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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Paraphrasi über das Neue Testament fortgear-
beitet und eine solche auslegung über die
Offenbarung Johannis ausgegeben/

die von vielen hochgeachtet uud mit grossem nu-
tzen gelesen kan werden/ darinn er auch Luthe-
rum
als einen Engel des ewigen Evange-
lii
für allen Reformatoribus sehr hoch rüh-
met/
und da D. Galenus Abrahams mit sei-
nem grossen Collegio sich zum Pabst ma-
chen
und über die brüderschafft erheben wolte/
hat er ihn mit seinem anhang so tapffer ange-
griffen und herunter geworffen/ als kaum ein
Scribent vor ihm unter den Mennisten gethan/
deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von
Nickelen/
und andere folgen/ und alle eigen
angemassete hochheit der menschen unter den
Mennonisten herunter werffen/ gleichwie
Georg Keith/ und sein anhang auch dasselbe
unter den Quackern anfangen/ und also durch
ihren glauben und hertzhafftige bekäntniß der
wahrheit triumphieren/ und alles mit sich zu der
einigkeit und gemeinschafft der rechten Catho-
lischen kirchen/ die allein in CHristo ist/ und be-
stehet wiederbringen können.

99. Ulrich Pfeffer/ ein Holsteiner/ Chirurgus
und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe-
ter Arndts/ Johannes Grimmenstein/

und vielen andern den ersten Quäckern zugefal-
len/ und da sie ihren falschen grund und licht
entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel
seiner institutionen/ sind sie von ihnen aus-und
zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men-
schen zu ihrem Schöpffer und Seligmacher und
dessen geist und reich in ihnen hineinwerts und
zurück gewiesen. Aus dessen gabe der Ulrich
Pfeffer vielerley schrifften aus Boem. Basil. Va-
lentino, Helmontio, Paracelso
und Weigelio,
die er fleißig gelesen/ zusammen geschrieben/ un-
ter dem namen E P I H, heist Elricus Pfeffer
Itzehoa Holsatus, welche ein Studiosus, Fran-
ciscus
Rottmann/ und andere von ihm abge-
schrieben/ und für Philosophische schrifften von
einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der
betrug offenbar worden/ da sonst solche schriff-
ten in ihrem werth bleiben/ und nicht so gar
hoch zu halten/ noch zu verachten sind/ weil sie
den betrug vieler falschen Chimisten und Phi-
losophist
en anweisen.

100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß-
burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht-
vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/
vater der armen und unsträffliches exempel der
gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in
meiner verurtheilung aus dem Consistorio ma-
lignantium,
die er aus seinen creaturen wider
mich versammlet/ ausgesetzet/ unter dem schein
weil er meine schwester hätte/ aber aus furcht/
daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er
ihren bösen rath wider mich hindern würde. Jst
aber um seiner auffrichtigkeit willen/ und weil
er fest an der wahrheit blieb/ von der gantzen
burgerschafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz
für den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an
Klotzens stelle predigte/ und ihn/ weil er bestän-
dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach
D. Klotzen und seines Schwagers abscheid/ an
D. Klotzen stelle zum ältesten Prediger erhaben/
dabey er die Probstey nicht annehmen wolte/
die also auff Herrn Joh. Lycius deferiret ward.
Henning Witten gedencket seiner parentation
[Spaltenumbruch] über D. Klotz/ und dessen lebenslauff. Er hat 8.
söhne hinterlassen/ davon 7. studieren/ und
der ältester Joh. Mollerus, die Cymbriam litte-
ratam
ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus
aber Professor Antiquitatum zu Kiel ist. Er
ist anno 1685. gestorben und nach ihm 1698.
sein sohn Olaus Mollerus, der mich zu Amster-
dam besuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck
gewesen ist.

101. M. Johann Sturmius Prediger zu S.
Marien/ aus Teutschland als ein exul herun-
ter gekommen/ der auch viel in seinem amte
hat leiden müssen/ von seinen wiedersachern in
Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des
Klotzen und seines anhanges rath wider mich
so gar nicht hat billigen noch consentiren wol-
len/ daß er auch in einem gottseligen brieffe an
ihr Concilium sie davon abgemahnet/ und dem
Klotz davor gerathen/ seine Priester zu untersu-
chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch
mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius selig
gestorben ist.

