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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Wer nun ein solches Uebel hat,
Der merk, wie es hernach ihm gaht,
Sein Schlaf wird ihm genommen gar,
So muß er laufen her und dar
Gleich wie ein wütender Hund,
Und kann geruhn zu keiner Stund.
Wann er soll zu Tische sitzen,
So wird er vor Aengsten schwitzen,
Hat manchen seltsamen Gedank,
Zeit und Weil wird ihm lang
Und thut nichts als Hölzlein schnitzen,
Mit denselben die Wänd zerkritzen,
Henkt unter sich sein Haupt,
Von ihm wird gar niemand erfreut.
Füß rutschen, Teller stupfen,
Hand-Zwehlen knüpfen
Und auch die Gläser klenken,
Manchen tiefen Seufzer senken,
Mit Messern Brod klopfen,
Und die Finger ropfen,
Dazu auch über sich sehen,
Treibt er viel, es muß geschehen,
Die Augen wirft er hin und dar
Und jetzt wird er der Metze Narr.
Alte Schuld und Schaden rächen,
Niemand mehr freundlich gesprechen
Und Tischlacken schaben,
Solche Zeichen muß er an sich haben.
Was ander Leut thun ist ihm schwer,
Er ist ein rechter groß Martrer,
Und liegt stetig in großem Weh.

Wer nun ein ſolches Uebel hat,
Der merk, wie es hernach ihm gaht,
Sein Schlaf wird ihm genommen gar,
So muß er laufen her und dar
Gleich wie ein wuͤtender Hund,
Und kann geruhn zu keiner Stund.
Wann er ſoll zu Tiſche ſitzen,
So wird er vor Aengſten ſchwitzen,
Hat manchen ſeltſamen Gedank,
Zeit und Weil wird ihm lang
Und thut nichts als Hoͤlzlein ſchnitzen,
Mit denſelben die Waͤnd zerkritzen,
Henkt unter ſich ſein Haupt,
Von ihm wird gar niemand erfreut.
Fuͤß rutſchen, Teller ſtupfen,
Hand-Zwehlen knuͤpfen
Und auch die Glaͤſer klenken,
Manchen tiefen Seufzer ſenken,
Mit Meſſern Brod klopfen,
Und die Finger ropfen,
Dazu auch uͤber ſich ſehen,
Treibt er viel, es muß geſchehen,
Die Augen wirft er hin und dar
Und jetzt wird er der Metze Narr.
Alte Schuld und Schaden raͤchen,
Niemand mehr freundlich geſprechen
Und Tiſchlacken ſchaben,
Solche Zeichen muß er an ſich haben.
Was ander Leut thun iſt ihm ſchwer,
Er iſt ein rechter groß Martrer,
Und liegt ſtetig in großem Weh.

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[63/0075] Wer nun ein ſolches Uebel hat, Der merk, wie es hernach ihm gaht, Sein Schlaf wird ihm genommen gar, So muß er laufen her und dar Gleich wie ein wuͤtender Hund, Und kann geruhn zu keiner Stund. Wann er ſoll zu Tiſche ſitzen, So wird er vor Aengſten ſchwitzen, Hat manchen ſeltſamen Gedank, Zeit und Weil wird ihm lang Und thut nichts als Hoͤlzlein ſchnitzen, Mit denſelben die Waͤnd zerkritzen, Henkt unter ſich ſein Haupt, Von ihm wird gar niemand erfreut. Fuͤß rutſchen, Teller ſtupfen, Hand-Zwehlen knuͤpfen Und auch die Glaͤſer klenken, Manchen tiefen Seufzer ſenken, Mit Meſſern Brod klopfen, Und die Finger ropfen, Dazu auch uͤber ſich ſehen, Treibt er viel, es muß geſchehen, Die Augen wirft er hin und dar Und jetzt wird er der Metze Narr. Alte Schuld und Schaden raͤchen, Niemand mehr freundlich geſprechen Und Tiſchlacken ſchaben, Solche Zeichen muß er an ſich haben. Was ander Leut thun iſt ihm ſchwer, Er iſt ein rechter groß Martrer, Und liegt ſtetig in großem Weh.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/75>, abgerufen am 24.11.2024.