Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
Th. IV. Sect. II. Num. XXIII. Von Schwenckfelds absterben.
[Spaltenumbruch]

Desselbigen gleichen arch ihre wun-
derthat/ ist auch nicht lauter teuffels-
gespenst/ wie der hexen ding/ sondern
gemenget mit natürlichen wercken/ und
ahmet ein
magus immer nach der rechten
natürlichen kunst. Denn es ist viel
heimlicher würckung in der natur/ wer
dieselbige weiß anzubringen/ der thut
gleich wunder-ding/ für dene/ die es nicht
wissen/ gleichwie die Alchimisten aus
kupffer gold machen. Dieser heimlicher
erkäntnüß der natur hat Salomo durch
den Geist Gottes viel gewust/ und braucht
ihr zumal fein
3. Reg. 3. da er die zwey
weiber urtheilet über dem lebendigen
und todten kind/ und fand/ welche die
rechte mutter war/ aus dem allertieff-
sten grund der natur.
Item, also brau-
chete Jacob
Genes. 30. derselbigen kunst/
da er machet durch die bunden stecken/
daß eitel bunde schaff geboren wurden.
Diese kunst ist eine freye und rechte na-
türliche kunst/ daher kommen ist alles/
was die ärtzte und ihres gleichen von
den kräfften der kräuter/ früchte/ ertz/
stein und dergleichen wissen/ beschreiben
und brauchen. Auch wird sie in der
schrifft offt angezogen/ daß sie braucht
gleichnüß der thiere/ stein/ bäum und
kräuter etc. Ja/ derselbigen kunst haben
sich gebraucht fast sehr die Persen/ Ara-
bier und dieselbigen Morgenländer/ ha-
ben drinnen
studirt/ und ist eine ehrliche
kunst gewesen/ hat auch weise leute ge-
macht. Aber darnach sind drein gefal-
len die säue und grobe köpff/ wie in allen
künsten und lehren geschiehet/ haben
zu weit aus der strassen gefahren/ und
dieselbige edle kunst vermischt mit gau-
ckeln und zaubern.

NUM. XXIII.
Von Schwenckfelds absterben.

Es ist zwar Schwenckfelds leben in dem XVI.
buche nach allen umständen aus glaubwürdi-
gen urkunden zur gnüge vorgestellet. Weil aber
inzwischen eine merckwürdige schrifft von dessen
absterben heraus gekommen/ welche diesen theil
der Ketzer-historie ziemlich illustriren kan:
so will nicht ermangeln/ dieselbe/ weil sie ohne
dem kurtz ist/ von wort zu wort allhier beyzutra-
gen/ und so dann noch einige wichtige stellen aus
des mannes schrifften zu excerpiren/ welche die
streitigen puncte und seinen eigentlichen sinn da-
von noch deutlicher machen mögen.

Die gedachte schrifft lautet also:

Abschied Caspar Schwenckfelds.

Es sollen sich alle liebe freunde/ die die
Christliche wahrheit lieben/ die widerwärtige
rede nichts irren lassen/ daß ihm etliche übel
nachreden/ als hätte er nicht ein gut ende ge-
nommen/ welche ihm gewalt und unrecht thun/
welches ihnen selbst zum höchsten schaden wird
gelangen: Denn der H. mann GOttes ist tröst-
lich und mit freuden in die ewige ruhe GOttes
eingegange/ auch zeit und tag zuvorgesaget/ wenn
er verscheiden würde/ welches auch also gesche-
hen/ wie alle dasselbe wissen/ so bey seinem tröst-
lichen abschiede gewesen/ und es bezeugen können.
Er hat auch/ so zu rechnen/ keine grosse schmertze/
[Spaltenumbruch] noch sonderbare kranckheit gehabt: Denn der
Herr Christus/ den er immer lieb gehabt in seinem
leben/ und sein vertrauen und hoffnung auff ihn
allein/ und auff keine creatur (wie wir auch
billig alle solten thun/ so da begehren selig zu
werden) gesetzet hat/ ihn im schlaffe gantz sanfft
und lieblich abscheiden lassen. Er hat auch vor
seinem ende alle seine lehren also bestättiget/ daß
er gesagt hat/ er wisse nicht ein pünctlein darinn
zu ändern: sondern was er geschrieben/ dassel-
be habe er mit gutem gezeugniß seines gewissens
durch den Heil. Geist geschrieben/ und daß die
lehre nicht sein/ sondern des HErrn Christi und
seines geistes lehre sey/ die auch allen mitbeken-
nern vorstehen und vorgehen solte/ und erst nach
seinem tod und abschiede würde auffgehen/
mehr denn in seinem leben/ weil ihn seine wie-
derwärtigen also haben beschryen. Er hat auch
weiter vermeldet/ daß er aus GOttes gnade
vergewissert sey in seinem hertzen/ daß sein name
eingeschrieben sey in dem buch des lebens/ wie
er denn auch eine stimme gehöret hat/ ehe dann
er verschieden: Auff/ auff in den himmel; wel-
che stimme er auch zuvor gehöret hat/ da er aus
seinem vatterland ist geritten/ die da gesagt:
Auff/ auff aus dem feuer/ dieselbe stimme hat
er auff seinem lager wieder gehöret: Auff/ auff
in den himmel; dahin er auch ohne zweiffel
durch die Engel GOttes mit jubel und freuden
ist begleitet worden; Welches die wol an ihm
gemercket/ die bey seinem ende gewesen seyn:
Denn eine kleine weile vor seinem abschiede/
richtete er sich zum halben theile seinesleibes auf/
frolockete mit den händen/ und lächelte so inni-
glich und hertzlich/ ruffte einem seiner freunde/
der bey ihm stund/ mit namen/ also daß die
umständer anders nicht glaubten/ als der
HErr CHristus sey ihm erschienen/ und habe
also seine seele auffgenommen in die ewige ruhe
und seligkeit/ denn gleich verschied er/ und gab
seinen geist auff; Wie er sich denn auch vielmal
mehr in die hände des HErrn hat befohlen/
auch seinen leib. Und was herrlicher gebete und
erinnerungen er in seinem lager gethan hat/ das-
selbige mag nicht alles beschrieben werden; So
hat er auch alles/ was er hier gelassen hat/ der-
massen also verständiget/ und Christlich ver-
ordnet/ daß kein zanck/ widerwillen noch klage
niemand darwider hat/ und ist also im friede
GOttes verschieden.

