Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Die hätten sich bezeichnet mit Weiden, Die andern trugen Berken, Das war also gethan, Das einer den andern soll merken, Wann sich erhüb ein Schlan, Die dritten trugen Hopfen Am Hals und auch am Kopf, Truz wer sie zornig mächt, Und sie zum Zanke brächt. Wohl an demselbigen Tanze, Sahe man ein wunder schöne Magd, Sie kunt gar wohl umschwanzen, Vor allen wohlbehagt, Sie kunt gar wol begaffen Mit Mönchen und mit Pfaffen, Sie wolt kein andern han, Als Eisserer Henzen Sohn. Sie hieß die Riebel feiste, Das war ganz offenbar. Viel Spott thät sie beweisen, An manchem Knecht fürwahr, Es hofft ein jeder Knabe Kundschaft mit ihr zu haben, Dadurch wuchs ihr der Muth, Keinem Geringen thät sie gut. Sie war so schön gezieret, Den Sternen ward sie gleich, Die haͤtten ſich bezeichnet mit Weiden, Die andern trugen Berken, Das war alſo gethan, Das einer den andern ſoll merken, Wann ſich erhuͤb ein Schlan, Die dritten trugen Hopfen Am Hals und auch am Kopf, Truz wer ſie zornig maͤcht, Und ſie zum Zanke braͤcht. Wohl an demſelbigen Tanze, Sahe man ein wunder ſchoͤne Magd, Sie kunt gar wohl umſchwanzen, Vor allen wohlbehagt, Sie kunt gar wol begaffen Mit Moͤnchen und mit Pfaffen, Sie wolt kein andern han, Als Eiſſerer Henzen Sohn. Sie hieß die Riebel feiſte, Das war ganz offenbar. Viel Spott thaͤt ſie beweiſen, An manchem Knecht fuͤrwahr, Es hofft ein jeder Knabe Kundſchaft mit ihr zu haben, Dadurch wuchs ihr der Muth, Keinem Geringen thaͤt ſie gut. Sie war ſo ſchoͤn gezieret, Den Sternen ward ſie gleich, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0267" n="255"/> <l>Die haͤtten ſich bezeichnet mit Weiden,</l><lb/> <l>Kein Hochmuth wollen ſie leiden,</l><lb/> <l>Sie ſprungen auf den Plan,</l><lb/> <l>Ein jeder wolt den Vorreihen han.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Die andern trugen Berken,</l><lb/> <l>Das war alſo gethan,</l><lb/> <l>Das einer den andern ſoll merken,</l><lb/> <l>Wann ſich erhuͤb ein Schlan,</l><lb/> <l>Die dritten trugen Hopfen</l><lb/> <l>Am Hals und auch am Kopf,</l><lb/> <l>Truz wer ſie zornig maͤcht,</l><lb/> <l>Und ſie zum Zanke braͤcht.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wohl an demſelbigen Tanze,</l><lb/> <l>Sahe man ein wunder ſchoͤne Magd,</l><lb/> <l>Sie kunt gar wohl umſchwanzen,</l><lb/> <l>Vor allen wohlbehagt,</l><lb/> <l>Sie kunt gar wol begaffen</l><lb/> <l>Mit Moͤnchen und mit Pfaffen,</l><lb/> <l>Sie wolt kein andern han,</l><lb/> <l>Als Eiſſerer Henzen Sohn.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Sie hieß die Riebel feiſte,</l><lb/> <l>Das war ganz offenbar.</l><lb/> <l>Viel Spott thaͤt ſie beweiſen,</l><lb/> <l>An manchem Knecht fuͤrwahr,</l><lb/> <l>Es hofft ein jeder Knabe</l><lb/> <l>Kundſchaft mit ihr zu haben,</l><lb/> <l>Dadurch wuchs ihr der Muth,</l><lb/> <l>Keinem Geringen thaͤt ſie gut.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Sie war ſo ſchoͤn gezieret,</l><lb/> <l>Den Sternen ward ſie gleich,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0267]
Die haͤtten ſich bezeichnet mit Weiden,
Kein Hochmuth wollen ſie leiden,
Sie ſprungen auf den Plan,
Ein jeder wolt den Vorreihen han.
Die andern trugen Berken,
Das war alſo gethan,
Das einer den andern ſoll merken,
Wann ſich erhuͤb ein Schlan,
Die dritten trugen Hopfen
Am Hals und auch am Kopf,
Truz wer ſie zornig maͤcht,
Und ſie zum Zanke braͤcht.
Wohl an demſelbigen Tanze,
Sahe man ein wunder ſchoͤne Magd,
Sie kunt gar wohl umſchwanzen,
Vor allen wohlbehagt,
Sie kunt gar wol begaffen
Mit Moͤnchen und mit Pfaffen,
Sie wolt kein andern han,
Als Eiſſerer Henzen Sohn.
Sie hieß die Riebel feiſte,
Das war ganz offenbar.
Viel Spott thaͤt ſie beweiſen,
An manchem Knecht fuͤrwahr,
Es hofft ein jeder Knabe
Kundſchaft mit ihr zu haben,
Dadurch wuchs ihr der Muth,
Keinem Geringen thaͤt ſie gut.
Sie war ſo ſchoͤn gezieret,
Den Sternen ward ſie gleich,
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