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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Schlesisches Gebirgshirtenlied.

(Hagen und Büschings Volkslieder, hat Aehulichkeit mit Wohl Heute noch
und Morgen. II. B.)

Ich ging ins Väters Gärtela,
Ich läht mich nider, ä schlief;
Da träumte mir ä Träumila,
As schneit es über mich.
Un do ich nu erwachte,
Do wär es aber nich,
So wärens rutha Ruselä,
Die blühta über mich.
Ich brähch mir anes äbe,
Zu anen Ehrenkranz;
Ich nähms der Liebsta mitte,
Zu anen Ehrentanz.
An do der Tanz im Besta war,
Do war däs Giga aus,
Do soll ich m'r nu mein Schatz heimführe,
An hähs kein ehga Haus.
A Häusla will ich mir baua,
Von Ruhs an Rosmarin;
An will mirs wohl bestecka,
Mit ruthan Ruislanschien.
Un wenn ich's nu war fert'g han,
Beschar mir Gott was 'nein,
Das ich zu jauhr känn spreche:
Das Häusla das ist mein!


Schleſiſches Gebirgshirtenlied.

(Hagen und Buͤſchings Volkslieder, hat Aehulichkeit mit Wohl Heute noch
und Morgen. II. B.)

Ich ging ins Vaͤters Gaͤrtela,
Ich laͤht mich nider, aͤ ſchlief;
Da traͤumte mir aͤ Traͤumila,
As ſchneit es uͤber mich.
Un do ich nu erwachte,
Do waͤr es aber nich,
So waͤrens rutha Ruſelaͤ,
Die bluͤhta uͤber mich.
Ich braͤhch mir anes aͤbe,
Zu anen Ehrenkranz;
Ich naͤhms der Liebſta mitte,
Zu anen Ehrentanz.
An do der Tanz im Beſta war,
Do war daͤs Giga aus,
Do ſoll ich m'r nu mein Schatz heimfuͤhre,
An haͤhs kein ehga Haus.
A Haͤusla will ich mir baua,
Von Ruhs an Rosmarin;
An will mirs wohl beſtecka,
Mit ruthan Ruislanſchien.
Un wenn ich's nu war fert'g han,
Beſchar mir Gott was 'nein,
Das ich zu jauhr kaͤnn ſpreche:
Das Haͤusla das iſt mein!


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[105/0115] Schleſiſches Gebirgshirtenlied. (Hagen und Buͤſchings Volkslieder, hat Aehulichkeit mit Wohl Heute noch und Morgen. II. B.) Ich ging ins Vaͤters Gaͤrtela, Ich laͤht mich nider, aͤ ſchlief; Da traͤumte mir aͤ Traͤumila, As ſchneit es uͤber mich. Un do ich nu erwachte, Do waͤr es aber nich, So waͤrens rutha Ruſelaͤ, Die bluͤhta uͤber mich. Ich braͤhch mir anes aͤbe, Zu anen Ehrenkranz; Ich naͤhms der Liebſta mitte, Zu anen Ehrentanz. An do der Tanz im Beſta war, Do war daͤs Giga aus, Do ſoll ich m'r nu mein Schatz heimfuͤhre, An haͤhs kein ehga Haus. A Haͤusla will ich mir baua, Von Ruhs an Rosmarin; An will mirs wohl beſtecka, Mit ruthan Ruislanſchien. Un wenn ich's nu war fert'g han, Beſchar mir Gott was 'nein, Das ich zu jauhr kaͤnn ſpreche: Das Haͤusla das iſt mein!

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/115>, abgerufen am 22.12.2024.