Also habt ihr ein summarium seines seeligen
abschiedes/ mit der zeit/ wenns GOtt gefället/
mag was weiter davon an tag kommen. Wer
nun anders davon redet/ als hier vermeldet ist/
der thut ihm unrecht/ und wirds mit grund der
wahrheit nicht beybringen können/ das möget
ihr täglich allen wieder wärtigen antworten.
Der HErr CHristus sey gelobet in allen seinen
wercken/ der verleih uns armen auch einen sol-
chen tröstlichen abschied und ende. Die sum-
ma von des edlen und Gottseligen mannes ab-
schied hat mir der fromme und ehrenveste Ja-
cob Held mit eigener hand zugeschrieben/ der
auch neben andern vom adel und erben/ manns-
und weibspersonen bey seinem seligen und tröst-
lichen abschied gewesen/ derer namen mir wol
bekannt/ aber um der tyrannen und wider wär-
tigen willen noch unbenamet bleiben/ biß GOtt
besser zeit geben wird. Das gebe GOtt der
HErr mit gnaden/ amen.

End-
Th. IV. Sect. II. Num. XXIII. Von Schwenckfelds abſterben.
[Spaltenumbruch]

Deſſelbigen gleichen arch ihre wun-
derthat/ iſt auch nicht lauter teuffels-
geſpenſt/ wie der hexen ding/ ſondern
gemenget mit natuͤrlichen wercken/ und
ahmet ein
magus immer nach der rechten
natuͤrlichen kunſt. Denn es iſt viel
heimlicher wuͤrckung in der natur/ wer
dieſelbige weiß anzubringen/ der thut
gleich wunder-ding/ fuͤꝛ denē/ die es nicht
wiſſen/ gleichwie die Alchimiſten aus
kupffer gold machen. Dieſer heimlicher
erkaͤntnuͤß der natur hat Salomo durch
den Geiſt Gottes viel gewuſt/ uñ braucht
ihr zumal fein
3. Reg. 3. da er die zwey
weiber urtheilet uͤber dem lebendigen
und todten kind/ und fand/ welche die
rechte mutter war/ aus dem allertieff-
ſten grund der natur.
Item, alſo brau-
chete Jacob
Geneſ. 30. derſelbigen kunſt/
da er machet durch die bunden ſtecken/
daß eitel bunde ſchaff geboren wurden.
Dieſe kunſt iſt eine freye und rechte na-
tuͤrliche kunſt/ daher kommen iſt alles/
was die aͤrtzte und ihres gleichen von
den kraͤfften der kraͤuter/ fruͤchte/ ertz/
ſtein und dergleichen wiſſen/ beſchreiben
und brauchen. Auch wird ſie in der
ſchrifft offt angezogen/ daß ſie braucht
gleichnuͤß der thiere/ ſtein/ baͤum und
kraͤuter ꝛc. Ja/ derſelbigen kunſt haben
ſich gebraucht faſt ſehr die Perſen/ Ara-
bier und dieſelbigen Morgenlaͤnder/ ha-
ben drinnen
ſtudirt/ und iſt eine ehrliche
kunſt geweſen/ hat auch weiſe leute ge-
macht. Aber darnach ſind drein gefal-
len die ſaͤue und grobe koͤpff/ wie in allen
kuͤnſten und lehren geſchiehet/ haben
zu weit aus der ſtraſſen gefahren/ und
dieſelbige edle kunſt vermiſcht mit gau-
ckeln und zaubern.

