Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Zu Magdeburg auf der Brücken,
Da liegen zwei Hündlein klein,
Dafür sich müssen bücken,
All die da wollen hinein.
Zu Magdeburg auf dem Marke,
Da liegen zwei Faß mit Wein,
Und wer davon soll trinken,
Der muß ein Deutscher sein.
Zu Magdeburg auf dem Marke,
Da stehet ein eisern Mann,
Wollen ihn die Pfaffen haben,
Manch Spanier muß daran.
Zu Magdeburg auf dem Rathhaus
Da liegt ein gulden Schwerdt,
Könnt das ein Mönch gewinnen,
Wär mancher Kappe werth.
Hierbey steht auf dem Platze
Ein grosser, eisern Mann,
Derselb nimmt acht der Hatze
Und sieht kein Spanier an.
Zu Magdeburg auf dem Markte,
Da sind der Landsknecht viel,
Die mischen frische Karten,
Die Seestädt sehn zu dem Spiel.
Dies Liedlein hat gesungen
Ein Landsknecht frisch und frey,
Zur Stund da viel Kronen klungen,
Daß Gott stets bey uns sey.

Zu Magdeburg auf der Bruͤcken,
Da liegen zwei Huͤndlein klein,
Dafuͤr ſich muͤſſen buͤcken,
All die da wollen hinein.
Zu Magdeburg auf dem Marke,
Da liegen zwei Faß mit Wein,
Und wer davon ſoll trinken,
Der muß ein Deutſcher ſein.
Zu Magdeburg auf dem Marke,
Da ſtehet ein eiſern Mann,
Wollen ihn die Pfaffen haben,
Manch Spanier muß daran.
Zu Magdeburg auf dem Rathhaus
Da liegt ein gulden Schwerdt,
Koͤnnt das ein Moͤnch gewinnen,
Waͤr mancher Kappe werth.
Hierbey ſteht auf dem Platze
Ein groſſer, eiſern Mann,
Derſelb nimmt acht der Hatze
Und ſieht kein Spanier an.
Zu Magdeburg auf dem Markte,
Da ſind der Landsknecht viel,
Die miſchen friſche Karten,
Die Seeſtaͤdt ſehn zu dem Spiel.
Dies Liedlein hat geſungen
Ein Landsknecht friſch und frey,
Zur Stund da viel Kronen klungen,
Daß Gott ſtets bey uns ſey.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0118" n="106"/>
            <lg n="21">
              <l>Zu Magdeburg auf der Bru&#x0364;cken,</l><lb/>
              <l>Da liegen zwei Hu&#x0364;ndlein klein,</l><lb/>
              <l>Dafu&#x0364;r &#x017F;ich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en bu&#x0364;cken,</l><lb/>
              <l>All die da wollen hinein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="22">
              <l>Zu Magdeburg auf dem Marke,</l><lb/>
              <l>Da liegen zwei Faß mit Wein,</l><lb/>
              <l>Und wer davon &#x017F;oll trinken,</l><lb/>
              <l>Der muß ein Deut&#x017F;cher &#x017F;ein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="23">
              <l>Zu Magdeburg auf dem Marke,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;tehet ein ei&#x017F;ern Mann,</l><lb/>
              <l>Wollen ihn die Pfaffen haben,</l><lb/>
              <l>Manch Spanier muß daran.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="24">
              <l>Zu Magdeburg auf dem Rathhaus</l><lb/>
              <l>Da liegt ein gulden Schwerdt,</l><lb/>
              <l>Ko&#x0364;nnt das ein Mo&#x0364;nch gewinnen,</l><lb/>
              <l>Wa&#x0364;r mancher Kappe werth.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="25">
              <l>Hierbey &#x017F;teht auf dem Platze</l><lb/>
              <l>Ein gro&#x017F;&#x017F;er, ei&#x017F;ern Mann,</l><lb/>
              <l>Der&#x017F;elb nimmt acht der Hatze</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;ieht kein Spanier an.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="26">
              <l>Zu Magdeburg auf dem Markte,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;ind der Landsknecht viel,</l><lb/>
              <l>Die mi&#x017F;chen fri&#x017F;che Karten,</l><lb/>
              <l>Die See&#x017F;ta&#x0364;dt &#x017F;ehn zu dem Spiel.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="27">
              <l>Dies Liedlein hat ge&#x017F;ungen</l><lb/>
              <l>Ein Landsknecht fri&#x017F;ch und frey,</l><lb/>
              <l>Zur Stund da viel Kronen klungen,</l><lb/>
              <l>Daß Gott &#x017F;tets bey uns &#x017F;ey.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0118] Zu Magdeburg auf der Bruͤcken, Da liegen zwei Huͤndlein klein, Dafuͤr ſich muͤſſen buͤcken, All die da wollen hinein. Zu Magdeburg auf dem Marke, Da liegen zwei Faß mit Wein, Und wer davon ſoll trinken, Der muß ein Deutſcher ſein. Zu Magdeburg auf dem Marke, Da ſtehet ein eiſern Mann, Wollen ihn die Pfaffen haben, Manch Spanier muß daran. Zu Magdeburg auf dem Rathhaus Da liegt ein gulden Schwerdt, Koͤnnt das ein Moͤnch gewinnen, Waͤr mancher Kappe werth. Hierbey ſteht auf dem Platze Ein groſſer, eiſern Mann, Derſelb nimmt acht der Hatze Und ſieht kein Spanier an. Zu Magdeburg auf dem Markte, Da ſind der Landsknecht viel, Die miſchen friſche Karten, Die Seeſtaͤdt ſehn zu dem Spiel. Dies Liedlein hat geſungen Ein Landsknecht friſch und frey, Zur Stund da viel Kronen klungen, Daß Gott ſtets bey uns ſey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/118
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/118>, abgerufen am 21.11.2024.