Doch macht er bald, daß es geschah, In einer halben Stund, Daß man wohl manchen Reiter sah, Freudig von Herzensgrund, Mit ihren Harnischen bekleidt, Und was zum Dienst gehöret, Das war gar bald bereit.
Sie ritten vor den grünen Wald Hinaus die unverzagten Mann, Drei Gesellen auf der Lauer bald, Die griffen sie frischlichen an, Zwei führten sie gen Nürnberg ein, Ins Rathhaus unter die Erden, Da must ihr Herberg sein.
Den dritten sezt man auf ein Pferd, Um ihn manch Reiter gut, Er sollt ihnen zeigen Weg und Fährt, Ihm folgt ein Hinterhut, Ihr Harnisch war lauter und erklang, Sie ritten durch manchen grünen Wald, Da mancher Vogel in sang.
Sie ritten bis zum dritten Tag, Eh daß sie kamen dar, Sie hielten bei einander im Hag, Niemand ward ihrer gewahr, Bis daß sie sahen das Räuberschloß, Sie zogen doch nit gar daran, Sie stellten auf ihre Geschoß.
Doch macht er bald, daß es geſchah, In einer halben Stund, Daß man wohl manchen Reiter ſah, Freudig von Herzensgrund, Mit ihren Harniſchen bekleidt, Und was zum Dienſt gehoͤret, Das war gar bald bereit.
Sie ritten vor den gruͤnen Wald Hinaus die unverzagten Mann, Drei Geſellen auf der Lauer bald, Die griffen ſie friſchlichen an, Zwei fuͤhrten ſie gen Nuͤrnberg ein, Ins Rathhaus unter die Erden, Da muſt ihr Herberg ſein.
Den dritten ſezt man auf ein Pferd, Um ihn manch Reiter gut, Er ſollt ihnen zeigen Weg und Faͤhrt, Ihm folgt ein Hinterhut, Ihr Harniſch war lauter und erklang, Sie ritten durch manchen gruͤnen Wald, Da mancher Vogel in ſang.
Sie ritten bis zum dritten Tag, Eh daß ſie kamen dar, Sie hielten bei einander im Hag, Niemand ward ihrer gewahr, Bis daß ſie ſahen das Raͤuberſchloß, Sie zogen doch nit gar daran, Sie ſtellten auf ihre Geſchoß.
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Doch macht er bald, daß es geſchah,
In einer halben Stund,
Daß man wohl manchen Reiter ſah,
Freudig von Herzensgrund,
Mit ihren Harniſchen bekleidt,
Und was zum Dienſt gehoͤret,
Das war gar bald bereit.
Sie ritten vor den gruͤnen Wald
Hinaus die unverzagten Mann,
Drei Geſellen auf der Lauer bald,
Die griffen ſie friſchlichen an,
Zwei fuͤhrten ſie gen Nuͤrnberg ein,
Ins Rathhaus unter die Erden,
Da muſt ihr Herberg ſein.
Den dritten ſezt man auf ein Pferd,
Um ihn manch Reiter gut,
Er ſollt ihnen zeigen Weg und Faͤhrt,
Ihm folgt ein Hinterhut,
Ihr Harniſch war lauter und erklang,
Sie ritten durch manchen gruͤnen Wald,
Da mancher Vogel in ſang.
Sie ritten bis zum dritten Tag,
Eh daß ſie kamen dar,
Sie hielten bei einander im Hag,
Niemand ward ihrer gewahr,
Bis daß ſie ſahen das Raͤuberſchloß,
Sie zogen doch nit gar daran,
Sie ſtellten auf ihre Geſchoß.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/196>, abgerufen am 16.02.2025.
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