Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.so ängstlich. Sie weiß daß er mir unmöglich ist, so Bettine. ſo ängſtlich. Sie weiß daß er mir unmöglich iſt, ſo Bettine. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0043" n="11"/> ſo ängſtlich. Sie weiß daß er mir unmöglich iſt, ſo<lb/> wohlerzogen da zu ſitzen. — Ach Mutter! Kann man<lb/> ſich ſelbſt ſo überſpringen? — Ich ſagte plötzlich: hier<lb/> auf dem Sopha kann ich nicht bleiben, und ſprang auf.<lb/> — Nun! ſagte er, machen Sie ſich's bequem; nun flog<lb/> ich ihm an den Hals, er zog mich auf's Knie und<lb/> ſchloß mich an's Herz. — Still, ganz ſtill war's, alles<lb/> verging. Ich hatte ſo lange nicht geſchlafen; Jahre<lb/> waren vergangen in Sehnſucht nach ihm, — ich ſchlief<lb/> an ſeiner Bruſt ein; und da ich aufgewacht war, be-<lb/> gann ein neues Leben. Und mehr will ich ihr diesmal<lb/> nicht ſchreiben.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Bettine.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [11/0043]
ſo ängſtlich. Sie weiß daß er mir unmöglich iſt, ſo
wohlerzogen da zu ſitzen. — Ach Mutter! Kann man
ſich ſelbſt ſo überſpringen? — Ich ſagte plötzlich: hier
auf dem Sopha kann ich nicht bleiben, und ſprang auf.
— Nun! ſagte er, machen Sie ſich's bequem; nun flog
ich ihm an den Hals, er zog mich auf's Knie und
ſchloß mich an's Herz. — Still, ganz ſtill war's, alles
verging. Ich hatte ſo lange nicht geſchlafen; Jahre
waren vergangen in Sehnſucht nach ihm, — ich ſchlief
an ſeiner Bruſt ein; und da ich aufgewacht war, be-
gann ein neues Leben. Und mehr will ich ihr diesmal
nicht ſchreiben.
Bettine.
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