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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/
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MDC.
biß
MDCC.
chen ärgerniß dem teuffel in ihrem wüten und
toben gar unterworffen.

4. Die völcker dieser vierten Monarchie/ zu-
forderst aber die Schweden oder aus mitter-
nacht in das Teutschland hineingefallne völcker
betreffend.

5. Die hölle hat und behältihre seele oder ra-
chen über alle spötter und gottlose verächter
weit offen. -- Dieser obschwebenden noth
und kriegs-empörungen halb von wegen aller
andern Regenten im hauß Ahab/ an den Chur-
sürsten von Brandenburg gelanget.

6. Das hauß Ahab mit samt den Babylo-
niern/ deß höllischen drachen geschlecht betref-
fend.

7. Schreiben an den Churfürsten zu Bran-
denburg und an E. Rath zu Saltzwedel wegen
einer grossen Gottslästerung eines falschen
Propheten und reissenden seelen-wolffs etc.

8. Copia zweyer schreiben/ welche der kriegs-
fürst des HErrn Zebaoth des obschwebenden
unwesens halb in dem Röm. Reich vor etlichen
jahren schon an den Churfürsten von Sachsen
gelangen lassen/ von wegen desselbigen bundes/
welchen derselbe wider GOtt und seine gläubi-
ge mit dem Käyser eingegangen und gemacht
hat.

9. Mandat oder befehl/ so GOttes urtheil/
gericht und kriegs-regiment betrifft/ wegen des
tobens der gottlosen Heiden oder falschen Chri-
sten/ so die erdezu verderben zornig worden etc.

10. Copia eines schreibens/ so von wegen
aller hohen schulen/ schrifften und welt-gelehr-
ten 1. Joh. 4. 2. Tim. 4. in dem gantzen Teutschen
land/ zuförderst an die hohe Obrigkeit des
hauses Sachsen etc. sowol auch an andere Für-
sten und richter zu gelangen abgangen/ Mich. 7.
als welche durch aufflösung des bandes der lie-
be GOttes voneinander getrennet/ Hos. 10. im
irrthum oder gewissens-finsterniß wandeln/ 2.
Pet. 2. Eph. 4. 2. Cor. 4. und geistlich schon todt
sind. Jesa. 26. Apoc. 12. 20. 22.

Dieses werden die meisten scripta von Gifft-
heilen seyn/ von welchem ich mich nun zu den
folgenden personen/ so hieher gehören/ wende.

14. Unter die verdächtigen leute wird auch mit
gerechnet eine frau aus Hollstein/ Anna Owena
Hoyerin
genant/ welche aus einem vornehmen
geschlecht entsprossen gewesen/ (wie Burchardus
in den anmerckungen über A. Bourignon praef.
p. C.
7. schreibt) und auch um den anfang des
Teutschen krieges und weiter hin gelebet/ und
mit denen Predigern im Hollsteinischen gar
viel zu thun gehabt. Jhre schrifften sind zu
Amsterdam anno 1650. anslicht kommen/ be-
stehende aus Teutschen reimen/ und zwar unter
diesen tituln nacheinander:

Der Hoy-
trin
schrifften/
1. Geistlich gespräch zwischen mutter und kind
vom wahren Christenthum.
2. Einfältige wahrheit.
3. Schreiben an die Herrn Titul-träger von
hohen sehulen.
4. Schreiben an Peer/ Niels söhne tho Wester-
wyk.
5. Das buch Ruth in Teutsche reime gestellet.
6. Zueignungs-schrifft.
7. Trost im trauren.
8. Von der fürsehung GOttes.
9. CHristi güldene cron.
10. A. O. H. guter rath an alle alte wittwen.
[Spaltenumbruch]
11. Kurtz bedencken von der alten weiber hey-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

rath.
12. Bedencken von Schwenckfelds buch vom
wort GOttes.
13. Teutsche wahrheit.
14. Posaunenschall.
15. Schreiben an die gemeine im land Holl-
stein.
16. De Dänische Dörp-pape/ oder Dorff-
pfaffe.
17. Schreiben an die gemeine in Engelland.
18. Lob-liedlein/ zu ehren dem Königreich
Schweden.
19. Freuden-liedlein auff die ankunfft J. K. M.
in Stockholm.
20. Zwey geistliche gesänge.
21. Liedlein von den geld-liebenden welt-freun-
den.
22. Geistlich gesang.
23. Neu-jahrs-wunsch.