NUM. XXIII.
Von Schwenckfelds abſterben.

Es iſt zwar Schwenckfelds leben in dem XVI.
buche nach allen umſtaͤnden aus glaubwuͤrdi-
gen urkunden zur gnuͤge vorgeſtellet. Weil aber
inzwiſchen eine merckwuͤrdige ſchrifft von deſſen
abſterben heraus gekommen/ welche dieſen theil
der Ketzer-hiſtorie ziemlich illuſtriren kan:
ſo will nicht ermangeln/ dieſelbe/ weil ſie ohne
dem kurtz iſt/ von wort zu wort allhier beyzutra-
gen/ und ſo dann noch einige wichtige ſtellen aus
des mannes ſchrifften zu excerpiren/ welche die
ſtreitigen puncte und ſeinen eigentlichen ſiñ da-
von noch deutlicher machen moͤgen.

Die gedachte ſchrifft lautet alſo:

Abſchied Caſpar Schwenckfelds.

Es ſollen ſich alle liebe freunde/ die die
Chriſtliche wahrheit lieben/ die widerwaͤrtige
rede nichts irren laſſen/ daß ihm etliche uͤbel
nachreden/ als haͤtte er nicht ein gut ende ge-
nommen/ welche ihm gewalt und unrecht thun/
welches ihnen ſelbſt zum hoͤchſten ſchaden wird
gelangen: Denn der H. mann GOttes iſt troͤſt-
lich und mit freuden in die ewige ruhe GOttes
eingegangē/ auch zeit und tag zuvoꝛgeſaget/ weñ
er verſcheiden wuͤrde/ welches auch alſo geſche-
hen/ wie alle daſſelbe wiſſen/ ſo bey ſeinem troͤſt-
lichen abſchiede geweſen/ und es bezeugen koͤñen.
Er hat auch/ ſo zu rechnen/ keine groſſe ſchmertzē/
[Spaltenumbruch] noch ſonderbare kranckheit gehabt: Denn der
Herꝛ Chriſtus/ den er im̃er lieb gehabt in ſeinem
leben/ und ſein vertrauen und hoffnung auff ihn
allein/ und auff keine creatur (wie wir auch
billig alle ſolten thun/ ſo da begehren ſelig zu
werden) geſetzet hat/ ihn im ſchlaffe gantz ſanfft
und lieblich abſcheiden laſſen. Er hat auch vor
ſeinem ende alle ſeine lehren alſo beſtaͤttiget/ daß
er geſagt hat/ er wiſſe nicht ein puͤnctlein darinn
zu aͤndern: ſondern was er geſchrieben/ daſſel-
be habe er mit gutem gezeugniß ſeines gewiſſens
durch den Heil. Geiſt geſchrieben/ und daß die
lehre nicht ſein/ ſondern des HErꝛn Chriſti und
ſeines geiſtes lehre ſey/ die auch allen mitbeken-
nern vorſtehen und vorgehen ſolte/ und erſt nach
ſeinem tod und abſchiede wuͤrde auffgehen/
mehr denn in ſeinem leben/ weil ihn ſeine wie-
derwaͤrtigen alſo haben beſchryen. Er hat auch
weiter vermeldet/ daß er aus GOttes gnade
vergewiſſert ſey in ſeinem hertzen/ daß ſein name
eingeſchrieben ſey in dem buch des lebens/ wie
er denn auch eine ſtimme gehoͤret hat/ ehe dann
er verſchieden: Auff/ auff in den himmel; wel-
che ſtimme er auch zuvor gehoͤret hat/ da er aus
ſeinem vatterland iſt geritten/ die da geſagt:
Auff/ auff aus dem feuer/ dieſelbe ſtimme hat
er auff ſeinem lager wieder gehoͤret: Auff/ auff
in den himmel; dahin er auch ohne zweiffel
durch die Engel GOttes mit jubel und freuden
iſt begleitet worden; Welches die wol an ihm
gemercket/ die bey ſeinem ende geweſen ſeyn:
Denn eine kleine weile vor ſeinem abſchiede/
richtete er ſich zum halben theile ſeinesleibes auf/
frolockete mit den haͤnden/ und laͤchelte ſo inni-
glich und hertzlich/ ruffte einem ſeiner freunde/
der bey ihm ſtund/ mit namen/ alſo daß die
umſtaͤnder anders nicht glaubten/ als der
HErꝛ CHriſtus ſey ihm erſchienen/ und habe
alſo ſeine ſeele auffgenommen in die ewige ruhe
und ſeligkeit/ denn gleich verſchied er/ und gab
ſeinen geiſt auff; Wie er ſich denn auch vielmal
mehr in die haͤnde des HErꝛn hat befohlen/
auch ſeinen leib. Und was herꝛlicher gebete und
erinnerungen er in ſeinem lager gethan hat/ daſ-
ſelbige mag nicht alles beſchrieben werden; So
hat er auch alles/ was er hier gelaſſen hat/ der-
maſſen alſo verſtaͤndiget/ und Chriſtlich ver-
ordnet/ daß kein zanck/ widerwillen noch klage
niemand darwider hat/ und iſt alſo im friede
GOttes verſchieden.

