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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Und wie sie zum Finsterwald eintreten,
Die Raben schreien in großen Nöthen.

St. Meinrad las' die Meß zur Stund,
Der Herr thät ihm sein Stündlein kund;
Da betet er aus ganzer Seele,
Daß ihn der Himmel auserwähle.
Die Mörder schlagen an die Thür:
Du böser Münich tret herfür;
Thu auf, gieb uns dein Geld zusammen,
Sonst stecken wir dein Haus in Flammen.
Im Finster Wald schallts ganz verworrn,
Die Raben mehren ihren Zorn;
Um ihre Häupter sie wüthend kreisen,
Nach ihren Augen hakken und beißen.
St. Meinrad sanft zu ihnen tritt,
Bringt ihnen Brod und Wasser mit;
Eßt, trinkt, ihr Gäste, seyd willkommen,
Dann thut, warum ihr hergekommen.
Der Reinhard sprach: Warum komm ich?
St. Meinrad sprach: Zu tödten mich;
Da schrien sie beide: Kannst du es wissen?
So werden wirs vollbringen müssen.
Nun gieb dein Silber und all dein Gut! --
Da schlugen sie ihn wohl aufs Blut;
Und da sie seine Armuth sahen,
Thäten sie ihn zu Boden schlagen.

Und wie ſie zum Finſterwald eintreten,
Die Raben ſchreien in großen Noͤthen.

St. Meinrad laſ' die Meß zur Stund,
Der Herr thaͤt ihm ſein Stuͤndlein kund;
Da betet er aus ganzer Seele,
Daß ihn der Himmel auserwaͤhle.
Die Moͤrder ſchlagen an die Thuͤr:
Du boͤſer Muͤnich tret herfuͤr;
Thu auf, gieb uns dein Geld zuſammen,
Sonſt ſtecken wir dein Haus in Flammen.
Im Finſter Wald ſchallts ganz verworrn,
Die Raben mehren ihren Zorn;
Um ihre Haͤupter ſie wuͤthend kreiſen,
Nach ihren Augen hakken und beißen.
St. Meinrad ſanft zu ihnen tritt,
Bringt ihnen Brod und Waſſer mit;
Eßt, trinkt, ihr Gaͤſte, ſeyd willkommen,
Dann thut, warum ihr hergekommen.
Der Reinhard ſprach: Warum komm ich?
St. Meinrad ſprach: Zu toͤdten mich;
Da ſchrien ſie beide: Kannſt du es wiſſen?
So werden wirs vollbringen muͤſſen.
Nun gieb dein Silber und all dein Gut! —
Da ſchlugen ſie ihn wohl aufs Blut;
Und da ſie ſeine Armuth ſahen,
Thaͤten ſie ihn zu Boden ſchlagen.

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[174/0184] Und wie ſie zum Finſterwald eintreten, Die Raben ſchreien in großen Noͤthen. St. Meinrad laſ' die Meß zur Stund, Der Herr thaͤt ihm ſein Stuͤndlein kund; Da betet er aus ganzer Seele, Daß ihn der Himmel auserwaͤhle. Die Moͤrder ſchlagen an die Thuͤr: Du boͤſer Muͤnich tret herfuͤr; Thu auf, gieb uns dein Geld zuſammen, Sonſt ſtecken wir dein Haus in Flammen. Im Finſter Wald ſchallts ganz verworrn, Die Raben mehren ihren Zorn; Um ihre Haͤupter ſie wuͤthend kreiſen, Nach ihren Augen hakken und beißen. St. Meinrad ſanft zu ihnen tritt, Bringt ihnen Brod und Waſſer mit; Eßt, trinkt, ihr Gaͤſte, ſeyd willkommen, Dann thut, warum ihr hergekommen. Der Reinhard ſprach: Warum komm ich? St. Meinrad ſprach: Zu toͤdten mich; Da ſchrien ſie beide: Kannſt du es wiſſen? So werden wirs vollbringen muͤſſen. Nun gieb dein Silber und all dein Gut! — Da ſchlugen ſie ihn wohl aufs Blut; Und da ſie ſeine Armuth ſahen, Thaͤten ſie ihn zu Boden ſchlagen.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/184>, abgerufen am 22.12.2024.