Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.So soll ich dann grasen Am Neckar am Rhein, So werf ich mein goldiges Ringlein hinein. Es fliesset im Neckar, Und fliesset im Rhein, Soll schwimmen hinunter Ins tiefe Meer n'ein. Und schwimmt es das Ringlein, So frißt es ein Fisch, Das Fischlein soll kommen Aufs König sein Tisch. Der König thät fragen, Wems Ringlein soll sein? Da thät mein Schaz sagen, Das Ringlein g'hört mein. Mein Schäzlein thät springen, Berg auf und Berg ein, That mir wiedrum bringen, Das Gold Ringlein fein. Kannst grasen am Neckar, Kannst grasen am Rhein, Wirf du mir immer Dein Ringlein hinein. So ſoll ich dann graſen Am Neckar am Rhein, So werf ich mein goldiges Ringlein hinein. Es flieſſet im Neckar, Und flieſſet im Rhein, Soll ſchwimmen hinunter Ins tiefe Meer n'ein. Und ſchwimmt es das Ringlein, So frißt es ein Fiſch, Das Fiſchlein ſoll kommen Aufs Koͤnig ſein Tiſch. Der Koͤnig thaͤt fragen, Wems Ringlein ſoll ſein? Da thaͤt mein Schaz ſagen, Das Ringlein g'hoͤrt mein. Mein Schaͤzlein thaͤt ſpringen, Berg auf und Berg ein, That mir wiedrum bringen, Das Gold Ringlein fein. Kannſt graſen am Neckar, Kannſt graſen am Rhein, Wirf du mir immer Dein Ringlein hinein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0028" n="16"/> <lg n="3"> <l>So ſoll ich dann graſen</l><lb/> <l>Am Neckar am Rhein,</l><lb/> <l>So werf ich mein goldiges</l><lb/> <l>Ringlein hinein.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Es flieſſet im Neckar,</l><lb/> <l>Und flieſſet im Rhein,</l><lb/> <l>Soll ſchwimmen hinunter</l><lb/> <l>Ins tiefe Meer n'ein.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Und ſchwimmt es das Ringlein,</l><lb/> <l>So frißt es ein Fiſch,</l><lb/> <l>Das Fiſchlein ſoll kommen</l><lb/> <l>Aufs Koͤnig ſein Tiſch.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Der Koͤnig thaͤt fragen,</l><lb/> <l>Wems Ringlein ſoll ſein?</l><lb/> <l>Da thaͤt mein Schaz ſagen,</l><lb/> <l>Das Ringlein g'hoͤrt mein.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Mein Schaͤzlein thaͤt ſpringen,</l><lb/> <l>Berg auf und Berg ein,</l><lb/> <l>That mir wiedrum bringen,</l><lb/> <l>Das Gold Ringlein fein.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Kannſt graſen am Neckar,</l><lb/> <l>Kannſt graſen am Rhein,</l><lb/> <l>Wirf du mir immer</l><lb/> <l>Dein Ringlein hinein.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [16/0028]
So ſoll ich dann graſen
Am Neckar am Rhein,
So werf ich mein goldiges
Ringlein hinein.
Es flieſſet im Neckar,
Und flieſſet im Rhein,
Soll ſchwimmen hinunter
Ins tiefe Meer n'ein.
Und ſchwimmt es das Ringlein,
So frißt es ein Fiſch,
Das Fiſchlein ſoll kommen
Aufs Koͤnig ſein Tiſch.
Der Koͤnig thaͤt fragen,
Wems Ringlein ſoll ſein?
Da thaͤt mein Schaz ſagen,
Das Ringlein g'hoͤrt mein.
Mein Schaͤzlein thaͤt ſpringen,
Berg auf und Berg ein,
That mir wiedrum bringen,
Das Gold Ringlein fein.
Kannſt graſen am Neckar,
Kannſt graſen am Rhein,
Wirf du mir immer
Dein Ringlein hinein.
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