Alſo habt ihr ein ſummarium ſeines ſeeligen
abſchiedes/ mit der zeit/ wenns GOtt gefaͤllet/
mag was weiter davon an tag kommen. Wer
nun anders davon redet/ als hier vermeldet iſt/
der thut ihm unrecht/ und wirds mit grund der
wahrheit nicht beybringen koͤnnen/ das moͤget
ihr taͤglich allen wieder waͤrtigen antworten.
Der HErꝛ CHriſtus ſey gelobet in allen ſeinen
wercken/ der verleih uns armen auch einen ſol-
chen troͤſtlichen abſchied und ende. Die ſum-
ma von des edlen und Gottſeligen mannes ab-
ſchied hat mir der fromme und ehrenveſte Ja-
cob Held mit eigener hand zugeſchrieben/ der
auch neben andern vom adel und erben/ manns-
und weibsperſonen bey ſeinem ſeligen und troͤſt-
lichen abſchied geweſen/ derer namen mir wol
bekannt/ aber um der tyrannen und wider waͤr-
tigen willen noch unbenamet bleiben/ biß GOtt
beſſer zeit geben wird. Das gebe GOtt der
HErꝛ mit gnaden/ amen.

End-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0464" n="168"/>
              <fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. XXIII.</hi> Von Schwenckfelds ab&#x017F;terben.</fw><lb/>
              <cb/>
              <p><hi rendition="#fr">De&#x017F;&#x017F;elbigen gleichen arch ihre wun-<lb/>
derthat/ i&#x017F;t auch nicht lauter teuffels-<lb/>
ge&#x017F;pen&#x017F;t/ wie der hexen ding/ &#x017F;ondern<lb/>
gemenget mit natu&#x0364;rlichen wercken/ und<lb/>
ahmet ein</hi><hi rendition="#aq">magus</hi><hi rendition="#fr">immer nach der rechten<lb/>
natu&#x0364;rlichen kun&#x017F;t. Denn es i&#x017F;t viel<lb/>
heimlicher wu&#x0364;rckung in der natur/ wer<lb/>
die&#x017F;elbige weiß anzubringen/ der thut<lb/>
gleich wunder-ding/ fu&#x0364;&#xA75B; den&#x0113;/ die es nicht<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en/ gleichwie die Alchimi&#x017F;ten aus<lb/>
kupffer gold machen. Die&#x017F;er heimlicher<lb/>
erka&#x0364;ntnu&#x0364;ß der natur hat Salomo durch<lb/>
den Gei&#x017F;t Gottes viel gewu&#x017F;t/ un&#x0303; braucht<lb/>
ihr zumal fein</hi><hi rendition="#aq">3. Reg.</hi> 3. <hi rendition="#fr">da er die zwey<lb/>
weiber urtheilet u&#x0364;ber dem lebendigen<lb/>
und todten kind/ und fand/ welche die<lb/>
rechte mutter war/ aus dem allertieff-<lb/>
&#x017F;ten grund der natur.</hi> <hi rendition="#aq">Item,</hi> <hi rendition="#fr">al&#x017F;o brau-<lb/>
chete Jacob</hi> <hi rendition="#aq">Gene&#x017F;. 30.</hi> <hi rendition="#fr">der&#x017F;elbigen kun&#x017F;t/<lb/>
da er machet durch die bunden &#x017F;tecken/<lb/>
daß eitel bunde &#x017F;chaff geboren wurden.<lb/>
Die&#x017F;e kun&#x017F;t i&#x017F;t eine freye und rechte na-<lb/>
tu&#x0364;rliche kun&#x017F;t/ daher kommen i&#x017F;t alles/<lb/>
was die a&#x0364;rtzte und ihres gleichen von<lb/>
den kra&#x0364;fften der kra&#x0364;uter/ fru&#x0364;chte/ ertz/<lb/>
&#x017F;tein und dergleichen wi&#x017F;&#x017F;en/ be&#x017F;chreiben<lb/>
und brauchen. Auch wird &#x017F;ie in der<lb/>
&#x017F;chrifft offt angezogen/ daß &#x017F;ie braucht<lb/>
gleichnu&#x0364;ß der thiere/ &#x017F;tein/ ba&#x0364;um und<lb/>
kra&#x0364;uter &#xA75B;c. Ja/ der&#x017F;elbigen kun&#x017F;t haben<lb/>
&#x017F;ich gebraucht fa&#x017F;t &#x017F;ehr die Per&#x017F;en/ Ara-<lb/>
bier und die&#x017F;elbigen Morgenla&#x0364;nder/ ha-<lb/>
ben drinnen</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;tudi</hi><hi rendition="#fr">rt/ und i&#x017F;t eine ehrliche<lb/>
kun&#x017F;t gewe&#x017F;en/ hat auch wei&#x017F;e leute ge-<lb/>
macht. Aber darnach &#x017F;ind drein gefal-<lb/>