15. So viel man aus diesen sehen kan/ hatund leben.
sie schon um das jahr 1627. zu schreiben ange-
fangen/ und sich wegen vieler verfolgungen hin
und wieder auffhalten müssen. Sie ist auch
zuletzt anno 1644. auff recommendation der
Hertzogin von Hollstein an die Königin Chri-
stina nach Schweden kommen im 64. jahr ih-
res alters/ wie sie p. 280. gedencket/ da sie zu-
gleich klaget/ sie habe viel jahr lang arm und
elend als eine wittwe in der fremde sitzen müssen.
Jhre gegner haben auch nach ihrem tode gar
übel von ihr geurtheilet/ und ihr unter andern
nach gesaget/ sie hätte aus einem Weigelianische
geist kein lebendiges thier tödten wollen/ und
lauter todte stinckende fische gekaufft und geges-
sen/ wie bey Colbergen 1. c. p. 245. zu sehen.
Auch heist sie daselbst eine schwärmerin/ weil
sie die Rosencreutzer/ den David Georg/
Schwenckfelden/ die Chiliasten und Weigeli-
an
er gelobet. Von Schwenckfelden stehet p.
156. ein gantzes carmen über dessen buch vom
worte Gottes/
worinne sich auch ihren begriff
von dieser materie also von sich schreibet:

Aber GOttes wort/ JEsus CHrist/Bekäntniß
von der er-
lenchtung.
Jst geist und leben/ redt inwendig/
Machet allein das hertz verständig/
Aendert der menschen sinn und muth/
Reicht weiter dann der buchstab thut.
Das äusser nur die ohren rührt/
Daß inner wort zum geist einführt/
Bringt mit ihm lebens-krafft und safft/
Ohn diß das äusser wenig schafft;
Drum soll man nach dem innern trachten/
Das äusser aber nicht verachten/
Sondern zum zeugnis nehmen an/
Weil es uns dazu dienen kan/
Und ist darum gebracht ans licht/
Daß es uns sey zum unterricht/
Uns tröst/ lehr und vermahn mit fleiß/
Zuführ/ und auff das inner weiß:
Kan sonst nichts mehr/ ist viel zu schlecht;
Der geist ist Herr/ der buchstab knecht.
So ich des worts krafft soll geniessen
Muß der Herr selbst mein hertz auffschliessen;
Gleichwie der Purpur-krämerinnen/
Als wir in Actis lesen können.
Umsonst ist/ was man hört und list/
So nicht das wort inwendig ist.
Paulus pflantzt/ Apollo begeust/
Vom HErren das gedeyen fleust/
Das

Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
chen aͤrgerniß dem teuffel in ihrem wuͤten und
toben gar unterworffen.

4. Die voͤlcker dieſer vierten Monarchie/ zu-
forderſt aber die Schweden oder aus mitter-
nacht in das Teutſchland hineingefallne voͤlcker
betreffend.

5. Die hoͤlle hat und behaͤltihre ſeele oder ra-
chen uͤber alle ſpoͤtter und gottloſe veraͤchter
weit offen. — Dieſer obſchwebenden noth
und kriegs-empoͤrungen halb von wegen aller
andern Regenten im hauß Ahab/ an den Chur-
ſuͤrſten von Brandenburg gelanget.

6. Das hauß Ahab mit ſamt den Babylo-
niern/ deß hoͤlliſchen drachen geſchlecht betref-
fend.

7. Schreiben an den Churfuͤrſten zu Bran-
denburg und an E. Rath zu Saltzwedel wegen
einer groſſen Gottslaͤſterung eines falſchen
Propheten und reiſſenden ſeelen-wolffs ꝛc.

8. Copia zweyer ſchreiben/ welche der kriegs-
fuͤrſt des HErꝛn Zebaoth des obſchwebenden
unweſens halb in dem Roͤm. Reich vor etlichen
jahren ſchon an den Churfuͤrſten von Sachſen
gelangen laſſen/ von wegen deſſelbigen bundes/
welchen derſelbe wider GOtt und ſeine glaͤubi-
ge mit dem Kaͤyſer eingegangen und gemacht
hat.

9. Mandat oder befehl/ ſo GOttes urtheil/
gericht und kriegs-regiment betrifft/ wegen des
tobens der gottloſen Heiden oder falſchen Chri-
ſten/ ſo die erdezu verderben zornig worden ꝛc.

