Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. [Spaltenumbruch]
hüten mit Christlicher bescheidenheit erinnertfol. 296.werden möchten. Das haben E. F. Durchl. unsern gnädigstem Fürsten und Herrn zu unserm nuterthänigstem bedencken wir anderweit also gehorsamst eröffnen sollen. Und befehlen E. F. D. samt dero getreuen landen und kirchen dem haupte der kirchen Christo Jesu/ der zutrete den satan unter unsere füsse in kurtzem/ und gebe frie- den allenthalben und auff allerley weise! Verbleiben E. F. Durchl. unsers gnädigsten Fürsten und Herrn Jena den 8. Decembris 1661. Unterthänigste/ gehorsamste und pflichtschuldigste Diener Decanus, Senior und an- dere Doctores der Theologischen Facul- tät zu Jena. Praelecta sententia Remotionis d. 12. De- Seidenbecher erinnert bey durchlesung des Fürstl. Sächs. zum Hochlöbl. Consi- storio wolverordnete Herren Praeses und sämtl. Affessores &c. Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren etc. E. Magnificentz und Herrl ist bester massen REVERS. fol. 322.Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero Georg Laurent. Seidenbecher etc. (L. S.) Bescheid. Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-fol. 325. Regno
Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. [Spaltenumbruch]
huͤten mit Chriſtlicher beſcheidenheit erinnertfol. 296.werden moͤchten. Das haben E. F. Durchl. unſern gnaͤdigſtem Fuͤꝛſten und Herꝛn zu unſeꝛm nuterthaͤnigſtem bedencken wir anderweit alſo gehorſamſt eroͤffnen ſollen. Und befehlen E. F. D. ſamt dero getreuen landen und kirchen dem haupte der kirchen Chriſto Jeſu/ der zutrete den ſatan unter unſere fuͤſſe in kurtzem/ und gebe frie- den allenthalben und auff allerley weiſe! Verbleiben E. F. Durchl. unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herꝛn Jena den 8. Decembris 1661. Unterthaͤnigſte/ gehorſamſte und pflichtſchuldigſte Diener Decanus, Senior und an- dere Doctores der Theologiſchen Facul- taͤt zu Jena. Prælecta ſententia Remotionis d. 12. De- Seidenbecher erinnert bey durchleſung des Fuͤrſtl. Saͤchſ. zum Hochloͤbl. Conſi- ſtorio wolverordnete Herren Præſes und ſaͤmtl. Affeſſores &c. Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren ꝛc. E. Magnificentz und Herꝛl iſt beſter maſſen REVERS. fol. 322.Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero Georg Laurent. Seidenbecher ꝛc. (L. S.) Beſcheid. Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-fol. 325. Regno
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="3"> <div n="4"> <floatingText> <body> <p><pb facs="#f1144" n="836"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur.</hi> Seidenbechers.</fw><lb/><cb/> huͤten mit Chriſtlicher beſcheidenheit erinnert<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 296.</note>werden moͤchten. Das haben E. F. Durchl.<lb/> unſern gnaͤdigſtem Fuͤꝛſten und Herꝛn zu unſeꝛm<lb/> nuterthaͤnigſtem bedencken wir anderweit alſo<lb/> gehorſamſt eroͤffnen ſollen. Und befehlen E. F.<lb/> D. ſamt dero getreuen landen und kirchen dem<lb/> haupte der kirchen Chriſto Jeſu/ der zutrete den<lb/> ſatan unter unſere fuͤſſe in kurtzem/ und gebe frie-<lb/> den allenthalben und auff allerley weiſe!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Verbleiben<lb/><hi rendition="#fr">E. F. Durchl. unſers gnaͤdigſten<lb/> Fuͤrſten und Herꝛn</hi><lb/><hi rendition="#aq">Jena</hi> <hi rendition="#fr">den</hi> 8. <hi rendition="#aq">Decembris</hi> 1661.<lb/> Unterthaͤnigſte/ gehorſamſte und<lb/> pflichtſchuldigſte Diener<lb/><hi rendition="#aq">Decanus, Senior</hi> <hi rendition="#fr">und an-<lb/> dere</hi> <hi rendition="#aq">Doctores</hi> <hi rendition="#fr">der</hi><lb/><hi rendition="#aq">Theologi</hi><hi rendition="#fr">ſchen</hi> <hi rendition="#aq">Facul-<lb/> t</hi><hi rendition="#fr">aͤt zu</hi> <hi rendition="#aq">Jena.</hi></hi> </salute> </closer><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 309.</note> <postscript> <p><hi rendition="#aq">Prælecta ſententia Remotionis d. 12. De-<lb/> cembris</hi> faͤngt Seidenbecher nach erwehnung<lb/> ſeines weibes und der kinder hierdurch erfolgen-<lb/> des elendes zu weinen an/ bleibt jedoch der<lb/> haupt-ſache halber <hi rendition="#aq">ſine revocatione</hi> beſtaͤndig.