Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808."Trab Rößlein trab, Den Zaum, den ließ ich schiessen, Und sprengte hin zu ihr, Ich thät sie freundlich grüssen, Und sprach mit Worten süß: "Mein Schatz, mein höchste Zier, "Was macht ihr vor der Thür? "Trab Rößlein trab "Trab her zu ihr. Vom Rößlein mein ich sprange, Und band es an die Thür, Thät freundlich sie umfangen, Die Zeit ward uns nicht lange, In Garten giengen wir Mit liebender Begier; Trab Rößlein trab, Trab leis herfür. Wir sezten uns da nieder Wohl in das grüne Gras, Und sangen hin und wieder Die alten Liebeslieder, Bis uns die Aeuglein naß, Wegen der Kläffer Haß. Trab Rößlein trab, Trab, trab fürbas. „Trab Roͤßlein trab, Den Zaum, den ließ ich ſchieſſen, Und ſprengte hin zu ihr, Ich thaͤt ſie freundlich gruͤſſen, Und ſprach mit Worten ſuͤß: „Mein Schatz, mein hoͤchſte Zier, „Was macht ihr vor der Thuͤr? „Trab Roͤßlein trab „Trab her zu ihr. Vom Roͤßlein mein ich ſprange, Und band es an die Thuͤr, Thaͤt freundlich ſie umfangen, Die Zeit ward uns nicht lange, In Garten giengen wir Mit liebender Begier; Trab Roͤßlein trab, Trab leis herfuͤr. Wir ſezten uns da nieder Wohl in das gruͤne Gras, Und ſangen hin und wieder Die alten Liebeslieder, Bis uns die Aeuglein naß, Wegen der Klaͤffer Haß. Trab Roͤßlein trab, Trab, trab fuͤrbas. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0074" n="64"/> <l>„Trab Roͤßlein trab,</l><lb/> <l>„Trab fuͤr und fuͤr.“</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Den Zaum, den ließ ich ſchieſſen,</l><lb/> <l>Und ſprengte hin zu ihr,</l><lb/> <l>Ich thaͤt ſie freundlich gruͤſſen,</l><lb/> <l>Und ſprach mit Worten ſuͤß:</l><lb/> <l>„Mein Schatz, mein hoͤchſte Zier,</l><lb/> <l>„Was macht ihr vor der Thuͤr?</l><lb/> <l>„Trab Roͤßlein trab</l><lb/> <l>„Trab her zu ihr.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Vom Roͤßlein mein ich ſprange,</l><lb/> <l>Und band es an die Thuͤr,</l><lb/> <l>Thaͤt freundlich ſie umfangen,</l><lb/> <l>Die Zeit ward uns nicht lange,</l><lb/> <l>In Garten giengen wir</l><lb/> <l>Mit liebender Begier;</l><lb/> <l>Trab Roͤßlein trab,</l><lb/> <l>Trab leis herfuͤr.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wir ſezten uns da nieder</l><lb/> <l>Wohl in das gruͤne Gras,</l><lb/> <l>Und ſangen hin und wieder</l><lb/> <l>Die alten Liebeslieder,</l><lb/> <l>Bis uns die Aeuglein naß,</l><lb/> <l>Wegen der Klaͤffer Haß.</l><lb/> <l>Trab Roͤßlein trab,</l><lb/> <l>Trab, trab fuͤrbas.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [64/0074]
„Trab Roͤßlein trab,
„Trab fuͤr und fuͤr.“
Den Zaum, den ließ ich ſchieſſen,
Und ſprengte hin zu ihr,
Ich thaͤt ſie freundlich gruͤſſen,
Und ſprach mit Worten ſuͤß:
„Mein Schatz, mein hoͤchſte Zier,
„Was macht ihr vor der Thuͤr?
„Trab Roͤßlein trab
„Trab her zu ihr.
Vom Roͤßlein mein ich ſprange,
Und band es an die Thuͤr,
Thaͤt freundlich ſie umfangen,
Die Zeit ward uns nicht lange,
In Garten giengen wir
Mit liebender Begier;
Trab Roͤßlein trab,
Trab leis herfuͤr.
Wir ſezten uns da nieder
Wohl in das gruͤne Gras,
Und ſangen hin und wieder
Die alten Liebeslieder,
Bis uns die Aeuglein naß,
Wegen der Klaͤffer Haß.
Trab Roͤßlein trab,
Trab, trab fuͤrbas.
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