10. Copia eines ſchreibens/ ſo von wegen
aller hohen ſchulen/ ſchrifften und welt-gelehr-
ten 1. Joh. 4. 2. Tim. 4. in dem gantzen Teutſchen
land/ zufoͤrderſt an die hohe Obrigkeit des
hauſes Sachſen ꝛc. ſowol auch an andere Fuͤr-
ſten und richter zu gelangen abgangen/ Mich. 7.
als welche durch auffloͤſung des bandes der lie-
be GOttes voneinander getrennet/ Hoſ. 10. im
irꝛthum oder gewiſſens-finſterniß wandeln/ 2.
Pet. 2. Eph. 4. 2. Cor. 4. und geiſtlich ſchon todt
ſind. Jeſa. 26. Apoc. 12. 20. 22.

Dieſes werden die meiſten ſcripta von Gifft-
heilen ſeyn/ von welchem ich mich nun zu den
folgenden perſonen/ ſo hieher gehoͤren/ wende.

14. Unter die verdaͤchtigen leute wird auch mit
gerechnet eine frau aus Hollſtein/ Anna Owena
Hoyerin
genant/ welche aus einem vornehmen
geſchlecht entſproſſen geweſen/ (wie Burchardus
in den anmerckungen uͤber A. Bourignon præf.
p. C.
7. ſchreibt) und auch um den anfang des
Teutſchen krieges und weiter hin gelebet/ und
mit denen Predigern im Hollſteiniſchen gar
viel zu thun gehabt. Jhre ſchrifften ſind zu
Amſterdam anno 1650. anslicht kommen/ be-
ſtehende aus Teutſchen reimen/ und zwar unter
dieſen tituln nacheinander:

Der Hoy-
trin
ſchrifften/
1. Geiſtlich geſpraͤch zwiſchen mutter und kind
vom wahren Chriſtenthum.
2. Einfaͤltige wahrheit.
3. Schreiben an die Herꝛn Titul-traͤger von
hohen ſehulen.
4. Schreiben an Peer/ Niels ſoͤhne tho Weſter-
wyk.
5. Das buch Ruth in Teutſche reime geſtellet.
6. Zueignungs-ſchrifft.
7. Troſt im trauren.
8. Von der fuͤrſehung GOttes.
9. CHriſti guͤldene cron.
10. A. O. H. guter rath an alle alte wittwen.
[Spaltenumbruch]
11. Kurtz bedencken von der alten weiber hey-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

rath.
12. Bedencken von Schwenckfelds buch vom
wort GOttes.
13. Teutſche wahrheit.
14. Poſaunenſchall.
15. Schreiben an die gemeine im land Holl-
ſtein.
16. De Daͤniſche Doͤrp-pape/ oder Dorff-
pfaffe.
17. Schreiben an die gemeine in Engelland.
18. Lob-liedlein/ zu ehren dem Koͤnigreich
Schweden.
19. Freuden-liedlein auff die ankunfft J. K. M.
in Stockholm.
20. Zwey geiſtliche geſaͤnge.
21. Liedlein von den geld-liebenden welt-freun-
den.
22. Geiſtlich geſang.
23. Neu-jahrs-wunſch.

15. So viel man aus dieſen ſehen kan/ hatund leben.
ſie ſchon um das jahr 1627. zu ſchreiben ange-
fangen/ und ſich wegen vieler verfolgungen hin
und wieder auffhalten muͤſſen. Sie iſt auch
zuletzt anno 1644. auff recommendation der
Hertzogin von Hollſtein an die Koͤnigin Chri-
ſtina nach Schweden kommen im 64. jahr ih-
res alters/ wie ſie p. 280. gedencket/ da ſie zu-
gleich klaget/ ſie habe viel jahr lang arm und
elend als eine wittwe in der fremde ſitzen muͤſſen.
Jhre gegner haben auch nach ihrem tode gar
uͤbel von ihr geurtheilet/ und ihr unter andern
nach geſaget/ ſie haͤtte aus einem Weigelianiſchē
geiſt kein lebendiges thier toͤdten wollen/ und
lauter todte ſtinckende fiſche gekaufft und gegeſ-
ſen/ wie bey Colbergen 1. c. p. 245. zu ſehen.
Auch heiſt ſie daſelbſt eine ſchwaͤrmerin/ weil
ſie die Roſencreutzer/ den David Georg/
Schwenckfelden/ die Chiliaſten und Weigeli-
an
er gelobet. Von Schwenckfelden ſtehet p.
156. ein gantzes carmen uͤber deſſen buch vom
worte Gottes/
worinne ſich auch ihren begriff
von dieſer materie alſo von ſich ſchreibet:

