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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.

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froren, so leuchten ihnen doch unsre grünen Vorhänge
ganz mystisch in die Augen, uns machts tausend Spaß,
die Liebschaft mit dem ganzen Kolleg ist im besten
Gang, wir haben sie getheilt, die Meline sagt der ist
mein, und ich, der ist mein, so haben wir zwei Regimen¬
ter, und ihre Balgereien werden mit großer Freude und
Triumph belacht, jede Partei hat einen Hauptmann, der
eine mit der rothen Mütze die er nie auf dem Kopf
hat sondern immer auf einen dicken Stock (der Student
nennt ihn Ziegenhainer) herumschwenkt ist meiner, er ist
immer der erste auf dem Platz, die andern versammeln
sich um ihn und hören zu was er sagt, er mag wohl
das Haupt einer Burschenschaft sein; er ist so jung und
schön, er ist der größte von allen, wenn er den Mund
aufthut kommt eine große Duftwolke heraus, die setzt
sich gleich als Reif an seinen kleinen Bart, mit dem er
sehr groß thut, denn er zieht ihn alle Augenblick durch
die Finger. Wir nennen ihn den Blonden, er hat brau¬
nes Haar, er hat aber ein so blond-sonnig Gesicht, das
mit seinen rothen Backen so freundlich durch den Mor¬
gennebel lacht, und dann hat er auch einen hellen Rock,
der Meline ihrer heißt der Braune, der ist ganz blond
aber er hat einen braunen Rock, dieser trägt eine
blaue Mütze mit einer Quaste die ihm auf der Nase

froren, ſo leuchten ihnen doch unſre grünen Vorhänge
ganz myſtiſch in die Augen, uns machts tauſend Spaß,
die Liebſchaft mit dem ganzen Kolleg iſt im beſten
Gang, wir haben ſie getheilt, die Meline ſagt der iſt
mein, und ich, der iſt mein, ſo haben wir zwei Regimen¬
ter, und ihre Balgereien werden mit großer Freude und
Triumph belacht, jede Partei hat einen Hauptmann, der
eine mit der rothen Mütze die er nie auf dem Kopf
hat ſondern immer auf einen dicken Stock (der Student
nennt ihn Ziegenhainer) herumſchwenkt iſt meiner, er iſt
immer der erſte auf dem Platz, die andern verſammeln
ſich um ihn und hören zu was er ſagt, er mag wohl
das Haupt einer Burſchenſchaft ſein; er iſt ſo jung und
ſchön, er iſt der größte von allen, wenn er den Mund
aufthut kommt eine große Duftwolke heraus, die ſetzt
ſich gleich als Reif an ſeinen kleinen Bart, mit dem er
ſehr groß thut, denn er zieht ihn alle Augenblick durch
die Finger. Wir nennen ihn den Blonden, er hat brau¬
nes Haar, er hat aber ein ſo blond-ſonnig Geſicht, das
mit ſeinen rothen Backen ſo freundlich durch den Mor¬
gennebel lacht, und dann hat er auch einen hellen Rock,
der Meline ihrer heißt der Braune, der iſt ganz blond
aber er hat einen braunen Rock, dieſer trägt eine
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[116/0130] froren, ſo leuchten ihnen doch unſre grünen Vorhänge ganz myſtiſch in die Augen, uns machts tauſend Spaß, die Liebſchaft mit dem ganzen Kolleg iſt im beſten Gang, wir haben ſie getheilt, die Meline ſagt der iſt mein, und ich, der iſt mein, ſo haben wir zwei Regimen¬ ter, und ihre Balgereien werden mit großer Freude und Triumph belacht, jede Partei hat einen Hauptmann, der eine mit der rothen Mütze die er nie auf dem Kopf hat ſondern immer auf einen dicken Stock (der Student nennt ihn Ziegenhainer) herumſchwenkt iſt meiner, er iſt immer der erſte auf dem Platz, die andern verſammeln ſich um ihn und hören zu was er ſagt, er mag wohl das Haupt einer Burſchenſchaft ſein; er iſt ſo jung und ſchön, er iſt der größte von allen, wenn er den Mund aufthut kommt eine große Duftwolke heraus, die ſetzt ſich gleich als Reif an ſeinen kleinen Bart, mit dem er ſehr groß thut, denn er zieht ihn alle Augenblick durch die Finger. Wir nennen ihn den Blonden, er hat brau¬ nes Haar, er hat aber ein ſo blond-ſonnig Geſicht, das mit ſeinen rothen Backen ſo freundlich durch den Mor¬ gennebel lacht, und dann hat er auch einen hellen Rock, der Meline ihrer heißt der Braune, der iſt ganz blond aber er hat einen braunen Rock, dieſer trägt eine blaue Mütze mit einer Quaſte die ihm auf der Naſe

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/130>, abgerufen am 24.11.2024.