Nur einen Tag will er erblicken Der trüb ihm nicht vorüber flieht, Nur eine Stunde voll Entzücken Wo süße Liebe ihm erblüht, Nur einen Tag der Nacht erwecken, Es mag ihn dann, mit ihren Schrecken Auf ewig, Todesnacht bedecken.
Es liebt die Königin die Bühne, Erschien oft selbst im bunten Spiel. Daß er dem kleinsten Wunsche diene Ist jetzt nur seines Lebens-Ziel. Er läßt ihr ein Theater bauen, Dort will, die reizendste der Frauen, Er noch in neuer Anmuth schauen.
Der Hof sich einst zum Spiel vereinet, Die Königin in Schäfertracht, Mit holder Anmuth nur erscheinet Den Blumenkranz in Lockennacht. Und Juans Seele sieht verwegen Mit ungestümen wildem Regen, Dem kommenden Moment entgegen.
Er winkt, und Flamm und Dampf erfüllen Entsetzlich jetzt das Schauspielhaus; Der Liebe Glück will er verhüllen In Dampf, und Nacht und Schreck und Graus;
Nur einen Tag will er erblicken Der trüb ihm nicht vorüber flieht, Nur eine Stunde voll Entzücken Wo ſüße Liebe ihm erblüht, Nur einen Tag der Nacht erwecken, Es mag ihn dann, mit ihren Schrecken Auf ewig, Todesnacht bedecken.
Es liebt die Königin die Bühne, Erſchien oft ſelbſt im bunten Spiel. Daß er dem kleinſten Wunſche diene Iſt jetzt nur ſeines Lebens-Ziel. Er läßt ihr ein Theater bauen, Dort will, die reizendſte der Frauen, Er noch in neuer Anmuth ſchauen.
Der Hof ſich einſt zum Spiel vereinet, Die Königin in Schäfertracht, Mit holder Anmuth nur erſcheinet Den Blumenkranz in Lockennacht. Und Juans Seele ſieht verwegen Mit ungeſtümen wildem Regen, Dem kommenden Moment entgegen.
Er winkt, und Flamm und Dampf erfüllen Entſetzlich jetzt das Schauſpielhaus; Der Liebe Glück will er verhüllen In Dampf, und Nacht und Schreck und Graus;
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Nur einen Tag will er erblicken
Der trüb ihm nicht vorüber flieht,
Nur eine Stunde voll Entzücken
Wo ſüße Liebe ihm erblüht,
Nur einen Tag der Nacht erwecken,
Es mag ihn dann, mit ihren Schrecken
Auf ewig, Todesnacht bedecken.
Es liebt die Königin die Bühne,
Erſchien oft ſelbſt im bunten Spiel.
Daß er dem kleinſten Wunſche diene
Iſt jetzt nur ſeines Lebens-Ziel.
Er läßt ihr ein Theater bauen,
Dort will, die reizendſte der Frauen,
Er noch in neuer Anmuth ſchauen.
Der Hof ſich einſt zum Spiel vereinet,
Die Königin in Schäfertracht,
Mit holder Anmuth nur erſcheinet
Den Blumenkranz in Lockennacht.
Und Juans Seele ſieht verwegen
Mit ungeſtümen wildem Regen,
Dem kommenden Moment entgegen.
Er winkt, und Flamm und Dampf erfüllen
Entſetzlich jetzt das Schauſpielhaus;
Der Liebe Glück will er verhüllen
In Dampf, und Nacht und Schreck und Graus;
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/453>, abgerufen am 16.02.2025.
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