</p><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 311.</note> <p>Seidenbecher erinnert bey durchleſung des<lb/><hi rendition="#aq">Reverſus,</hi> daß er die worte: <hi rendition="#fr">Niemand zu<lb/> verfuͤhren</hi> nach des <hi rendition="#aq">Conſiſtorii</hi> meinung ver-<lb/> ſtanden haben wolle. <hi rendition="#aq">Conſiſt.</hi> beliebt ſolche zu<lb/><hi rendition="#aq">punctir</hi>en.</p> </postscript> </body> </floatingText><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 312.</note> <floatingText> <body> <opener> <salute> <hi rendition="#fr">Fuͤrſtl. Saͤchſ. zum Hochloͤbl.</hi> <hi rendition="#aq">Conſi-<lb/> ſtorio</hi> <hi rendition="#fr">wolverordnete Herren</hi> <hi rendition="#aq">Præſes</hi><lb/> <hi rendition="#fr">und ſaͤmtl.</hi> <hi rendition="#aq">Affeſſores &c.</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren ꝛc.</p><lb/> <p>E. <hi rendition="#aq">Magnificen</hi>tz und Herꝛl iſt beſter maſſen<lb/> bekannt/ was in vorigen wochen biß dahero<lb/> in meiner bewuſten ſache nun unterſchiedlich<lb/> vorgelauffen/ auch weſſen ich mich ſolches han-<lb/> dels wegen ſo wol mund-als ſchrifftlich erklaͤ-<lb/> ret/ und darauff nunmehro etliche zeit allhier der<lb/> endlichen <hi rendition="#aq">Reſolution</hi> mit verlangen erwartet.<lb/> Wie ich nun ſolches dem Fuͤrſtlichen <hi rendition="#aq">Conſiſto-<lb/> rio</hi> zu gebuͤhrender folge und ſchuldigem <hi rendition="#aq">Re-<lb/> ſpect</hi> biß dahero gern und willig gethan: Alſo<lb/> kan ich ferner nicht unterlaſſen ꝛc. ꝛc. bittet um<lb/> verſtattung ſich wieder zu ſeinem weib und kin-<lb/> dern zu begeben. <hi rendition="#aq">Gotha</hi> den 10. <hi rendition="#aq">Decembris</hi><lb/> 1661.</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">REVERS.</hi> </p><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 322.</note> <p>Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero<lb/> geweſener Pfarrer zu Unterneubron uhrkunde<lb/> und bekenne hiermit/ demnach in dem vom<lb/> F. S. <hi rendition="#aq">Conſiſtorio</hi> auff Friedenſtein wegen<lb/> meines von dem alſo genannten <hi rendition="#aq">Regno Mil-<lb/> lennario</hi> habenden wahns heute <hi rendition="#aq">dato</hi> ertheil-<lb/> ten beſcheide mir unter andern auch auferleget<lb/> worden/ mich durch einen <hi rendition="#aq">Revers</hi> ausdruͤck-<lb/> lich dahin zu verbinden/ daß ich jetzt gedach-<lb/> tes mein <hi rendition="#aq">Dogma de R. M.</hi> und was demſelben<lb/> anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und dazu<lb/> gehoͤrigen landen weder muͤndlich noch ſchrift-<lb/> lich fortzupflantzen/ oder daſſelbe jemand bey-<lb/> zubringen/ <hi rendition="#fr">und alſo ihn damit zu verfuͤh-<lb/> ren/</hi> mich unterfangen wolle/ und dann mir<lb/> oblieget und gebuͤhret ſolchem <hi rendition="#aq">Conſiſtorial-</hi><lb/> beſcheide gehorſamlich nachzukommen; Als<lb/> gelobe und verpflichte ich mich hiemit/ und<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 323.</note>krafft dieſes an eides ſtatt/ daß ich ſolchem be-<lb/><cb/> ſcheide und aufflage in alle wege getreulich<lb/> nachkommen/ und alſo mehr angeregte mei-<lb/> ne von dem 1000 jaͤhrigen reich fuͤhrende mei-<lb/> nung oberwehnter maſſen in dieſem Fuͤrſten-<lb/> thum und landen weder muͤndlich noch ſchrifft-<lb/> lich fortpflantzen/ oder dieſelbe jemand bey-<lb/> bringen/ ſonſten aber insgemein mich aller<lb/> Chriſtlichen gebuͤhr nach und beſcheidentlich<lb/> erweiſen will. Uhrkuͤndlich und zu deſſen al-<lb/> len feſt und unverbruͤchlicher haltung habe ich<lb/> neben dem an eides ſtatt gethanen handgeloͤb-<lb/> niß gegenwaͤrtigen <hi rendition="#aq">Revers</hi> eigenhaͤndig unter-<lb/> ſchrieben/ und unter meinem auffgedruckten<lb/> gewoͤhnlichen pittſchafft wiſſentlich von mir<lb/> geſtellet. So geſchehen auff dem Fuͤrſtlichen<lb/> hauße Friedenſtein den 12. <hi rendition="#aq">Decembris</hi> 1661.