Aber GOttes wort/ JEſus CHriſt/Bekaͤntniß
von der er-
lenchtung.
Jſt geiſt und leben/ redt inwendig/
Machet allein das hertz verſtaͤndig/
Aendert der menſchen ſinn und muth/
Reicht weiter dann der buchſtab thut.
Das aͤuſſer nur die ohren ruͤhrt/
Daß inner wort zum geiſt einfuͤhrt/
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Drum ſoll man nach dem innern trachten/
Das aͤuſſer aber nicht verachten/
Sondern zum zeugnis nehmen an/
Weil es uns dazu dienen kan/
Und iſt darum gebracht ans licht/
Daß es uns ſey zum unterricht/
Uns troͤſt/ lehr und vermahn mit fleiß/
Zufuͤhr/ und auff das inner weiß:
Kan ſonſt nichts mehr/ iſt viel zu ſchlecht;
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So ich des worts krafft ſoll genieſſen
Muß der Herꝛ ſelbſt mein hertz auffſchlieſſen;
Gleichwie der Purpur-kraͤmerinnen/
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[102/0114] Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/ chen aͤrgerniß dem teuffel in ihrem wuͤten und toben gar unterworffen. Jahr MDC. biß MDCC. 4. Die voͤlcker dieſer vierten Monarchie/ zu- forderſt aber die Schweden oder aus mitter- nacht in das Teutſchland hineingefallne voͤlcker betreffend. 5. Die hoͤlle hat und behaͤltihre ſeele oder ra- chen uͤber alle ſpoͤtter und gottloſe veraͤchter weit offen. — Dieſer obſchwebenden noth und kriegs-empoͤrungen halb von wegen aller andern Regenten im hauß Ahab/ an den Chur- ſuͤrſten von Brandenburg gelanget. 6. Das hauß Ahab mit ſamt den Babylo- niern/ deß hoͤlliſchen drachen geſchlecht betref- fend. 7. Schreiben an den Churfuͤrſten zu Bran- denburg und an E. Rath zu Saltzwedel wegen einer groſſen Gottslaͤſterung eines falſchen Propheten und reiſſenden ſeelen-wolffs ꝛc. 8. Copia zweyer ſchreiben/ welche der kriegs- fuͤrſt des HErꝛn Zebaoth des obſchwebenden unweſens halb in dem Roͤm. Reich vor etlichen jahren ſchon an den Churfuͤrſten von Sachſen gelangen laſſen/ von wegen deſſelbigen bundes/ welchen derſelbe wider GOtt und ſeine glaͤubi- ge mit dem Kaͤyſer eingegangen und gemacht hat. 9. Mandat oder befehl/ ſo GOttes urtheil/ gericht und kriegs-regiment betrifft/ wegen des tobens der gottloſen Heiden oder falſchen Chri- ſten/ ſo die erdezu verderben zornig worden ꝛc. 10. Copia eines ſchreibens/ ſo von wegen aller hohen ſchulen/ ſchrifften und welt-gelehr- ten 1. Joh. 4. 2. Tim. 4. in dem gantzen Teutſchen land/ zufoͤrderſt an die hohe Obrigkeit des hauſes Sachſen ꝛc. ſowol auch an andere Fuͤr- ſten und richter zu gelangen abgangen/ Mich. 7. als welche durch auffloͤſung des bandes der lie- be GOttes voneinander getrennet/ Hoſ. 10. im irꝛthum oder gewiſſens-finſterniß wandeln/ 2. Pet. 2. Eph. 4. 2. Cor. 4. und geiſtlich ſchon todt ſind. Jeſa. 26. Apoc. 12. 20. 22. Dieſes werden die meiſten ſcripta von Gifft- heilen ſeyn/ von welchem ich mich nun zu den folgenden perſonen/ ſo hieher gehoͤren/ wende. 14. Unter die verdaͤchtigen leute wird auch mit gerechnet eine frau aus Hollſtein/ Anna Owena Hoyerin genant/ welche aus einem vornehmen geſchlecht entſproſſen geweſen/ (wie Burchardus in den anmerckungen uͤber A. Bourignon præf. p. C. 7. ſchreibt) und auch um den anfang des Teutſchen krieges und weiter hin gelebet/ und mit denen Predigern im Hollſteiniſchen gar viel zu thun gehabt. Jhre ſchrifften ſind zu Amſterdam anno 1650. anslicht kommen/ be- ſtehende aus Teutſchen reimen/ und zwar unter dieſen tituln nacheinander: 1. Geiſtlich geſpraͤch zwiſchen mutter und kind vom wahren Chriſtenthum. 