102. M. Henrich Dame/ des vorigen
Probstes sohn und Prediger zu Oversee/ hat ein
ernstes buch wider das gottlose sauffen der men-
schen in Holstein und Dennemarck ausgegeben/
und ist/ wie auch meine andere freunde/ von des
Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeschlos-
sen/ und sein sohn vom dienst/ wie auch

103. Hn. Johann Andreas Jessens/ Pre-
digers in Groß-Wiehe seine söhne vom dienst
und beföderung/ durch D Klotzen wieder unsers
vaterlandes recht und gewohnheit ausgebis-
sen/ darauff Jura studieret und hernach am
Dänischen hoffe sehr hoch aus brete gekommen/
da auch ihr ältester bruder/ Martinus Jessen/
offentlich meine bücher in Flensburg verkaufft/
und hernach Burgermeister geworden/ an dem
ort/ da Klotzens name und same kaum mehr zu
finden; sie transit gloria mundi. Diese beyde Pre-
diger hatten des Klotzen verfolgung ihrglück viel
zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried.
Damen/
meines Großvaters geschlechte such-
te zu unterdrücken/ davon M. Henr. Dame/
meiner mutter bruder war/ und

104. Herr Joh. Andr. Jessen/ meiner
mutter schwester gehabt; dasselbe in Hollstein
so erhöhet hat/ daß sein eigen geschlecht dafür
fallen und vergehen müssen/ da meines vaters
schwester sohn/ der Herr Lilienkron Cantz-
ler in Glückstadt ist/ des Königs weinschenck/
Herr Johann Hoyer/ meine jüngste schwe-
ster geheyrathet/ Herr Johann Moth/ mei-
nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau-
en sohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren
Jessens Praesident zu Altenau und Königl.
Rath in Dennemarck sind.

105. Fridericus Petri, Prediger zu Viöl/
meiner mutter schwester sohn/ hat nach meiner
verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit
fortzuzeugen/ darin er von Herrn D. Kort-
holt
zu Kiel/ und August Giessen/ Secretarii
zu Husum Gottseligen schrifften noch mehr be-
festiget ward: colligirte daher aus Luthero
und unsern vornehmsten Theologis viele testi-
monia
von dem verfall unserer kirchen in praxi
und vielen nöthigen stücken/ durch ihre eigene
Superintendenten und bauchdiener verursachet/
und übergab solches allen seinen Hartz-Predi-
gern auff ihr gewissen zu bedencken/ und bewie-

se daß
A. K. H. Vierter Theil. E e e e e

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Paraphraſi uͤber das Neue Teſtament fortgear-
beitet und eine ſolche auslegung uͤber die
Offenbarung Johannis ausgegeben/

die von vielen hochgeachtet uud mit groſſem nu-
tzen geleſen kan werden/ darinn er auch Luthe-
rum
als einen Engel des ewigen Evange-
lii
fuͤr allen Reformatoribus ſehr hoch ruͤh-
met/
und da D. Galenus Abrahams mit ſei-
nem groſſen Collegio ſich zum Pabſt ma-
chen
und uͤber die bruͤderſchafft erheben wolte/
hat er ihn mit ſeinem anhang ſo tapffer ange-
griffen und herunter geworffen/ als kaum ein
Scribent vor ihm unter den Menniſten gethan/
deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von
Nickelen/
und andere folgen/ und alle eigen
angemaſſete hochheit der menſchen unter den
Mennoniſten herunter werffen/ gleichwie
Georg Keith/ und ſein anhang auch daſſelbe
unter den Quackern anfangen/ und alſo durch
ihren glauben und hertzhafftige bekaͤntniß der
wahrheit triumphieren/ und alles mit ſich zu der
einigkeit und gemeinſchafft der rechten Catho-
liſchen kirchen/ die allein in CHriſto iſt/ und be-
ſtehet wiederbringen koͤnnen.

99. Ulrich Pfeffer/ ein Holſteiner/ Chirurgus
und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe-
ter Arndts/ Johannes Grimmenſtein/

und vielen andern den erſten Quaͤckern zugefal-
len/ und da ſie ihren falſchen grund und licht
entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel
ſeiner inſtitutionen/ ſind ſie von ihnen aus-und
zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men-
ſchen zu ihrem Schoͤpffer und Seligmacher und
deſſen geiſt und reich in ihnen hineinwerts und
zuruͤck gewieſen. Aus deſſen gabe der Ulrich
Pfeffer vielerley ſchrifften aus Boem. Baſil. Va-
lentino, Helmontio, Paracelſo
und Weigelio,
die er fleißig geleſen/ zuſammen geſchrieben/ un-
ter dem namen E P I H, heiſt Elricus Pfeffer
Itzehoa Holſatus, welche ein Studioſus, Fran-
ciſcus
Rottmann/ und andere von ihm abge-
ſchrieben/ und fuͤr Philoſophiſche ſchrifften von
einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der
betrug offenbar worden/ da ſonſt ſolche ſchriff-
ten in ihrem werth bleiben/ und nicht ſo gar
hoch zu halten/ noch zu verachten ſind/ weil ſie
den betrug vieler falſchen Chimiſten und Phi-
loſophiſt
en anweiſen.