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Georg Laurent. Seidenbecher ꝛc.<lb/> (L. S.)</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p> <hi rendition="#fr">Beſcheid.</hi> </p><lb/> <p>Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-<note place="right"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 325.</note><lb/> gezogene erkuͤndigung/ gepflogene verhoͤr und<lb/><hi rendition="#aq">Conferen</hi>tz in ſachen den von Georg <hi rendition="#aq">Laurentio</hi><lb/> Seidenbechern/ bißherigen Pfarrern zu Un-<lb/> ter-Neubrun/ im amt Eisfeldt/ ſo wol wider<lb/> die Augſpurgiſche <hi rendition="#aq">Confeſſion</hi> als allgemeine<lb/> uͤbliche kirchen- lehr gefaſten und bißhero ge-<lb/> fuͤhrten wahn <hi rendition="#aq">de Regno Millenario</hi> betref-<lb/> fend/ geben des Durchl. Hochgebohrnen<lb/> Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Ernſten/ Hertzo-<lb/> gens zu Sachſ. Juͤlich/ Cleve und Berge ꝛc.<lb/> Unſers gnaͤdigſt. Fuͤrſten und Herꝛn/ mit dero<lb/> vorwiſſen und genehmhaltung/ wir anhero<lb/> verordnete <hi rendition="#aq">Præſes/</hi> Raͤthe und Beyſitzer des<note place="right"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 326.</note><lb/> geiſtlichen <hi rendition="#aq">Conſiſtorii</hi> auff die uͤberſchickte in<lb/> dieſer ſach ergangene vollkoͤmmliche <hi rendition="#aq">Acta</hi> ein-<lb/> geholten Rath der <hi rendition="#aq">Theolog</hi>en dieſen beſcheid:<lb/> Ob wol <hi rendition="#aq">Georgius Laurentius</hi> Seidenbecher/<lb/> bißheriger Pfarrer zu Unterneubron/ die bey ſei-<lb/> ner gefaſten <hi rendition="#aq">Opinion de Millennario</hi> zum<lb/> grund geſetzten <hi rendition="#aq">Hypotheſes</hi> auf ſattſam bey vo-<lb/> riger den 20. <hi rendition="#aq">Junii</hi> allhier gehaltenen verhoͤr<lb/> und <hi rendition="#aq">Conferen</hi>tz aus klaren ſpruͤchen des heiligen<lb/> Goͤttlichen worts beſchehene unterweiſung und<lb/><hi rendition="#aq">Remonſtration</hi> fallen/ auch ſich darbey ferner<lb/><hi rendition="#aq">Information</hi> zu gewarten vernehmen laſſen;<lb/> Alldieweilen er jedennoch aber bey der juͤngſten<note place="right"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 327.</note><lb/> den 27. 28. und 29. verwichnen monats allhier<lb/> abermals angeſtellten verhoͤr und <hi rendition="#aq">Conferen</hi>tz<lb/> nicht allein vorberuͤhrte <hi rendition="#aq">Hypotheſes</hi> wieder<lb/><hi rendition="#aq">reaſſumir</hi>et/ ſondern auch ſeine haupt-<hi rendition="#aq">opini-<lb/> on</hi> von dem <hi rendition="#aq">Millennario,</hi> unerachtet ihm ſeine<lb/> vermeinte gruͤnde aus heiliger Goͤttlicher<lb/> Schrifft zu verſchiedenen malen dergeſtalt zur<lb/> gnuͤge wiederleget worden/ daß er auch ſich<lb/> ſelbſten vor <hi rendition="#aq">externè convincir</hi>et bekennen muͤſ-<lb/> ſen/ von neuem vertretten wollen/ alſo gar/<lb/> daß er auch dieſes <hi rendition="#aq">Dogma,</hi> welches er zuvorher<lb/> insgemein vor <hi rendition="#aq">indifferent</hi> geachtet/ hernach-<note place="right"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 328.</note><lb/> mals/ ſo viel ihn und ſeine perſon belanget/ nicht<lb/> vor <hi rendition="#aq">indifferent</hi> gehalten/ darzu auch ausdruͤck-<lb/> lich geſtanden/ daß er ſolches und die meinung<lb/> von dem <hi rendition="#aq">Regno Millennario</hi> an ſich ſelbſten<lb/> ſo feſt und beſtaͤndig gefaſſet/ auch derſelbigen<lb/> als einer wahrheit/ und daß es der HErꝛ geſa-<lb/> get/ in ſeinem gewiſſen dermaſſen uͤberzeuget<lb/> ſey/ daß bey ihm darinnen keine <hi rendition="#aq">information</hi><lb/> (wie denn in der that geſchehen) fruchten wuͤr-<lb/> de/ dann auch unter der handlung die allerherꝛ-<lb/> lichſten und troſtreichſten Bibliſchen texte <hi rendition="#aq">de</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Regno</hi></fw><lb/></p> </postscript> </body> </floatingText> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [836/1144]
Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
huͤten mit Chriſtlicher beſcheidenheit erinnert
werden moͤchten. Das haben E. F. Durchl.
