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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Wechselgesang.

(Mündlich.)

Nachtigall.

Jungfrau merk auf meinen Schall,
Ich bin die Frau Nachtigall,
Schwing mich über ein hohes Haus,
Ein wackrer Herr, der schickt mich aus,
Er schickt euch einen schönen Gruß.
Nun hört, was ich noch sagen muß.
Er sah im Blumengarten euch,
In Lieb entbrannt sein Herze gleich,
Viel Gut und Ehr hat er umsonst,
Weil nichts freut als eure Gunst,
Nehmt diesen Ring doch von ihm an,
Daß er sich wieder freuen kann.
Jungfrau.

Gehöret hab ich deinen Schall,
Und daß du bist Frau Nachtigall,
Schwingst dich über ein hohes Hauß,
Ein wackrer Herr, der schickt dich aus,
Und schickt mir einen schönen Gruß,
Nun höre, was ich sagen muß.
Den Ring steck ich an Finger hier,
Und schick die Rose ihm dafür,
Es war die Rose meine Lust,
Ich trug sie wohl an meiner Brust,
Zwar hat sie einen Dorn, der sticht,
Doch treue Lieb fürcht Dornen nicht.

Wechſelgeſang.

(Muͤndlich.)

Nachtigall.

Jungfrau merk auf meinen Schall,
Ich bin die Frau Nachtigall,
Schwing mich uͤber ein hohes Haus,
Ein wackrer Herr, der ſchickt mich aus,
Er ſchickt euch einen ſchoͤnen Gruß.
Nun hoͤrt, was ich noch ſagen muß.
Er ſah im Blumengarten euch,
In Lieb entbrannt ſein Herze gleich,
Viel Gut und Ehr hat er umſonſt,
Weil nichts freut als eure Gunſt,
Nehmt dieſen Ring doch von ihm an,
Daß er ſich wieder freuen kann.
Jungfrau.

Gehoͤret hab ich deinen Schall,
Und daß du biſt Frau Nachtigall,
Schwingſt dich uͤber ein hohes Hauß,
Ein wackrer Herr, der ſchickt dich aus,
Und ſchickt mir einen ſchoͤnen Gruß,
Nun hoͤre, was ich ſagen muß.
Den Ring ſteck ich an Finger hier,
Und ſchick die Roſe ihm dafuͤr,
Es war die Roſe meine Luſt,
Ich trug ſie wohl an meiner Bruſt,
Zwar hat ſie einen Dorn, der ſticht,
Doch treue Lieb fuͤrcht Dornen nicht.

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[203/0215] Wechſelgeſang. (Muͤndlich.) Nachtigall. Jungfrau merk auf meinen Schall, Ich bin die Frau Nachtigall, Schwing mich uͤber ein hohes Haus, Ein wackrer Herr, der ſchickt mich aus, Er ſchickt euch einen ſchoͤnen Gruß. Nun hoͤrt, was ich noch ſagen muß. Er ſah im Blumengarten euch, In Lieb entbrannt ſein Herze gleich, Viel Gut und Ehr hat er umſonſt, Weil nichts freut als eure Gunſt, Nehmt dieſen Ring doch von ihm an, Daß er ſich wieder freuen kann. Jungfrau. Gehoͤret hab ich deinen Schall, Und daß du biſt Frau Nachtigall, Schwingſt dich uͤber ein hohes Hauß, Ein wackrer Herr, der ſchickt dich aus, Und ſchickt mir einen ſchoͤnen Gruß, Nun hoͤre, was ich ſagen muß. Den Ring ſteck ich an Finger hier, Und ſchick die Roſe ihm dafuͤr, Es war die Roſe meine Luſt, Ich trug ſie wohl an meiner Bruſt, Zwar hat ſie einen Dorn, der ſticht, Doch treue Lieb fuͤrcht Dornen nicht.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/215>, abgerufen am 26.11.2024.