100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß-
burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht-
vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/
vater der armen und unſtraͤffliches exempel der
gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in
meiner verurtheilung aus dem Conſiſtorio ma-
lignantium,
die er aus ſeinen creaturen wider
mich verſammlet/ ausgeſetzet/ unter dem ſchein
weil er meine ſchweſter haͤtte/ aber aus furcht/
daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er
ihren boͤſen rath wider mich hindern wuͤrde. Jſt
aber um ſeiner auffrichtigkeit willen/ und weil
er feſt an der wahrheit blieb/ von der gantzen
burgerſchafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz
fuͤr den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an
Klotzens ſtelle predigte/ und ihn/ weil er beſtaͤn-
dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach
D. Klotzen und ſeines Schwagers abſcheid/ an
D. Klotzen ſtelle zum aͤlteſten Prediger erhaben/
dabey er die Probſtey nicht annehmen wolte/
die alſo auff Herꝛn Joh. Lycius deferiret ward.
Henning Witten gedencket ſeiner parentation
[Spaltenumbruch] uͤber D. Klotz/ und deſſen lebenslauff. Er hat 8.
ſoͤhne hinterlaſſen/ davon 7. ſtudieren/ und
der aͤlteſter Joh. Mollerus, die Cymbriam litte-
ratam
ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus
aber Profeſſor Antiquitatum zu Kiel iſt. Er
iſt anno 1685. geſtorben und nach ihm 1698.
ſein ſohn Olaus Mollerus, der mich zu Amſter-
dam beſuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck
geweſen iſt.

101. M. Johann Sturmius Prediger zu S.
Marien/ aus Teutſchland als ein exul herun-
ter gekommen/ der auch viel in ſeinem amte
hat leiden muͤſſen/ von ſeinen wiederſachern in
Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des
Klotzen und ſeines anhanges rath wider mich
ſo gar nicht hat billigen noch conſentiren wol-
len/ daß er auch in einem gottſeligen brieffe an
ihr Concilium ſie davon abgemahnet/ und dem
Klotz davor gerathen/ ſeine Prieſter zu unterſu-
chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch
mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius ſelig
geſtorben iſt.

102. M. Henrich Dame/ des vorigen
Probſtes ſohn und Prediger zu Overſee/ hat ein
ernſtes buch wider das gottloſe ſauffen der men-
ſchen in Holſtein und Dennemarck ausgegeben/
und iſt/ wie auch meine andere freunde/ von des
Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeſchloſ-
ſen/ und ſein ſohn vom dienſt/ wie auch

103. Hn. Johann Andreas Jeſſens/ Pre-
digers in Groß-Wiehe ſeine ſoͤhne vom dienſt
und befoͤderung/ durch D Klotzen wieder unſers
vaterlandes recht und gewohnheit ausgebiſ-
ſen/ darauff Jura ſtudieret und hernach am
Daͤniſchen hoffe ſehr hoch aus brete gekommen/
da auch ihr aͤlteſter bruder/ Martinus Jeſſen/
offentlich meine buͤcher in Flensburg verkaufft/
und hernach Burgermeiſter geworden/ an dem
ort/ da Klotzens name und ſame kaum mehr zu
finden; ſie tranſit gloria mundi. Dieſe beyde Pre-
digeꝛ hatten des Klotzen veꝛfolgung ihꝛgluͤck viel
zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried.
Damen/
meines Großvaters geſchlechte ſuch-
te zu unterdruͤcken/ davon M. Henr. Dame/
meiner mutter bruder war/ und

104. Herꝛ Joh. Andr. Jeſſen/ meiner
mutter ſchweſter gehabt; daſſelbe in Hollſtein
ſo erhoͤhet hat/ daß ſein eigen geſchlecht dafuͤr
fallen und vergehen muͤſſen/ da meines vaters
ſchweſter ſohn/ der Herꝛ Lilienkron Cantz-
ler in Gluͤckſtadt iſt/ des Koͤnigs weinſchenck/
Herr Johann Hoyer/ meine juͤngſte ſchwe-
ſter geheyrathet/ Herꝛ Johann Moth/ mei-
nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau-
en ſohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren
Jeſſens Præſident zu Altenau und Koͤnigl.
Rath in Dennemarck ſind.

