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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Denn meine Gedanken
Zerreissen die Schranken,
Und Mauern inzwey,
Die Gedanken sind frey.

Das Mädchen.

Im Sommer ist gut lustig seyn,
Auf hohen wilden Bergen;
Man ist da ewig ganz allein,
Man hört da gar kein Kindergeschrey,
Die Luft mag einem da werden.
Der Gefangne.

So sey es wie es will,
Und wenn es sich schicket,
Nur alles in der Still;
Und was mich erquicket,
Mein Wunsch und Begehren
Niemaud kanns mir wehren;
Es bleibet dabei,
Die Gedanken sind frey.
Das Mädchen.

Mein Schatz du singst so fröhlich hier,
Wies Vögelein in dem Grase;
Ich steh so traurig bey Kerkerthür,
Wär ich doch todt, wär ich bey dir,
Ach muß ich denn immer klagen.
Der Gefangne.

Und weil du so klagst,
Der Lieb ich entsage,

Denn meine Gedanken
Zerreiſſen die Schranken,
Und Mauern inzwey,
Die Gedanken ſind frey.

Das Maͤdchen.

Im Sommer iſt gut luſtig ſeyn,
Auf hohen wilden Bergen;
Man iſt da ewig ganz allein,
Man hoͤrt da gar kein Kindergeſchrey,
Die Luft mag einem da werden.
Der Gefangne.

So ſey es wie es will,
Und wenn es ſich ſchicket,
Nur alles in der Still;
Und was mich erquicket,
Mein Wunſch und Begehren
Niemaud kanns mir wehren;
Es bleibet dabei,
Die Gedanken ſind frey.
Das Maͤdchen.

Mein Schatz du ſingſt ſo froͤhlich hier,
Wies Voͤgelein in dem Graſe;
Ich ſteh ſo traurig bey Kerkerthuͤr,
Waͤr ich doch todt, waͤr ich bey dir,
Ach muß ich denn immer klagen.
Der Gefangne.

Und weil du ſo klagſt,
Der Lieb ich entſage,
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[39/0049] Denn meine Gedanken Zerreiſſen die Schranken, Und Mauern inzwey, Die Gedanken ſind frey. Das Maͤdchen. Im Sommer iſt gut luſtig ſeyn, Auf hohen wilden Bergen; Man iſt da ewig ganz allein, Man hoͤrt da gar kein Kindergeſchrey, Die Luft mag einem da werden. Der Gefangne. So ſey es wie es will, Und wenn es ſich ſchicket, Nur alles in der Still; Und was mich erquicket, Mein Wunſch und Begehren Niemaud kanns mir wehren; Es bleibet dabei, Die Gedanken ſind frey. Das Maͤdchen. Mein Schatz du ſingſt ſo froͤhlich hier, Wies Voͤgelein in dem Graſe; Ich ſteh ſo traurig bey Kerkerthuͤr, Waͤr ich doch todt, waͤr ich bey dir, Ach muß ich denn immer klagen. Der Gefangne. Und weil du ſo klagſt, Der Lieb ich entſage,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/49>, abgerufen am 22.12.2024.