daß Du nicht mehr auf der Mauer herumlaufen willst, sonst kann und will ich nichts mehr von da oben hö¬ ren, mir wars wohlthätig Deine Stimme von da oben herab, so frei und leicht wie Wolken jagen, zu verneh¬ men, aber wollt ich doch der Thurm fiel eines Morgens ein, lieber als daß Du am End in der Nacht selbst her¬ unter fällst. -- Ich weiß nicht bist Du das Spiel böser Dämonen? -- oder sichern Dich die Guten, so gieb ihnen wenigstens nicht so viel zu thun, die bis zu mir drin¬ gen ich soll Dich mahnen nicht zu freveln. Liegt dar¬ in nicht schon der Beweis daß sie Dich nicht schützen können? -- Nehme ich Deine Weissagungen in mich auf, und ergrüble das Tonspiel Deines Geistes in das der Zufall so oft eingreift wie der Wind der alle Töne aus¬ einandersprengt, und sammle gern was Du zerstreuest in die Lüfte: so folg mir doch auch -- und ich bitte Dich darum sonst kann ich nicht ruhig denken an Dich; -- aber wenn Du es nicht lassen willst, oder wie Du meinst daß Du es nicht lassen kannst, dann schweig lieber ganz, oder wie soll ichs machen daß ich die Furcht überwinde Du möchtest elend und unwillkührlich da hinab ins Grab stürzen.
Du hast eine Bangigkeit um mich als läge mir was trauriges im Sinn; das solltest Du ja nicht, --
es
daß Du nicht mehr auf der Mauer herumlaufen willſt, ſonſt kann und will ich nichts mehr von da oben hö¬ ren, mir wars wohlthätig Deine Stimme von da oben herab, ſo frei und leicht wie Wolken jagen, zu verneh¬ men, aber wollt ich doch der Thurm fiel eines Morgens ein, lieber als daß Du am End in der Nacht ſelbſt her¬ unter fällſt. — Ich weiß nicht biſt Du das Spiel böſer Dämonen? — oder ſichern Dich die Guten, ſo gieb ihnen wenigſtens nicht ſo viel zu thun, die bis zu mir drin¬ gen ich ſoll Dich mahnen nicht zu freveln. Liegt dar¬ in nicht ſchon der Beweis daß ſie Dich nicht ſchützen können? — Nehme ich Deine Weiſſagungen in mich auf, und ergrüble das Tonſpiel Deines Geiſtes in das der Zufall ſo oft eingreift wie der Wind der alle Töne aus¬ einanderſprengt, und ſammle gern was Du zerſtreueſt in die Lüfte: ſo folg mir doch auch — und ich bitte Dich darum ſonſt kann ich nicht ruhig denken an Dich; — aber wenn Du es nicht laſſen willſt, oder wie Du meinſt daß Du es nicht laſſen kannſt, dann ſchweig lieber ganz, oder wie ſoll ichs machen daß ich die Furcht überwinde Du möchteſt elend und unwillkührlich da hinab ins Grab ſtürzen.
Du haſt eine Bangigkeit um mich als läge mir was trauriges im Sinn; das ſollteſt Du ja nicht, —
es
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daß Du nicht mehr auf der Mauer herumlaufen willſt,
ſonſt kann und will ich nichts mehr von da oben hö¬
ren, mir wars wohlthätig Deine Stimme von da oben
herab, ſo frei und leicht wie Wolken jagen, zu verneh¬
men, aber wollt ich doch der Thurm fiel eines Morgens
ein, lieber als daß Du am End in der Nacht ſelbſt her¬
unter fällſt. — Ich weiß nicht biſt Du das Spiel böſer
Dämonen? — oder ſichern Dich die Guten, ſo gieb ihnen
wenigſtens nicht ſo viel zu thun, die bis zu mir drin¬
gen ich ſoll Dich mahnen nicht zu freveln. Liegt dar¬
in nicht ſchon der Beweis daß ſie Dich nicht ſchützen
können? — Nehme ich Deine Weiſſagungen in mich
auf, und ergrüble das Tonſpiel Deines Geiſtes in das der
Zufall ſo oft eingreift wie der Wind der alle Töne aus¬
einanderſprengt, und ſammle gern was Du zerſtreueſt
in die Lüfte: ſo folg mir doch auch — und ich bitte Dich
darum ſonſt kann ich nicht ruhig denken an Dich; —
aber wenn Du es nicht laſſen willſt, oder wie Du meinſt
daß Du es nicht laſſen kannſt, dann ſchweig lieber
ganz, oder wie ſoll ichs machen daß ich die Furcht
überwinde Du möchteſt elend und unwillkührlich da hinab
ins Grab ſtürzen.
Du haſt eine Bangigkeit um mich als läge mir
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/182>, abgerufen am 21.11.2024.
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