sind fünf bis sechs Rosen die duften und strömen ihre Geheimnisse in die Luft, und dieser Duft umwallt mich und ich bin glücklich. -- Wer hat sie mir wohl ins Zimmer gestellt? -- Heut morgen kamen die Studenten herauf und gleich war Aller Blick auf den Rosenstock am Fenster gerichtet, -- denn es ist was seltnes um diese harte Winterzeit hier in Marburg, denn ich glaube wohl nicht das Treibhäuser hier sind.
Der Ephraim war nicht da heute wo sein Tag ist -- den er sonst nicht versäumt, und als ich Abends auf den Thurm wollt da kam sein Enkel mir zu sagen daß er unwohl ist, -- ich sag was fehlt ihm? -- nur matt ist er, sagte der Enkel, sonst ist er ganz wohl, ich sag sieh den schönen Rosenstock, er sagt ich kenne ihn wohl, der Großvater hat ihn heute Morgen durch mich geschickt, und weil es noch früh war so hab ich ihn vor die Thür gesetzt, -- ich frag habt Ihr ihn denn selbst gepflegt -- ja der Großvater hat ihn schon zum zwei¬ tenmal zur Blüthe gebracht. --
Es ist schön daß der Rosenstock mein ist, wär doch der Ephraim wieder gesund, denn Du hast mir ja ge¬ schrieben ich soll mit ihm von Dir sprechen, das letzte¬ mal konnt ich nicht weil ich zu bang war; -- vielleicht aber ists daß er meint ich wär zum lernen nicht aufge¬
ſind fünf bis ſechs Roſen die duften und ſtrömen ihre Geheimniſſe in die Luft, und dieſer Duft umwallt mich und ich bin glücklich. — Wer hat ſie mir wohl ins Zimmer geſtellt? — Heut morgen kamen die Studenten herauf und gleich war Aller Blick auf den Roſenſtock am Fenſter gerichtet, — denn es iſt was ſeltnes um dieſe harte Winterzeit hier in Marburg, denn ich glaube wohl nicht das Treibhäuſer hier ſind.
Der Ephraim war nicht da heute wo ſein Tag iſt — den er ſonſt nicht verſäumt, und als ich Abends auf den Thurm wollt da kam ſein Enkel mir zu ſagen daß er unwohl iſt, — ich ſag was fehlt ihm? — nur matt iſt er, ſagte der Enkel, ſonſt iſt er ganz wohl, ich ſag ſieh den ſchönen Roſenſtock, er ſagt ich kenne ihn wohl, der Großvater hat ihn heute Morgen durch mich geſchickt, und weil es noch früh war ſo hab ich ihn vor die Thür geſetzt, — ich frag habt Ihr ihn denn ſelbſt gepflegt — ja der Großvater hat ihn ſchon zum zwei¬ tenmal zur Blüthe gebracht. —
Es iſt ſchön daß der Roſenſtock mein iſt, wär doch der Ephraim wieder geſund, denn Du haſt mir ja ge¬ ſchrieben ich ſoll mit ihm von Dir ſprechen, das letzte¬ mal konnt ich nicht weil ich zu bang war; — vielleicht aber iſts daß er meint ich wär zum lernen nicht aufge¬
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ſind fünf bis ſechs Roſen die duften und ſtrömen ihre
Geheimniſſe in die Luft, und dieſer Duft umwallt mich
und ich bin glücklich. — Wer hat ſie mir wohl ins
Zimmer geſtellt? — Heut morgen kamen die Studenten
herauf und gleich war Aller Blick auf den Roſenſtock
am Fenſter gerichtet, — denn es iſt was ſeltnes um
dieſe harte Winterzeit hier in Marburg, denn ich glaube
wohl nicht das Treibhäuſer hier ſind.
Der Ephraim war nicht da heute wo ſein Tag
iſt — den er ſonſt nicht verſäumt, und als ich Abends
auf den Thurm wollt da kam ſein Enkel mir zu ſagen
daß er unwohl iſt, — ich ſag was fehlt ihm? — nur
matt iſt er, ſagte der Enkel, ſonſt iſt er ganz wohl, ich
ſag ſieh den ſchönen Roſenſtock, er ſagt ich kenne ihn
wohl, der Großvater hat ihn heute Morgen durch mich
geſchickt, und weil es noch früh war ſo hab ich ihn vor
die Thür geſetzt, — ich frag habt Ihr ihn denn ſelbſt
gepflegt — ja der Großvater hat ihn ſchon zum zwei¬
tenmal zur Blüthe gebracht. —
Es iſt ſchön daß der Roſenſtock mein iſt, wär doch
der Ephraim wieder geſund, denn Du haſt mir ja ge¬
ſchrieben ich ſoll mit ihm von Dir ſprechen, das letzte¬
mal konnt ich nicht weil ich zu bang war; — vielleicht
aber iſts daß er meint ich wär zum lernen nicht aufge¬
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/306>, abgerufen am 21.11.2024.
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