Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.Im wilden Tanz, Umschlinget der Kranz Der irren Sterne, die Himmel;Das Meer erbraust in seinen Gründen Und in der Erde tiefsten Schlünden, Streiten die Elemente sich. Und der Eintracht Band, Das mächtig umwand Die Kräfte, es schien gelöset.Der Luft entsinkt der Wolken Schleier Und aus dem Abgrund steigt das Feuer, Und zehret alles Ird'sche auf. Mit trüberer Fluth Steigt erst die Gluth, Doch brennt sie stets sich reiner,Bis hell ein Lichtmeer ihr entsteiget Das lodernd zu den Sternen reichet Und rein, und hell, strahlend wallt. Der Seher erwacht Wie aus Grabesnacht Und staunend fühlt er sich leben,Erwachet aus dem Tod der Schrecken, Harr't zagend er, ob nun erwecken Ein Gott der Wesen Kette wird. Im wilden Tanz, Umſchlinget der Kranz Der irren Sterne, die Himmel;Das Meer erbrauſt in ſeinen Gründen Und in der Erde tiefſten Schlünden, Streiten die Elemente ſich. Und der Eintracht Band, Das mächtig umwand Die Kräfte, es ſchien gelöſet.Der Luft entſinkt der Wolken Schleier Und aus dem Abgrund ſteigt das Feuer, Und zehret alles Ird'ſche auf. Mit trüberer Fluth Steigt erſt die Gluth, Doch brennt ſie ſtets ſich reiner,Bis hell ein Lichtmeer ihr entſteiget Das lodernd zu den Sternen reichet Und rein, und hell, ſtrahlend wallt. Der Seher erwacht Wie aus Grabesnacht Und ſtaunend fühlt er ſich leben,Erwachet aus dem Tod der Schrecken, Harr‘t zagend er, ob nun erwecken Ein Gott der Weſen Kette wird. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0013" n="VII"/> <lg n="8"> <l rendition="#et">Im wilden Tanz,</l><lb/> <l rendition="#et">Umſchlinget der Kranz</l><lb/> <l>Der irren Sterne, die Himmel;</l><lb/> <l>Das Meer erbrauſt in ſeinen Gründen</l><lb/> <l>Und in der Erde tiefſten Schlünden,</l><lb/> <l>Streiten die Elemente ſich.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l rendition="#et">Und der Eintracht Band,</l><lb/> <l rendition="#et">Das mächtig umwand</l><lb/> <l>Die Kräfte, es ſchien gelöſet.</l><lb/> <l>Der Luft entſinkt der Wolken Schleier</l><lb/> <l>Und aus dem Abgrund ſteigt das Feuer,</l><lb/> <l>Und zehret alles Ird'ſche auf.</l><lb/> </lg> <lg n="10"> <l rendition="#et">Mit trüberer Fluth</l><lb/> <l rendition="#et">Steigt erſt die Gluth,</l><lb/> <l>Doch brennt ſie ſtets ſich reiner,</l><lb/> <l>Bis hell ein Lichtmeer ihr entſteiget</l><lb/> <l>Das lodernd zu den Sternen reichet</l><lb/> <l>Und rein, und hell, ſtrahlend wallt.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l rendition="#et">Der Seher erwacht</l><lb/> <l rendition="#et">Wie aus Grabesnacht</l><lb/> <l>Und ſtaunend fühlt er ſich leben,</l><lb/> <l>Erwachet aus dem Tod der Schrecken,</l><lb/> <l>Harr‘t zagend er, ob nun erwecken</l><lb/> <l>Ein Gott der Weſen Kette wird.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [VII/0013]
Im wilden Tanz,
Umſchlinget der Kranz
Der irren Sterne, die Himmel;
Das Meer erbrauſt in ſeinen Gründen
Und in der Erde tiefſten Schlünden,
Streiten die Elemente ſich.
Und der Eintracht Band,
Das mächtig umwand
Die Kräfte, es ſchien gelöſet.
Der Luft entſinkt der Wolken Schleier
Und aus dem Abgrund ſteigt das Feuer,
Und zehret alles Ird'ſche auf.
Mit trüberer Fluth
Steigt erſt die Gluth,
Doch brennt ſie ſtets ſich reiner,
Bis hell ein Lichtmeer ihr entſteiget
Das lodernd zu den Sternen reichet
Und rein, und hell, ſtrahlend wallt.
Der Seher erwacht
Wie aus Grabesnacht
Und ſtaunend fühlt er ſich leben,
Erwachet aus dem Tod der Schrecken,
Harr‘t zagend er, ob nun erwecken
Ein Gott der Weſen Kette wird.
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