len die &#x017F;a&#x0364;ue und grobe ko&#x0364;pff/ wie in allen<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;ten und lehren ge&#x017F;chiehet/ haben<lb/>
zu weit aus der &#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en gefahren/ und<lb/>
die&#x017F;elbige edle kun&#x017F;t vermi&#x017F;cht mit gau-<lb/>
ckeln und zaubern.</hi></p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">NUM. XXIII.</hi><lb/>
Von Schwenckfelds ab&#x017F;terben.</head><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t zwar Schwenckfelds leben in dem <hi rendition="#aq">XVI.</hi><lb/>
buche nach allen um&#x017F;ta&#x0364;nden aus glaubwu&#x0364;rdi-<lb/>
gen urkunden zur gnu&#x0364;ge vorge&#x017F;tellet. Weil aber<lb/>
inzwi&#x017F;chen eine merckwu&#x0364;rdige &#x017F;chrifft von de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ab&#x017F;terben heraus gekommen/ welche die&#x017F;en theil<lb/>
der Ketzer-hi&#x017F;torie ziemlich <hi rendition="#aq">illu&#x017F;trir</hi>en kan:<lb/>
&#x017F;o will nicht ermangeln/ die&#x017F;elbe/ weil &#x017F;ie ohne<lb/>
dem kurtz i&#x017F;t/ von wort zu wort allhier beyzutra-<lb/>
gen/ und &#x017F;o dann noch einige wichtige &#x017F;tellen aus<lb/>
des mannes &#x017F;chrifften zu <hi rendition="#aq">excerpir</hi>en/ welche die<lb/>
&#x017F;treitigen puncte und &#x017F;einen eigentlichen &#x017F;in&#x0303; da-<lb/>
von noch deutlicher machen mo&#x0364;gen.</p><lb/>
            <p>Die gedachte &#x017F;chrifft lautet al&#x017F;o:</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ab&#x017F;chied Ca&#x017F;par Schwenckfelds.</hi> </head><lb/>
              <p>Es &#x017F;ollen &#x017F;ich alle liebe freunde/ die die<lb/>
Chri&#x017F;tliche wahrheit lieben/ die widerwa&#x0364;rtige<lb/>
rede nichts irren la&#x017F;&#x017F;en/ daß ihm etliche u&#x0364;bel<lb/>
nachreden/ als ha&#x0364;tte er nicht ein gut ende ge-<lb/>
nommen/ welche ihm gewalt und unrecht thun/<lb/>
welches ihnen &#x017F;elb&#x017F;t zum ho&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;chaden wird<lb/>
gelangen: Denn der H. mann GOttes i&#x017F;t tro&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
lich und mit freuden in die ewige ruhe GOttes<lb/>
eingegang&#x0113;/ auch zeit und tag zuvo&#xA75B;ge&#x017F;aget/ wen&#x0303;<lb/>
er ver&#x017F;cheiden wu&#x0364;rde/ welches auch al&#x017F;o ge&#x017F;che-<lb/>
hen/ wie alle da&#x017F;&#x017F;elbe wi&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o bey &#x017F;einem tro&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
lichen ab&#x017F;chiede gewe&#x017F;en/ und es bezeugen ko&#x0364;n&#x0303;en.<lb/>
Er hat auch/ &#x017F;o zu rechnen/ keine gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;chmertz&#x0113;/<lb/><cb/>
noch &#x017F;onderbare kranckheit gehabt: Denn der<lb/>
Her&#xA75B; Chri&#x017F;tus/ den er im&#x0303;er lieb gehabt in &#x017F;einem<lb/>
leben/ und &#x017F;ein vertrauen und hoffnung auff ihn<lb/>
allein/ und auff keine creatur (wie wir auch<lb/>
billig alle &#x017F;olten thun/ &#x017F;o da begehren &#x017F;elig zu<lb/>
werden) ge&#x017F;etzet hat/ ihn im &#x017F;chlaffe gantz &#x017F;anfft<lb/>
und lieblich ab&#x017F;cheiden la&#x017F;&#x017F;en. Er hat auch vor<lb/>
&#x017F;einem ende alle &#x017F;eine lehren al&#x017F;o be&#x017F;ta&#x0364;ttiget/ daß<lb/>
er ge&#x017F;agt hat/ er wi&#x017F;&#x017F;e nicht ein pu&#x0364;nctlein darinn<lb/>
zu a&#x0364;ndern: &#x017F;ondern was er ge&#x017F;chrieben/ da&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
