Darnach führt man ihn vor Gericht Und seiner Knecht wohl zween, Es war ein böse Zuversicht, Sie hörten die Urtheil gehn, Der Herr ward urtheilt in das Feuer, Die Knecht die sollt man köpfen, Das Lachen war ihnen theuer.
Das Leben ward ihnen abgesagt, Es mocht nicht anders gesein, Die Knecht traten dem Herrn voraus, Bis zu dem Rabenstein, Ueber ein Schwerdt vergossen sie ihr Blut, Des auch der Schittensamen begehrte, Es mochte ihm nicht werden zu gut.
Er ward in einem Feuer verbrannt, Daß weiß noch mancher Mann, Darin da nahm sein Leben ein End, Gott sehe sein Marter an, Gott geb der Seel die ew'ge Ruh, Darum ist das mein treuer Rath, Daß niemand Unrecht thu.
Der uns das Liedlein neues sang, Von Neuem gesungen hat, Er hats geschickt einem weisen Rath Zu Nürnberg in der Stadt, Hans Kugler ist er genannt, Er war ihr steter Diener, Und dienet ihnen all zur Hand.
Darnach fuͤhrt man ihn vor Gericht Und ſeiner Knecht wohl zween, Es war ein boͤſe Zuverſicht, Sie hoͤrten die Urtheil gehn, Der Herr ward urtheilt in das Feuer, Die Knecht die ſollt man koͤpfen, Das Lachen war ihnen theuer.
Das Leben ward ihnen abgeſagt, Es mocht nicht anders geſein, Die Knecht traten dem Herrn voraus, Bis zu dem Rabenſtein, Ueber ein Schwerdt vergoſſen ſie ihr Blut, Des auch der Schittenſamen begehrte, Es mochte ihm nicht werden zu gut.
Er ward in einem Feuer verbrannt, Daß weiß noch mancher Mann, Darin da nahm ſein Leben ein End, Gott ſehe ſein Marter an, Gott geb der Seel die ew'ge Ruh, Darum iſt das mein treuer Rath, Daß niemand Unrecht thu.
Der uns das Liedlein neues ſang, Von Neuem geſungen hat, Er hats geſchickt einem weiſen Rath Zu Nuͤrnberg in der Stadt, Hans Kugler iſt er genannt, Er war ihr ſteter Diener, Und dienet ihnen all zur Hand.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0198"n="186"/><lgn="22"><l>Darnach fuͤhrt man ihn vor Gericht</l><lb/><l>Und ſeiner Knecht wohl zween,</l><lb/><l>Es war ein boͤſe Zuverſicht,</l><lb/><l>Sie hoͤrten die Urtheil gehn,</l><lb/><l>Der Herr ward urtheilt in das Feuer,</l><lb/><l>Die Knecht die ſollt man koͤpfen,</l><lb/><l>Das Lachen war ihnen theuer.</l></lg><lb/><lgn="23"><l>Das Leben ward ihnen abgeſagt,</l><lb/><l>Es mocht nicht anders geſein,</l><lb/><l>Die Knecht traten dem Herrn voraus,</l><lb/><l>Bis zu dem Rabenſtein,</l><lb/><l>Ueber ein Schwerdt vergoſſen ſie ihr Blut,</l><lb/><l>Des auch der Schittenſamen begehrte,</l><lb/><l>Es mochte ihm nicht werden zu gut.</l></lg><lb/><lgn="24"><l>Er ward in einem Feuer verbrannt,</l><lb/><l>Daß weiß noch mancher Mann,</l><lb/><l>Darin da nahm ſein Leben ein End,</l><lb/><l>Gott ſehe ſein Marter an,</l><lb/><l>Gott geb der Seel die ew'ge Ruh,</l><lb/><l>Darum iſt das mein treuer Rath,</l><lb/><l>Daß niemand Unrecht thu.</l></lg><lb/><lgn="25"><l>Der uns das Liedlein neues ſang,</l><lb/><l>Von Neuem geſungen hat,</l><lb/><l>Er hats geſchickt einem weiſen Rath</l><lb/><l>Zu Nuͤrnberg in der Stadt,</l><lb/><l>Hans Kugler iſt er genannt,</l><lb/><l>Er war ihr ſteter Diener,</l><lb/><l>Und dienet ihnen all zur Hand.</l></lg></lg></div><lb/></div></body></text></TEI>
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Darnach fuͤhrt man ihn vor Gericht
Und ſeiner Knecht wohl zween,
Es war ein boͤſe Zuverſicht,
Sie hoͤrten die Urtheil gehn,
Der Herr ward urtheilt in das Feuer,
Die Knecht die ſollt man koͤpfen,
Das Lachen war ihnen theuer.
Das Leben ward ihnen abgeſagt,
Es mocht nicht anders geſein,
Die Knecht traten dem Herrn voraus,
Bis zu dem Rabenſtein,
Ueber ein Schwerdt vergoſſen ſie ihr Blut,
Des auch der Schittenſamen begehrte,
Es mochte ihm nicht werden zu gut.
Er ward in einem Feuer verbrannt,
Daß weiß noch mancher Mann,
Darin da nahm ſein Leben ein End,
Gott ſehe ſein Marter an,
Gott geb der Seel die ew'ge Ruh,
Darum iſt das mein treuer Rath,
Daß niemand Unrecht thu.
Der uns das Liedlein neues ſang,
Von Neuem geſungen hat,
Er hats geſchickt einem weiſen Rath
Zu Nuͤrnberg in der Stadt,
Hans Kugler iſt er genannt,
Er war ihr ſteter Diener,
Und dienet ihnen all zur Hand.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/198>, abgerufen am 16.02.2025.
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