105. Fridericus Petri, Prediger zu Vioͤl/
meiner mutter ſchweſter ſohn/ hat nach meiner
verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit
fortzuzeugen/ darin er von Herꝛn D. Kort-
holt
zu Kiel/ und Auguſt Gieſſen/ Secretarii
zu Huſum Gottſeligen ſchrifften noch mehr be-
feſtiget ward: colligirte daher aus Luthero
und unſern vornehmſten Theologis viele teſti-
monia
von dem verfall unſerer kirchen in praxi
und vielen noͤthigen ſtuͤcken/ durch ihre eigene
Superintendenten und bauchdiener veꝛuꝛſachet/
und uͤbergab ſolches allen ſeinen Hartz-Predi-
gern auff ihr gewiſſen zu bedencken/ und bewie-

ſe daß
A. K. H. Vierter Theil. E e e e e
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[769/1077] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. Paraphraſi uͤber das Neue Teſtament fortgear- beitet und eine ſolche auslegung uͤber die Offenbarung Johannis ausgegeben/ die von vielen hochgeachtet uud mit groſſem nu- tzen geleſen kan werden/ darinn er auch Luthe- rum als einen Engel des ewigen Evange- lii fuͤr allen Reformatoribus ſehr hoch ruͤh- met/ und da D. Galenus Abrahams mit ſei- nem groſſen Collegio ſich zum Pabſt ma- chen und uͤber die bruͤderſchafft erheben wolte/ hat er ihn mit ſeinem anhang ſo tapffer ange- griffen und herunter geworffen/ als kaum ein Scribent vor ihm unter den Menniſten gethan/ deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von Nickelen/ und andere folgen/ und alle eigen angemaſſete hochheit der menſchen unter den Mennoniſten herunter werffen/ gleichwie Georg Keith/ und ſein anhang auch daſſelbe unter den Quackern anfangen/ und alſo durch ihren glauben und hertzhafftige bekaͤntniß der wahrheit triumphieren/ und alles mit ſich zu der einigkeit und gemeinſchafft der rechten Catho- liſchen kirchen/ die allein in CHriſto iſt/ und be- ſtehet wiederbringen koͤnnen. 99. Ulrich Pfeffer/ ein Holſteiner/ Chirurgus und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe- ter Arndts/ Johannes Grimmenſtein/ und vielen andern den erſten Quaͤckern zugefal- len/ und da ſie ihren falſchen grund und licht entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel ſeiner inſtitutionen/ ſind ſie von ihnen aus-und zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men- ſchen zu ihrem Schoͤpffer und Seligmacher und deſſen geiſt und reich in ihnen hineinwerts und zuruͤck gewieſen. Aus deſſen gabe der Ulrich Pfeffer vielerley ſchrifften aus Boem. Baſil. Va- lentino, Helmontio, Paracelſo und Weigelio, die er fleißig geleſen/ zuſammen geſchrieben/ un- ter dem namen E P I H, heiſt Elricus Pfeffer Itzehoa Holſatus, welche ein Studioſus, Fran- ciſcus Rottmann/ und andere von ihm abge- ſchrieben/ und fuͤr Philoſophiſche ſchrifften von einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der betrug offenbar worden/ da ſonſt ſolche ſchriff- ten in ihrem werth bleiben/ und nicht ſo gar hoch zu halten/ noch zu verachten ſind/ weil ſie den betrug vieler falſchen Chimiſten und Phi- loſophiſten anweiſen. 100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß- burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht- vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/ vater der armen und unſtraͤffliches exempel der gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in meiner verurtheilung aus dem Conſiſtorio ma- lignantium, die er aus ſeinen creaturen wider mich verſammlet/ ausgeſetzet/ unter dem ſchein weil er meine ſchweſter haͤtte/ aber aus furcht/ daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er ihren boͤſen rath wider mich hindern wuͤrde. Jſt aber um ſeiner auffrichtigkeit willen/ und weil er feſt an der wahrheit blieb/ von der gantzen burgerſchafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz