Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Dazu den Zoll am Rhein, Was hilft, daß ich mag sparen, Vielleicht verlör ichs gar, Sollt mirs ein Dieb ausscharren, Es reute mich ein Jahr, Ich weis, mein Gut vergeht Mit Schlemmen früh und spät, Doch der hat einen Sparren, Dem was zu Herzen geht. Ich laß die Vögel sorgen In diesem Winter kalt, Will uns der Wirth nicht borgen, Den Rock geb ich ihm bald, Sein Wein, der mich erzog, Hat nur ein hölzern Rock, Will mich als Faß ihm borgen, In meinem rothen Rock. Rück an den Schweinebraten, Dazu die Hühner jung, Darauf mag bas gerathen Ein frischer kühler Trunk, Mein Freund, du guter Wein, Willkommen, du bist mein, Mir ist ein Beut gerathen, Das muß verschlemmet seyn. Dazu den Zoll am Rhein, Was hilft, daß ich mag ſparen, Vielleicht verloͤr ichs gar, Sollt mirs ein Dieb ausſcharren, Es reute mich ein Jahr, Ich weis, mein Gut vergeht Mit Schlemmen fruͤh und ſpaͤt, Doch der hat einen Sparren, Dem was zu Herzen geht. Ich laß die Voͤgel ſorgen In dieſem Winter kalt, Will uns der Wirth nicht borgen, Den Rock geb ich ihm bald, Sein Wein, der mich erzog, Hat nur ein hoͤlzern Rock, Will mich als Faß ihm borgen, In meinem rothen Rock. Ruͤck an den Schweinebraten, Dazu die Huͤhner jung, Darauf mag bas gerathen Ein friſcher kuͤhler Trunk, Mein Freund, du guter Wein, Willkommen, du biſt mein, Mir iſt ein Beut gerathen, Das muß verſchlemmet ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0438" n="426"/> <l>Dazu den Zoll am Rhein,</l><lb/> <l>Und waͤr Venedig mein,</l><lb/> <l>So waͤr es all verloren,</l><lb/> <l>Es muͤßt verſchlemmet ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Was hilft, daß ich mag ſparen,</l><lb/> <l>Vielleicht verloͤr ichs gar,</l><lb/> <l>Sollt mirs ein Dieb ausſcharren,</l><lb/> <l>Es reute mich ein Jahr,</l><lb/> <l>Ich weis, mein Gut vergeht</l><lb/> <l>Mit Schlemmen fruͤh und ſpaͤt,</l><lb/> <l>Doch der hat einen Sparren,</l><lb/> <l>Dem was zu Herzen geht.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ich laß die Voͤgel ſorgen</l><lb/> <l>In dieſem Winter kalt,</l><lb/> <l>Will uns der Wirth nicht borgen,</l><lb/> <l>Den Rock geb ich ihm bald,</l><lb/> <l>Sein Wein, der mich erzog,</l><lb/> <l>Hat nur ein hoͤlzern Rock,</l><lb/> <l>Will mich als Faß ihm borgen,</l><lb/> <l>In meinem rothen Rock.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ruͤck an den Schweinebraten,</l><lb/> <l>Dazu die Huͤhner jung,</l><lb/> <l>Darauf mag bas gerathen</l><lb/> <l>Ein friſcher kuͤhler Trunk,</l><lb/> <l>Mein Freund, du guter Wein,</l><lb/> <l>Willkommen, du biſt mein,</l><lb/> <l>Mir iſt ein Beut gerathen,</l><lb/> <l>Das muß verſchlemmet ſeyn.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [426/0438]
Dazu den Zoll am Rhein,
Und waͤr Venedig mein,
So waͤr es all verloren,
Es muͤßt verſchlemmet ſeyn.
Was hilft, daß ich mag ſparen,
Vielleicht verloͤr ichs gar,
Sollt mirs ein Dieb ausſcharren,
Es reute mich ein Jahr,
Ich weis, mein Gut vergeht
Mit Schlemmen fruͤh und ſpaͤt,
Doch der hat einen Sparren,
Dem was zu Herzen geht.
Ich laß die Voͤgel ſorgen
In dieſem Winter kalt,
Will uns der Wirth nicht borgen,
Den Rock geb ich ihm bald,
Sein Wein, der mich erzog,
Hat nur ein hoͤlzern Rock,
Will mich als Faß ihm borgen,
In meinem rothen Rock.
Ruͤck an den Schweinebraten,
Dazu die Huͤhner jung,
Darauf mag bas gerathen
Ein friſcher kuͤhler Trunk,
Mein Freund, du guter Wein,
Willkommen, du biſt mein,
Mir iſt ein Beut gerathen,
Das muß verſchlemmet ſeyn.
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