be habe er mit gutem gezeugniß &#x017F;eines gewi&#x017F;&#x017F;ens<lb/>
durch den Heil. Gei&#x017F;t ge&#x017F;chrieben/ und daß die<lb/>
lehre nicht &#x017F;ein/ &#x017F;ondern des HEr&#xA75B;n Chri&#x017F;ti und<lb/>
&#x017F;eines gei&#x017F;tes lehre &#x017F;ey/ die auch allen mitbeken-<lb/>
nern vor&#x017F;tehen und vorgehen &#x017F;olte/ und er&#x017F;t nach<lb/>
&#x017F;einem tod und ab&#x017F;chiede wu&#x0364;rde auffgehen/<lb/>
mehr denn in &#x017F;einem leben/ weil ihn &#x017F;eine wie-<lb/>
derwa&#x0364;rtigen al&#x017F;o haben be&#x017F;chryen. Er hat auch<lb/>
weiter vermeldet/ daß er aus GOttes gnade<lb/>
vergewi&#x017F;&#x017F;ert &#x017F;ey in &#x017F;einem hertzen/ daß &#x017F;ein name<lb/>
einge&#x017F;chrieben &#x017F;ey in dem buch des lebens/ wie<lb/>
er denn auch eine &#x017F;timme geho&#x0364;ret hat/ ehe dann<lb/>
er ver&#x017F;chieden: Auff/ auff in den himmel; wel-<lb/>
che &#x017F;timme er auch zuvor geho&#x0364;ret hat/ da er aus<lb/>
&#x017F;einem vatterland i&#x017F;t geritten/ die da ge&#x017F;agt:<lb/>
Auff/ auff aus dem feuer/ die&#x017F;elbe &#x017F;timme hat<lb/>
er auff &#x017F;einem lager wieder geho&#x0364;ret: Auff/ auff<lb/>
in den himmel; dahin er auch ohne zweiffel<lb/>
durch die Engel GOttes mit jubel und freuden<lb/>
i&#x017F;t begleitet worden; Welches die wol an ihm<lb/>
gemercket/ die bey &#x017F;einem ende gewe&#x017F;en &#x017F;eyn:<lb/>
Denn eine kleine weile vor &#x017F;einem ab&#x017F;chiede/<lb/>
richtete er &#x017F;ich zum halben theile &#x017F;einesleibes auf/<lb/>
frolockete mit den ha&#x0364;nden/ und la&#x0364;chelte &#x017F;o inni-<lb/>
glich und hertzlich/ ruffte einem &#x017F;einer freunde/<lb/>
der bey ihm &#x017F;tund/ mit namen/ al&#x017F;o daß die<lb/>
um&#x017F;ta&#x0364;nder anders nicht glaubten/ als der<lb/>
HEr&#xA75B; CHri&#x017F;tus &#x017F;ey ihm er&#x017F;chienen/ und habe<lb/>
al&#x017F;o &#x017F;eine &#x017F;eele auffgenommen in die ewige ruhe<lb/>
und &#x017F;eligkeit/ denn gleich ver&#x017F;chied er/ und gab<lb/>
&#x017F;einen gei&#x017F;t auff; Wie er &#x017F;ich denn auch vielmal<lb/>
mehr in die ha&#x0364;nde des HEr&#xA75B;n hat befohlen/<lb/>
auch &#x017F;einen leib. Und was her&#xA75B;licher gebete und<lb/>
erinnerungen er in &#x017F;einem lager gethan hat/ da&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elbige mag nicht alles be&#x017F;chrieben werden; So<lb/>
hat er auch alles/ was er hier gela&#x017F;&#x017F;en hat/ der-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en al&#x017F;o ver&#x017F;ta&#x0364;ndiget/ und Chri&#x017F;tlich ver-<lb/>
ordnet/ daß kein zanck/ widerwillen noch klage<lb/>
niemand darwider hat/ und i&#x017F;t al&#x017F;o im friede<lb/>
GOttes ver&#x017F;chieden.</p><lb/>
              <p>Al&#x017F;o habt ihr ein <hi rendition="#aq">&#x017F;ummarium</hi> &#x017F;eines &#x017F;eeligen<lb/>
ab&#x017F;chiedes/ mit der zeit/ wenns GOtt gefa&#x0364;llet/<lb/>
mag was weiter davon an tag kommen. Wer<lb/>
nun anders davon redet/ als hier vermeldet i&#x017F;t/<lb/>
der thut ihm unrecht/ und wirds mit grund der<lb/>
wahrheit nicht beybringen ko&#x0364;nnen/ das mo&#x0364;get<lb/>
ihr ta&#x0364;glich allen wieder wa&#x0364;rtigen antworten.<lb/>
Der HEr&#xA75B; CHri&#x017F;tus &#x017F;ey gelobet in allen &#x017F;einen<lb/>
wercken/ der verleih uns armen auch einen &#x017F;ol-<lb/>
chen tro&#x0364;&#x017F;tlichen ab&#x017F;chied und ende. Die &#x017F;um-<lb/>
ma von des edlen und Gott&#x017F;eligen mannes ab-<lb/>