fuͤr den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an Klotzens ſtelle predigte/ und ihn/ weil er beſtaͤn- dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach D. Klotzen und ſeines Schwagers abſcheid/ an D. Klotzen ſtelle zum aͤlteſten Prediger erhaben/ dabey er die Probſtey nicht annehmen wolte/ die alſo auff Herꝛn Joh. Lycius deferiret ward. Henning Witten gedencket ſeiner parentation uͤber D. Klotz/ und deſſen lebenslauff. Er hat 8. ſoͤhne hinterlaſſen/ davon 7. ſtudieren/ und der aͤlteſter Joh. Mollerus, die Cymbriam litte- ratam ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus aber Profeſſor Antiquitatum zu Kiel iſt. Er iſt anno 1685. geſtorben und nach ihm 1698. ſein ſohn Olaus Mollerus, der mich zu Amſter- dam beſuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck geweſen iſt. 101. M. Johann Sturmius Prediger zu S. Marien/ aus Teutſchland als ein exul herun- ter gekommen/ der auch viel in ſeinem amte hat leiden muͤſſen/ von ſeinen wiederſachern in Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des Klotzen und ſeines anhanges rath wider mich ſo gar nicht hat billigen noch conſentiren wol- len/ daß er auch in einem gottſeligen brieffe an ihr Concilium ſie davon abgemahnet/ und dem Klotz davor gerathen/ ſeine Prieſter zu unterſu- chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius ſelig geſtorben iſt. 102. M. Henrich Dame/ des vorigen Probſtes ſohn und Prediger zu Overſee/ hat ein ernſtes buch wider das gottloſe ſauffen der men- ſchen in Holſtein und Dennemarck ausgegeben/ und iſt/ wie auch meine andere freunde/ von des Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeſchloſ- ſen/ und ſein ſohn vom dienſt/ wie auch 103. Hn. Johann Andreas Jeſſens/ Pre- digers in Groß-Wiehe ſeine ſoͤhne vom dienſt und befoͤderung/ durch D Klotzen wieder unſers vaterlandes recht und gewohnheit ausgebiſ- ſen/ darauff Jura ſtudieret und hernach am Daͤniſchen hoffe ſehr hoch aus brete gekommen/ da auch ihr aͤlteſter bruder/ Martinus Jeſſen/ offentlich meine buͤcher in Flensburg verkaufft/ und hernach Burgermeiſter geworden/ an dem ort/ da Klotzens name und ſame kaum mehr zu finden; ſie tranſit gloria mundi. Dieſe beyde Pre- digeꝛ hatten des Klotzen veꝛfolgung ihꝛgluͤck viel zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried. Damen/ meines Großvaters geſchlechte ſuch- te zu unterdruͤcken/ davon M. Henr. Dame/ meiner mutter bruder war/ und 104. Herꝛ Joh. Andr. Jeſſen/ meiner mutter ſchweſter gehabt; daſſelbe in Hollſtein ſo erhoͤhet hat/ daß ſein eigen geſchlecht dafuͤr fallen und vergehen muͤſſen/ da meines vaters ſchweſter ſohn/ der Herꝛ Lilienkron Cantz- ler in Gluͤckſtadt iſt/ des Koͤnigs weinſchenck/ Herr Johann Hoyer/ meine juͤngſte ſchwe- ſter geheyrathet/ Herꝛ Johann Moth/ mei- nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau- en ſohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren Jeſſens Præſident zu Altenau und Koͤnigl. Rath in Dennemarck ſind. 105. Fridericus Petri, Prediger zu Vioͤl/ meiner mutter ſchweſter ſohn/ hat nach meiner verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit fortzuzeugen/ darin er von Herꝛn D. Kort- holt zu Kiel/ und Auguſt Gieſſen/ Secretarii zu Huſum Gottſeligen ſchrifften noch mehr be- feſtiget ward: colligirte daher aus Luthero und unſern vornehmſten Theologis viele teſti- monia von dem verfall unſerer kirchen in praxi und vielen noͤthigen ſtuͤcken/ durch ihre eigene Superintendenten und bauchdiener veꝛuꝛſachet/ und uͤbergab ſolches allen ſeinen Hartz-Predi- gern auff ihr gewiſſen zu bedencken/ und bewie- ſe daß A. K. H. Vierter Theil. E e e e e

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1077>, abgerufen am 22.12.2024.