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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.

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monische in Verbindung stehet, es mag sichtbar oder
unsichtbar sein, so gewiß sind auch wir in Verbindung
mit dem Theil der Geisterwelt, der mit uns harmonirt.
Ähnliche Gedanken verschiedener Menschen, auch wenn
sie nie von einander wußten, ist in geistigem Sinn
schon Verbindung, der Tod eines Menschen, der in sol¬
cher Berührung mit mir stehet, hebt sie nicht auf; der
Tod ist ein chemischer Prozeß, eine Scheidung der Kräfte,
aber kein Vernichter, er zerreißt das Band zwischen
mir und ähnlichen Seelen nicht, aber das Fortschreiten
des Einen und das Zurückbleiben des Andern kann
wohl diese Gemeinschaft aufheben, wie Einer, der in
allem Trefflichen fortgeschritten ist, mit dem unwissend
gebliebnen Jugendfreund nicht mehr zusammen stimmen
wird. Du wirst dies leicht ganz allgemein und ganz
aufs besondere anwenden können.

Schüler. Vollkommen! -- Du sagst Harmonie
der Kräfte ist Verbindung, der Tod hebt diese Verbin¬
dung nicht auf, da er nur scheidet und nicht vernichtet.

Lehrer. Ich fügte hinzu, das Aufheben dessen,
was diese Harmonie bedingt, müßte auch nothwendig
diese Verbindung aufheben -- eine Verbindung mit
Verstorbenen kann also Statt haben, insofern sie nicht
aufgehört haben, mit uns zu harmoniren.

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moniſche in Verbindung ſtehet, es mag ſichtbar oder
unſichtbar ſein, ſo gewiß ſind auch wir in Verbindung
mit dem Theil der Geiſterwelt, der mit uns harmonirt.
Ähnliche Gedanken verſchiedener Menſchen, auch wenn
ſie nie von einander wußten, iſt in geiſtigem Sinn
ſchon Verbindung, der Tod eines Menſchen, der in ſol¬
cher Berührung mit mir ſtehet, hebt ſie nicht auf; der
Tod iſt ein chemiſcher Prozeß, eine Scheidung der Kräfte,
aber kein Vernichter, er zerreißt das Band zwiſchen
mir und ähnlichen Seelen nicht, aber das Fortſchreiten
des Einen und das Zurückbleiben des Andern kann
wohl dieſe Gemeinſchaft aufheben, wie Einer, der in
allem Trefflichen fortgeſchritten iſt, mit dem unwiſſend
gebliebnen Jugendfreund nicht mehr zuſammen ſtimmen
wird. Du wirſt dies leicht ganz allgemein und ganz
aufs beſondere anwenden können.

Schüler. Vollkommen! — Du ſagſt Harmonie
der Kräfte iſt Verbindung, der Tod hebt dieſe Verbin¬
dung nicht auf, da er nur ſcheidet und nicht vernichtet.

Lehrer. Ich fügte hinzu, das Aufheben deſſen,
was dieſe Harmonie bedingt, müßte auch nothwendig
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Verſtorbenen kann alſo Statt haben, inſofern ſie nicht
aufgehört haben, mit uns zu harmoniren.

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[9/0025] moniſche in Verbindung ſtehet, es mag ſichtbar oder unſichtbar ſein, ſo gewiß ſind auch wir in Verbindung mit dem Theil der Geiſterwelt, der mit uns harmonirt. Ähnliche Gedanken verſchiedener Menſchen, auch wenn ſie nie von einander wußten, iſt in geiſtigem Sinn ſchon Verbindung, der Tod eines Menſchen, der in ſol¬ cher Berührung mit mir ſtehet, hebt ſie nicht auf; der Tod iſt ein chemiſcher Prozeß, eine Scheidung der Kräfte, aber kein Vernichter, er zerreißt das Band zwiſchen mir und ähnlichen Seelen nicht, aber das Fortſchreiten des Einen und das Zurückbleiben des Andern kann wohl dieſe Gemeinſchaft aufheben, wie Einer, der in allem Trefflichen fortgeſchritten iſt, mit dem unwiſſend gebliebnen Jugendfreund nicht mehr zuſammen ſtimmen wird. Du wirſt dies leicht ganz allgemein und ganz aufs beſondere anwenden können. Schüler. Vollkommen! — Du ſagſt Harmonie der Kräfte iſt Verbindung, der Tod hebt dieſe Verbin¬ dung nicht auf, da er nur ſcheidet und nicht vernichtet. Lehrer. Ich fügte hinzu, das Aufheben deſſen, was dieſe Harmonie bedingt, müßte auch nothwendig dieſe Verbindung aufheben — eine Verbindung mit Verſtorbenen kann alſo Statt haben, inſofern ſie nicht aufgehört haben, mit uns zu harmoniren. 1**

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/25>, abgerufen am 21.11.2024.