&#x017F;chied hat mir der fromme und ehrenve&#x017F;te Ja-<lb/>
cob Held mit eigener hand zuge&#x017F;chrieben/ der<lb/>
auch neben andern vom adel und erben/ manns-<lb/>
und weibsper&#x017F;onen bey &#x017F;einem &#x017F;eligen und tro&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
lichen ab&#x017F;chied gewe&#x017F;en/ derer namen mir wol<lb/>
bekannt/ aber um der tyrannen und wider wa&#x0364;r-<lb/>
tigen willen noch unbenamet bleiben/ biß GOtt<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er zeit geben wird. Das gebe GOtt der<lb/>
HEr&#xA75B; mit gnaden/ amen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">End-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0464] Th. IV. Sect. II. Num. XXIII. Von Schwenckfelds abſterben. Deſſelbigen gleichen arch ihre wun- derthat/ iſt auch nicht lauter teuffels- geſpenſt/ wie der hexen ding/ ſondern gemenget mit natuͤrlichen wercken/ und ahmet ein magus immer nach der rechten natuͤrlichen kunſt. Denn es iſt viel heimlicher wuͤrckung in der natur/ wer dieſelbige weiß anzubringen/ der thut gleich wunder-ding/ fuͤꝛ denē/ die es nicht wiſſen/ gleichwie die Alchimiſten aus kupffer gold machen. Dieſer heimlicher erkaͤntnuͤß der natur hat Salomo durch den Geiſt Gottes viel gewuſt/ uñ braucht ihr zumal fein 3. Reg. 3. da er die zwey weiber urtheilet uͤber dem lebendigen und todten kind/ und fand/ welche die rechte mutter war/ aus dem allertieff- ſten grund der natur. Item, alſo brau- chete Jacob Geneſ. 30. derſelbigen kunſt/ da er machet durch die bunden ſtecken/ daß eitel bunde ſchaff geboren wurden. Dieſe kunſt iſt eine freye und rechte na- tuͤrliche kunſt/ daher kommen iſt alles/ was die aͤrtzte und ihres gleichen von den kraͤfften der kraͤuter/ fruͤchte/ ertz/ ſtein und dergleichen wiſſen/ beſchreiben und brauchen. Auch wird ſie in der ſchrifft offt angezogen/ daß ſie braucht gleichnuͤß der thiere/ ſtein/ baͤum und kraͤuter ꝛc. Ja/ derſelbigen kunſt haben ſich gebraucht faſt ſehr die Perſen/ Ara- bier und dieſelbigen Morgenlaͤnder/ ha- ben drinnen ſtudirt/ und iſt eine ehrliche kunſt geweſen/ hat auch weiſe leute ge- macht. Aber darnach ſind drein gefal- len die ſaͤue und grobe koͤpff/ wie in allen kuͤnſten und lehren geſchiehet/ haben zu weit aus der ſtraſſen gefahren/ und dieſelbige edle kunſt vermiſcht mit gau- ckeln und zaubern. NUM. XXIII. Von Schwenckfelds abſterben. Es iſt zwar Schwenckfelds leben in dem XVI. buche nach allen umſtaͤnden aus glaubwuͤrdi- gen urkunden zur gnuͤge vorgeſtellet. Weil aber inzwiſchen eine merckwuͤrdige ſchrifft von deſſen abſterben heraus gekommen/ welche dieſen theil der Ketzer-hiſtorie ziemlich illuſtriren kan: ſo will nicht ermangeln/ dieſelbe/ weil ſie ohne dem kurtz iſt/ von wort zu wort allhier beyzutra- gen/ und ſo dann noch einige wichtige ſtellen aus des mannes ſchrifften zu excerpiren/ welche die ſtreitigen puncte und ſeinen eigentlichen ſiñ da- von noch deutlicher machen moͤgen. Die gedachte ſchrifft lautet alſo: Abſchied Caſpar Schwenckfelds. Es ſollen ſich alle liebe freunde/ die die Chriſtliche wahrheit lieben/ die widerwaͤrtige rede nichts irren laſſen/ daß ihm etliche uͤbel nachreden/ als haͤtte er nicht ein gut ende ge- nommen/ welche ihm gewalt und unrecht thun/ welches ihnen ſelbſt zum hoͤchſten ſchaden wird gelangen: Denn der H. mann GOttes iſt troͤſt- lich und mit freuden in die ewige ruhe GOttes eingegangē/ auch zeit und tag zuvoꝛgeſaget/ weñ er verſcheiden wuͤrde/ welches auch alſo geſche- hen/ wie alle daſſelbe wiſſen/ ſo bey ſeinem troͤſt- lichen abſchiede geweſen/ und es bezeugen koͤñen. Er hat auch/ ſo zu rechnen/ keine groſſe ſchmertzē/ noch ſonderbare kranckheit gehabt: Denn der Herꝛ Chriſtus/ den er im̃er lieb gehabt in ſeinem leben/ und ſein vertrauen und hoffnung auff ihn allein/ und auff keine creatur (wie wir auch billig alle ſolten thun/ ſo da begehren ſelig zu werden) geſetzet hat/ ihn im ſchlaffe gantz ſanfft und lieblich abſcheiden laſſen. Er hat auch vor ſeinem ende alle ſeine lehren alſo beſtaͤttiget/ daß er geſagt hat/ er wiſſe nicht ein puͤnctlein darinn zu aͤndern: ſondern was er geſchrieben/ daſſel- be habe er mit gutem gezeugniß ſeines gewiſſens durch den Heil. Geiſt geſchrieben/ und daß die lehre nicht ſein/ ſondern des HErꝛn Chriſti und ſeines geiſtes lehre ſey/ die auch allen mitbeken- nern vorſtehen und vorgehen ſolte/ und erſt nach ſeinem tod und abſchiede wuͤrde auffgehen/ mehr denn in ſeinem leben/ weil ihn ſeine wie- derwaͤrtigen alſo haben beſchryen. Er hat auch weiter vermeldet/ daß er aus GOttes gnade vergewiſſert ſey in ſeinem hertzen/ daß ſein name eingeſchrieben ſey in dem buch des lebens/ wie er denn auch eine ſtimme gehoͤret hat/ ehe dann er verſchieden: Auff/ auff in den himmel; wel- che ſtimme er auch zuvor gehoͤret hat/ da er aus ſeinem vatterland iſt geritten/ die da geſagt: Auff/ auff aus dem feuer/ dieſelbe ſtimme hat er auff ſeinem lager wieder gehoͤret: Auff/ auff in den himmel; dahin er auch ohne zweiffel durch die Engel GOttes mit jubel und freuden iſt begleitet worden; Welches die wol an ihm gemercket/ die bey ſeinem ende geweſen ſeyn: Denn eine kleine weile vor ſeinem abſchiede/ richtete er ſich zum halben theile ſeinesleibes auf/ frolockete mit den haͤnden/ und laͤchelte ſo inni- glich und hertzlich/ ruffte einem ſeiner freunde/ der bey ihm ſtund/ mit namen/ alſo daß die umſtaͤnder anders nicht glaubten/ als der HErꝛ CHriſtus ſey ihm erſchienen/ und habe alſo ſeine ſeele auffgenommen in die ewige ruhe und ſeligkeit/ denn gleich verſchied er/ und gab ſeinen geiſt auff; Wie er ſich denn auch vielmal mehr in die haͤnde des HErꝛn hat befohlen/ auch ſeinen leib. Und was herꝛlicher gebete und erinnerungen er in ſeinem lager gethan hat/ daſ- ſelbige mag nicht alles beſchrieben werden; So hat er auch alles/ was er hier gelaſſen hat/ der- maſſen alſo verſtaͤndiget/ und Chriſtlich ver- ordnet/ daß kein zanck/ widerwillen noch klage niemand darwider hat/ und iſt alſo im friede GOttes verſchieden. Alſo habt ihr ein ſummarium ſeines ſeeligen abſchiedes/ mit der zeit/ wenns GOtt gefaͤllet/ mag was weiter davon an tag kommen. Wer nun anders davon redet/ als hier vermeldet iſt/ der thut ihm unrecht/ und wirds mit grund der wahrheit nicht beybringen koͤnnen/ das moͤget ihr taͤglich allen wieder waͤrtigen antworten. Der HErꝛ CHriſtus ſey gelobet in allen ſeinen wercken/ der verleih uns armen auch einen ſol- chen troͤſtlichen abſchied und ende. Die ſum- ma von des edlen und Gottſeligen mannes ab- ſchied hat mir der fromme und ehrenveſte Ja- cob Held mit eigener hand zugeſchrieben/ der auch neben andern vom adel und erben/ manns- und weibsperſonen bey ſeinem ſeligen und troͤſt- lichen abſchied geweſen/ derer namen mir wol bekannt/ aber um der tyrannen und wider waͤr- tigen willen noch unbenamet bleiben/ biß GOtt beſſer zeit geben wird. Das gebe GOtt der HErꝛ mit gnaden/ amen. End-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/464
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/464>, abgerufen am 22.12.2024.