, auf beiden Seiten,
Den Weg zu pflaſtern auserkohren;
Kegelſchieben auf der Donau,
War zu Regensburg ſein Freud,
Fiſche fangen nach Verlangen,
Ware ſein Ergoͤtzlichkeit.
Wie er auf den heiligen Karfreitag
Zu Jeruſalem kam auf die Straß,
Wo Chriſtus an dem Kreuzesſtamm
Haͤnget ohne Unterlaß,
Dieſes zeigt ihm an der Geiſt,
Daß er waͤr fuͤr uns geſtorben,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/224>, abgerufen am 21.11.2024.
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