Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.Vorrede. Dies Buch ist für die Guten und nicht Während ich beschäftigt war diese Papiere Vorrede. Dies Buch iſt für die Guten und nicht Während ich beſchäftigt war dieſe Papiere <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0021" n="[I]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#g">Dies Buch iſt für die Guten und nicht<lb/> für die Böſen</hi>.</p><lb/> <p>Während ich beſchäftigt war dieſe Papiere<lb/> für den Druck zu ordnen, hat man mich vielfäl-<lb/> tig bereden wollen manches auszulaſſen oder an-<lb/> ders zu wenden, weil es Anlaß geben könne zu<lb/> Mißdeutungen. Ich merkte aber bald, man mag<lb/> nur da guten Rath annehmen wo er der eignen<lb/> Neigung nicht widerſpricht. Unter den vielen Rathge-<lb/> bern war nur einer, deſſen Rath mir gefiel; er ſagte:<lb/> „Dies Buch iſt für die Guten und nicht für die<lb/> Böſen; nur böſe Menſchen können es übel <choice><sic>ansdeu-<lb/> ten</sic><corr>ausdeu-<lb/> ten</corr></choice>, laſſen Sie alles ſtehen wie es iſt, das giebt<lb/> dem Buch ſeinen Werth und Ihnen kann man<lb/> auch nur Dank wiſſen, daß Sie das Zutrauen ha-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [[I]/0021]
Vorrede.
Dies Buch iſt für die Guten und nicht
für die Böſen.
Während ich beſchäftigt war dieſe Papiere
für den Druck zu ordnen, hat man mich vielfäl-
tig bereden wollen manches auszulaſſen oder an-
ders zu wenden, weil es Anlaß geben könne zu
Mißdeutungen. Ich merkte aber bald, man mag
nur da guten Rath annehmen wo er der eignen
Neigung nicht widerſpricht. Unter den vielen Rathge-
bern war nur einer, deſſen Rath mir gefiel; er ſagte:
„Dies Buch iſt für die Guten und nicht für die
Böſen; nur böſe Menſchen können es übel ausdeu-
ten, laſſen Sie alles ſtehen wie es iſt, das giebt
dem Buch ſeinen Werth und Ihnen kann man
auch nur Dank wiſſen, daß Sie das Zutrauen ha-
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