2. Einfaͤltige wahrheit. 3. Schreiben an die Herꝛn Titul-traͤger von hohen ſehulen. 4. Schreiben an Peer/ Niels ſoͤhne tho Weſter- wyk. 5. Das buch Ruth in Teutſche reime geſtellet. 6. Zueignungs-ſchrifft. 7. Troſt im trauren. 8. Von der fuͤrſehung GOttes. 9. CHriſti guͤldene cron. 10. A. O. H. guter rath an alle alte wittwen. 11. Kurtz bedencken von der alten weiber hey- rath. 12. Bedencken von Schwenckfelds buch vom wort GOttes. 13. Teutſche wahrheit. 14. Poſaunenſchall. 15. Schreiben an die gemeine im land Holl- ſtein. 16. De Daͤniſche Doͤrp-pape/ oder Dorff- pfaffe. 17. Schreiben an die gemeine in Engelland. 18. Lob-liedlein/ zu ehren dem Koͤnigreich Schweden. 19. Freuden-liedlein auff die ankunfft J. K. M. in Stockholm. 20. Zwey geiſtliche geſaͤnge. 21. Liedlein von den geld-liebenden welt-freun- den. 22. Geiſtlich geſang. 23. Neu-jahrs-wunſch. 15. So viel man aus dieſen ſehen kan/ hat ſie ſchon um das jahr 1627. zu ſchreiben ange- fangen/ und ſich wegen vieler verfolgungen hin und wieder auffhalten muͤſſen. Sie iſt auch zuletzt anno 1644. auff recommendation der Hertzogin von Hollſtein an die Koͤnigin Chri- ſtina nach Schweden kommen im 64. jahr ih- res alters/ wie ſie p. 280. gedencket/ da ſie zu- gleich klaget/ ſie habe viel jahr lang arm und elend als eine wittwe in der fremde ſitzen muͤſſen. Jhre gegner haben auch nach ihrem tode gar uͤbel von ihr geurtheilet/ und ihr unter andern nach geſaget/ ſie haͤtte aus einem Weigelianiſchē geiſt kein lebendiges thier toͤdten wollen/ und lauter todte ſtinckende fiſche gekaufft und gegeſ- ſen/ wie bey Colbergen 1. c. p. 245. zu ſehen. Auch heiſt ſie daſelbſt eine ſchwaͤrmerin/ weil ſie die Roſencreutzer/ den David Georg/ Schwenckfelden/ die Chiliaſten und Weigeli- aner gelobet. Von Schwenckfelden ſtehet p. 156. ein gantzes carmen uͤber deſſen buch vom worte Gottes/ worinne ſich auch ihren begriff von dieſer materie alſo von ſich ſchreibet: und leben. Aber GOttes wort/ JEſus CHriſt/ Jſt geiſt und leben/ redt inwendig/ Machet allein das hertz verſtaͤndig/ Aendert der menſchen ſinn und muth/ Reicht weiter dann der buchſtab thut. Das aͤuſſer nur die ohren ruͤhrt/ Daß inner wort zum geiſt einfuͤhrt/ Bringt mit ihm lebens-krafft und ſafft/ Ohn diß das aͤuſſer wenig ſchafft; Drum ſoll man nach dem innern trachten/ Das aͤuſſer aber nicht verachten/ Sondern zum zeugnis nehmen an/ Weil es uns dazu dienen kan/ Und iſt darum gebracht ans licht/ Daß es uns ſey zum unterricht/ Uns troͤſt/ lehr und vermahn mit fleiß/ Zufuͤhr/ und auff das inner weiß: Kan ſonſt nichts mehr/ iſt viel zu ſchlecht; Der geiſt iſt Herꝛ/ der buchſtab knecht. So ich des worts krafft ſoll genieſſen Muß der Herꝛ ſelbſt mein hertz auffſchlieſſen; Gleichwie der Purpur-kraͤmerinnen/ Als wir in Actis leſen koͤnnen. Umſonſt iſt/ was man hoͤrt und liſt/ So nicht das wort inwendig iſt. Paulus pflantzt/ Apollo begeuſt/ Vom HErren das gedeyen fleuſt/ Das

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/114>, abgerufen am 22.12.2024.