unſern gnaͤdigſtem Fuͤꝛſten und Herꝛn zu unſeꝛm
nuterthaͤnigſtem bedencken wir anderweit alſo
gehorſamſt eroͤffnen ſollen. Und befehlen E. F.
D. ſamt dero getreuen landen und kirchen dem
haupte der kirchen Chriſto Jeſu/ der zutrete den
ſatan unter unſere fuͤſſe in kurtzem/ und gebe frie-
den allenthalben und auff allerley weiſe!
fol. 296.
Verbleiben
E. F. Durchl. unſers gnaͤdigſten
Fuͤrſten und Herꝛn
Jena den 8. Decembris 1661.
Unterthaͤnigſte/ gehorſamſte und
pflichtſchuldigſte Diener
Decanus, Senior und an-
dere Doctores der
Theologiſchen Facul-
taͤt zu Jena.
Prælecta ſententia Remotionis d. 12. De-
cembris faͤngt Seidenbecher nach erwehnung
ſeines weibes und der kinder hierdurch erfolgen-
des elendes zu weinen an/ bleibt jedoch der
haupt-ſache halber ſine revocatione beſtaͤndig.
Seidenbecher erinnert bey durchleſung des
Reverſus, daß er die worte: Niemand zu
verfuͤhren nach des Conſiſtorii meinung ver-
ſtanden haben wolle. Conſiſt. beliebt ſolche zu
punctiren.
Fuͤrſtl. Saͤchſ. zum Hochloͤbl. Conſi-
ſtorio wolverordnete Herren Præſes
und ſaͤmtl. Affeſſores &c.
Großg. Hochgeehrte und gebietende Herren ꝛc.
E. Magnificentz und Herꝛl iſt beſter maſſen
bekannt/ was in vorigen wochen biß dahero
in meiner bewuſten ſache nun unterſchiedlich
vorgelauffen/ auch weſſen ich mich ſolches han-
dels wegen ſo wol mund-als ſchrifftlich erklaͤ-
ret/ und darauff nunmehro etliche zeit allhier der
endlichen Reſolution mit verlangen erwartet.
Wie ich nun ſolches dem Fuͤrſtlichen Conſiſto-
rio zu gebuͤhrender folge und ſchuldigem Re-
ſpect biß dahero gern und willig gethan: Alſo
kan ich ferner nicht unterlaſſen ꝛc. ꝛc. bittet um
verſtattung ſich wieder zu ſeinem weib und kin-
dern zu begeben. Gotha den 10. Decembris
1661.
REVERS.
Jch Georg Lorentz Seidenbecher/ zeithero
geweſener Pfarrer zu Unterneubron uhrkunde
und bekenne hiermit/ demnach in dem vom
F. S. Conſiſtorio auff Friedenſtein wegen
meines von dem alſo genannten Regno Mil-
lennario habenden wahns heute dato ertheil-
ten beſcheide mir unter andern auch auferleget
worden/ mich durch einen Revers ausdruͤck-
lich dahin zu verbinden/ daß ich jetzt gedach-
tes mein Dogma de R. M. und was demſelben
anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und dazu
gehoͤrigen landen weder muͤndlich noch ſchrift-
lich fortzupflantzen/ oder daſſelbe jemand bey-
zubringen/ und alſo ihn damit zu verfuͤh-
ren/ mich unterfangen wolle/ und dann mir
oblieget und gebuͤhret ſolchem Conſiſtorial-
beſcheide gehorſamlich nachzukommen; Als
gelobe und verpflichte ich mich hiemit/ und
krafft dieſes an eides ſtatt/ daß ich ſolchem be-
ſcheide und aufflage in alle wege getreulich
nachkommen/ und alſo mehr angeregte mei-
ne von dem 1000 jaͤhrigen reich fuͤhrende mei-
nung oberwehnter maſſen in dieſem Fuͤrſten-
thum und landen weder muͤndlich noch ſchrifft-
lich fortpflantzen/ oder dieſelbe jemand bey-
bringen/ ſonſten aber insgemein mich aller
Chriſtlichen gebuͤhr nach und beſcheidentlich
erweiſen will. Uhrkuͤndlich und zu deſſen al-
len feſt und unverbruͤchlicher haltung habe ich
neben dem an eides ſtatt gethanen handgeloͤb-
niß gegenwaͤrtigen Revers eigenhaͤndig unter-
ſchrieben/ und unter meinem auffgedruckten
gewoͤhnlichen pittſchafft wiſſentlich von mir
geſtellet. So geſchehen auff dem Fuͤrſtlichen
hauße Friedenſtein den 12. Decembris 1661.
fol. 323.
Georg Laurent. Seidenbecher ꝛc.
(L. S.)
Beſcheid.
Auff erhaltene nachricht/ darauff weiter ein-
gezogene erkuͤndigung/ gepflogene verhoͤr und
Conferentz in ſachen den von Georg Laurentio
Seidenbechern/ bißherigen Pfarrern zu Un-
ter-Neubrun/ im amt Eisfeldt/ ſo wol wider
die Augſpurgiſche Confeſſion als allgemeine
uͤbliche kirchen- lehr gefaſten und bißhero ge-
fuͤhrten wahn de Regno Millenario betref-
fend/ geben des Durchl. Hochgebohrnen
Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Ernſten/ Hertzo-
gens zu Sachſ. Juͤlich/ Cleve und Berge ꝛc.
Unſers gnaͤdigſt. Fuͤrſten und Herꝛn/ mit dero
vorwiſſen und genehmhaltung/ wir anhero
verordnete Præſes/ Raͤthe und Beyſitzer des
geiſtlichen Conſiſtorii auff die uͤberſchickte in
dieſer ſach ergangene vollkoͤmmliche Acta ein-
geholten Rath der Theologen dieſen beſcheid:
Ob wol Georgius Laurentius Seidenbecher/
bißheriger Pfarrer zu Unterneubron/ die bey ſei-
ner gefaſten Opinion de Millennario zum
grund geſetzten Hypotheſes auf ſattſam bey vo-
riger den 20. Junii allhier gehaltenen verhoͤr
und Conferentz aus klaren ſpruͤchen des heiligen
Goͤttlichen worts beſchehene unterweiſung und
Remonſtration fallen/ auch ſich darbey ferner
Information zu gewarten vernehmen laſſen;
Alldieweilen er jedennoch aber bey der juͤngſten
den 27. 28. und 29. verwichnen monats allhier
abermals angeſtellten verhoͤr und Conferentz
nicht allein vorberuͤhrte Hypotheſes wieder
reaſſumiret/ ſondern auch ſeine haupt-opini-
on von dem Millennario, unerachtet ihm ſeine
vermeinte gruͤnde aus heiliger Goͤttlicher
Schrifft zu verſchiedenen malen dergeſtalt zur
gnuͤge wiederleget worden/ daß er auch ſich
ſelbſten vor externè convinciret bekennen muͤſ-
ſen/ von neuem vertretten wollen/ alſo gar/
daß er auch dieſes Dogma, welches er zuvorher
insgemein vor indifferent geachtet/ hernach-
mals/ ſo viel ihn und ſeine perſon belanget/ nicht
vor indifferent gehalten/ darzu auch ausdruͤck-
lich geſtanden/ daß er ſolches und die meinung
von dem Regno Millennario an ſich ſelbſten
ſo feſt und beſtaͤndig gefaſſet/ auch derſelbigen
als einer wahrheit/ und daß es der HErꝛ geſa-
get/ in ſeinem gewiſſen dermaſſen uͤberzeuget
ſey/ daß bey ihm darinnen keine information
(wie denn in der that geſchehen) fruchten wuͤr-
de/ dann auch unter der handlung die allerherꝛ-
lichſten und troſtreichſten Bibliſchen texte de
Regno
fol. 325.
fol. 326.
fol. 327.
fol. 328.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |